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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Kontakt zu treten. Schon als sie noch ihre Lichtstadt gehabt hatten, war es nicht einfach mit ihnen gewesen. Sie waren mitunter streitlustig und nachtragend. Und wenn man, so wie in diesem Fall, einfach in ihre Stadt eindrang, ohne sich Wochen und Monate zuvor angemeldet zu haben, war sicher mit Problemen zu rechnen.
    Die Lichter entpuppten sich als ein gutes Dutzend Feen, die mit durchsichtigen Schmetterlingsflügeln näher schwebten. Sie trugen leuchtende Kugeln in den Händen, die ihre Gestalten und die nähere Umgebung in hellblaue, sanfte Helligkeit tauchten. An ihrer Spitze flog ein hoch gewachsener Mann, der in einer eng anliegenden Lederkleidung steckte. Sein Gesicht erinnerte an die Feinheit von Dari, war aber dennoch eindeutig männlich. Auch die Augen waren genauso schwarz und tiefgründig wie die der Lichtfee.
    Die Feen umkreisten Miray und den Drachen und kamen so nahe, dass der Prinz in das blaue Leuchten getaucht wurde.
    „Wer seid Ihr?“, verlangte der Anführer der kleinen Gruppe geflügelter Männer zu wissen.
    „Ich bin Prinz Miray von Effèlan!“, rief Miray und straffte den Rücken, bis ihm einfiel, dass er ja eigentlich Tahuts Sohn war. Einen Moment blickte er verwirrt zu Boden. Der Feenmann sah es und runzelte irritiert die Brauen.
    „Was hat den Sohn des Königs dazu bewogen, in die Tote Stadt zu kommen?“, wollte er wissen.
    „Mit Verlaub“, ergriff Jonkanur das Wort und versuchte so mit den Flügeln zu schlagen, dass er in der Luft stehen bleiben konnte. „Die Kaiserin hat uns hierher geschickt. Sie wird ebenfalls bald eintreffen. Aber die Umstände erlaubten nicht ...“
    „Die Kaiserin wird seit vielen Jahren in Falgamond gefangen gehalten!“, unterbrach der geflügelte Mann den schwarzen Drachen.
    „Sie ist freigekommen“, stieß Miray hervor. „Sie kam in den Palast von Effèlan und von dort sind wir vor den Grauen Hexern nach Isbikuk geflohen.“
    „Was sagt Ihr da! Die Grauen Hexer sind nicht mehr Teil unserer Welt!“
    Wenn sich Miray so umblickte, entsprach die Behauptung des Feenmannes nicht ganz der Wahrheit. Aber der Prinz verstand das Erschrecken nur zu gut, das in das Gesicht des Mannes geschrieben stand.
    „Sie wurden aus dem Schwarzen Buch befreit“, sagte Miray ruhig.
    „Folgt uns“, forderte der Feenmann ihn und Jonkanur auf und wandte sich um. Er gab den anderen Feen einen Wink, und sie flogen in einer präzisen Formation in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren. Jonkanur begleitete sie vorsichtig. Es war nicht leicht für ihn, so langsam zu fliegen, damit er weder die Gebäude noch die Feen beschädigte.
    Kaum zehn Minuten später tauchte ein dicker Turm vor ihnen auf. All die vielen Fenster waren von grünen und blauen Lichtern erhellt. Filigrane Balkone verkleideten die gesamte Außenmauer. Der Turm funkelte wie ein schwarzer Opal und weiter unten konnte Miray nun eine Art Plattform erkennen, die aus dem Gemäuer herausragte. Sie war von roten Lichtern umkränzt und ein leuchtendes Kreuz bezeichnete die Mitte.
    Um darauf zu landen, mussten sie noch viele hundert Meter in die Tiefe sinken. Der Himmel blieb immer weiter über Mirays Kopf zurück. Immer mehr tauchte er in diese unwirkliche, fremde Welt ein, in der er selbst und seine Probleme unwichtig zu werden begannen.
    Die Plattform und das Kreuz kamen ihm und Jonkanur langsam entgegen. Dann streckte der Drache die Beine aus und setzte zur Landung an. Ein letzter Windhauch streifte Mirays Wangen, als Jonkanur die Flügel zusammenfaltete und dann stillstand.
    Miray kletterte unbeholfen von seinem Rücken. Durch das stundenlange Reiten auf dem Drachen, waren seine Glieder steif geworden und wollten ihm nicht mehr gehorchen. Auch die Feen waren gelandet, und ihr Anführer trat langsam auf den Prinz von Effèlan zu.
    Er kniete kurz vor ihm nieder, erhob sich dann und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    „Seid willkommen, Prinz von Effèlan, mein Name ist Libanul der Leuchtende, und ich bin Stellvertreter der Kaiserin. Wenn es wirklich stimmt, was Ihr sagt und die Kaiserin auf dem Weg hierher ist, brechen glückliche Zeiten für uns an, denn wir mussten ihre Anwesenheit lange entbehren.“
    Auf Grund von Libanuls Gesichtsausdruck und seiner Stimme, konnte Miray zwar nicht erkennen, ob seine Worte der Wahrheit entsprachen, aber er kannte das Volk der Lichtfeen zu wenig, um sich ein Urteil über die Reaktion des Mannes anmaßen zu können. Stattdessen hob der Prinz den Kopf und sah sich in dem

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