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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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ritten. „Vielleicht hat er sich eines Besseren besonnen und die Drachenhüter in ihren Dienst zurückberufen. Womöglich haben sie die Grauen Hexer beschworen.“
    „Auszuschließen ist das natürlich nicht“, gab Andamar zu. „Aber als ich noch in den Wäldern von Yspiria unterwegs war, war alles beim Alten ... und so lange ist das noch nicht her. Ich glaube eher, dass hier ein paar Zauberer auf Abwegen unterwegs sind. Und zwar ohne Tahuts Einwilligung.“
    Roderick warf dem Ashjafal einen zweifelnden Blick zu.
    „Oder seid Ihr anderer Ansicht, Roderick?“, erkundigte sich Andamar gereizt.
    „Nein ...“, meinte dieser zögernd. „Ich kann auch nicht sagen, wer hinter der ganzen Sache steckt. Aber wir müssen damit rechnen, dass die Drachenhüter wieder am Werk sind. Der Drache, den wir soeben gesehen haben, hat sich wohl kaum von selbst hierher versetzt.“
    Sie hatten vor dem zerstörten Stadttor von Isbikuk angehalten und blickten auf einen schüchternen Jungen nieder, der mit einer Lanze in der Hand unter dem Tor Wache hielt.
    „So, wie es aussieht, kommen wir hier zu spät“, stellte Effèlan nüchtern fest. „Die Grauen Hexer müssen bereits hier gewesen sein.“ Er winkte Roderick näher. „Geh und suche den Statthalter. Befrage ihn, ob der Prinz vielleicht aufgetaucht ist. Und wenn er nichts weiß, dann versuche die Spur wiederzufinden. Ich möchte, dass du mir Miray noch vor dem Morgengrauen bringst. Er muss hier in der Nähe sein. Hast du doch selbst gesagt.“
    „Die Spuren führten auf direktem Wege hierher“, bestätigte Roderick. „Aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich ihn so schnell finde. Vielleicht hat der Drache ...“
    „Davon will ich nichts wissen!“, schnitt Effèlan seinem Freund das Wort ab. Der warf dem König einen mahnenden Blick zu, wendete aber dann sein tänzelndes Pferd und galoppierte durch das zerbrochene Stadttor von Isbikuk.
    Effèlan blickte ihm mit umwölkter Stirn hinterher. Wenn der Drache von Tahut geschickt worden war und Miray etwas mit dem Tier zu schaffen gehabt hatte, dann war es gut möglich, dass er jetzt schon auf dem Wege nach Shidabayra war.
    Effèlan spürte, wie es ihm das Herz in der Brust zusammenkrampfte. Er zügelte seinen Hengst, der vorwärts drängte.
    König Tahut durfte Miray nicht bekommen. Eher wollte Effèlan sterben, als dass er Miray an seinen Widersacher verlor.
     
    Eine halbe Stunde später betrat der König den Palast von Isbikuk und blickte sich um. Alles wirkte still und auf seltsame Art und Weise verlassen. Die Grauen Hexer mussten hier schlimm gewütet haben. Ihr schwarzer Odem schien noch zwischen den Säulen der Eingangshalle zu schweben wie feuchter Nebel.
    Roderick und Firomin kamen aus der Finsternis, mit einer Fackel beleuchtet, auf ihn zugeeilt.
    „Mein König“, sagte Roderick gefasst. „Der Statthalter hat dir etwas mitzuteilen.“
    Effèlan blickte Firomin stirnrunzelnd entgegen.
    „Sprecht Mann!“, rief er und eilte auf den Mann mit den langen Locken zu.
    „Euer Sohn, Herr, er war hier.“
    Effèlan blieb mitten im Schritt stehen. Er spürte, wie sein Herz schneller schlug. „Er war hier, sagt Ihr?“
    „Ja, noch vor einer Stunde habe ich mich oben im ersten Stock auf dem Korridor vor den Gemächern der Gäste von ihm verabschiedet. Also eigentlich wünschte ich ihm eine gute Nacht.“
    Effèlan stockte der Atem. „Was?!“
    „Ja, aber sie sind weg“, beantwortete Roderick rasch die unausgesprochene Frage.
    „Sie? Wer war bei ihm?“
    „Die Töchter König Tahuts und Kaiserin Dari“, gab Firomin Auskunft.
    „Warum habt Ihr mich nicht sofort benachrichtigt?“
    „Sie haben uns vor den Grauen Hexern beschützt und die Kranken geheilt. Ich dachte ...“
    „Es interessiert mich nicht, was Ihr dachtet!“, donnerte Effèlan. „Was hat Prinz Miray gesagt?“
    „Nicht viel ... sie redeten über das Iluminai.“
    „Über das Zeichen der Drachenhüter?“
    „Ja, auch Euer Sohn hat es ...“
    Effèlan und Roderick wechselten einen vielsagenden Blick. Effèlan stöhnte, als habe er starke Kopfschmerzen.
    „Durchsucht sofort die ganze Gegend, und es ist mir egal, wie müde die Männer sind, oder wie aussichtslos dieses Unterfangen ist“, befahl der König und blickte Roderick dabei nicht ins Gesicht.
    Der alternde Ritter räusperte sich, und einen Moment sah es danach aus, als wollte er etwas entgegnen. Aber dann schien er es sich anders zu überlegen und eilte mit raschen Schritten

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