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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Felsen nicht Bescheid. Genauso wie Andamar nichts von den Sümpfen gewusst hatte. Sie hielten sich nun mit dem Angriff zurück und wähnten sich ihrer Beute sicher, zögerten aber, als die hohen Felszacken auf einmal über den Baumkronen der Sonnenbäume hervorstachen.
    Sie mochten vielleicht hundert Fuß in den Himmel ragen und schimmerten in der morgendlichen Sonne wie Katzengold. Auch hier waren Moose und Schlingpflanzen nach oben geklettert. Das Eindrucksvollste an den Felsen war der Umstand, dass sie zwei Drachen darstellten, die ihre Flügel weit in den Himmel gereckt hielten. Ihre Köpfe waren wie zu einem tödlichen Stoß herabgesenkt und ihre leeren Augenhöhlen blickten den Neuankömmlingen drohend entgegen.
    Die Felsen bildeten ein gigantisches Tor. Dahinter lag eine karge Schlucht, die sich tief in den Wald von Yspiria eingegraben hatte. Früher hatten die Drachen einen wichtigen Druidenplatz dargestellt, aber vor ein paar Jahren waren die Felsen vom amtierenden Drachenfürsten umgepolt worden. Seitdem saugten sie magische Kräfte aus jedem Zauberer, der so töricht war, die Felsen von Falja’a zu passieren.
     
    Über Lucys angespannte Züge wanderte ein erleichtertes Lächeln, als sie endlich die beiden gigantischen Steindrachen vor sich auftauchen sah. Wie eine lang ersehnte Verheißung lagen sie genau vor ihr und versprachen alle Feinde draußen zu halten, sobald sie das Tor durchschritten hatten.
    Ohne sich noch einmal umzuwenden, ließ Lucy Levanda zwischen den Drachen hindurchgaloppieren. Dann griff sie in die Zügel der Stute und drehte sie herum.
    Fay war noch ein gutes Stück vom Tor entfernt. Die blauen Flammen züngelten noch immer aus ihrem Sattel. Die Magischen Ritter, die keine fünfzig Meter hinter ihr über die Wiese galoppiert kamen, bremsten ihre Zelter, angesichts des beeindruckenden Tores.
    Endlich hatte auch Fay die Drachen erreicht und ließ Philemon erleichtert hindurchtraben. Kaum hatte sie das Tor passiert, ließ sie sich aus dem Sattel gleiten und löste mit fliegenden Fingern den Gurt.
    Auch Lucy sprang vom Pferd und versuchte Philemons Mähne zu löschen. Die Stute war außer sich vor Angst. Sie keilte aus und schnappte nach der Prinzessin. Lucy blieb nichts anderes übrig, als einen Dolch aus ihren Satteltaschen zu holen und damit das schulterlange, rabenschwarze Mähnenhaar der Stute abzuschneiden.
    Als auch der Sattel zu Boden fiel, beruhigte sich das Pferd langsam. Die blauen Flammen züngelten in die Höhe und fraßen die verzierte Seide restlos auf.
    „Sieh dir das an“, machte Lucy Fay auf die Ashjafal aufmerksam, die sich langsam den beeindruckenden Steindrachen näherten. Einige von ihnen hatten neue Feuerpfeile auf die Sehnen ihrer langen, mit Schnitzereien verzierten, Bögen gelegt und spannten sie nun. Der erste Pfeil flitzte von der Sehne und hielt auf das Tor zu. Lucy duckte sich instinktiv, aber der Pfeil verschwand im Nichts, als er den Blick der steinernen Drachen kreuzte.
    Die Magischen Ritter sahen sich ratlos an.
    „Lass uns hier verschwinden“, meinte Lucy erschöpft. „Ich kann ihren Anblick nicht länger ertragen.“
    Fay stimmte ihrer Schwester zu und sprang mit einem eleganten Schwung auf Philemons nackten Pferderücken. Schon eine Sekunde später, donnerten sie nebeneinander durch die felsige Schlucht Richtung Osten.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    4. Jonkanur der schwarze Riese
     
     
     
     
    Am Nachmittag setzte dichter Regen ein. Die Wolken hatten sich unbemerkt von Norden über die scharfen und felsigen Kanten der Schlucht geschoben, und nun fielen dicke Tropfen auf den staubigen Boden nieder.
    Es dauerte nicht lange, bis sich das Wasser zu kleinen Rinnsälen vereinigte und schließlich einen Bach speiste, der in der Mitte der Schlucht Richtung Osten floss. Die Steine ringsum glänzten feucht und dunkel, das Geräusch des fallenden Regens legte sich wie ein schweres Rauschen auf die Ohren der beiden Reiterinnen.
    Zwar schützten die Helme der Rüstungen bis zu einem gewissen Grad vor der Nässe, aber durch die vielen Ritzen und Löcher der Metallteile, drang das Wasser bis auf Kleidung und Haut.
    Die Ashjafal hatten das Drachentor von Falja’a tatsächlich nicht passieren können. Keiner von ihnen war den beiden Prinzessinnen gefolgt. Die Ritter hatten unverrichteter Dinge heimkehren müssen, und auch der dichte Regen machte es im Moment für sie unmöglich, die Spur noch

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