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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Türe leise hinter sich schloss, stürzte auf einmal eine unerwartete Einsamkeit über ihm herein.
    Was hatte er nur getan?!
    Ihm erschien plötzlich alles falsch und am liebsten wäre er, unbemerkt von den anderen, wieder nach Effèlan zurückgeritten. Er war hin und her gerissen, zwischen dem Wunsch, seinen eigenen, erst begonnenen Weg fortzusetzen und dem Wunsch, seinem Vater in dieser schweren Zeit beizustehen. Auf einmal erschienen ihm der Streit und die ganzen Vorbehalte, die er jahrelang gepflegt hatte, kindisch und unüberlegt. Trotzdem musste er sich immer wieder daran erinnern, dass Effèlan gar nicht sein leiblicher Vater war. Und dieser Umstand machte seine Situation keineswegs einfacher...
    Miray ließ sich auf die Bettkante niedersinken und verbarg sein Gesicht in den Händen, aber die ersehnten Tränen wollten nicht kommen. Seine Augen brannten nur, und sein ganzer Körper war angespannt wie die Sehne eines Bogens.
     
    Prinz Miray wusste nicht, dass Fay vor seiner Türe stand und sich ebenso entwurzelt und durcheinander geworfen fühlte wie er. Sie stand im Dunkeln und lauschte an der Türe. Jetzt wäre der Moment gekommen, die Grauen Hexer zu rufen. Keiner würde es bemerken. Keiner würde sie verdächtigen. Es würde nie jemand erfahren, wenn sie nun einfach...
    Fay schüttelte entschlossen den Kopf. Nein, sie durfte nicht einmal daran denken! Und doch ...
    Ein leises Rascheln ließ sie herumwirbeln. Erschrocken durchforschte sie mit den Augen das Zwielicht.
    „Geh ...“, raunte eine Stimme knapp neben ihrem Ohr. „Geh einfach und überlasse uns den Rest.“
    Fay stand wie erstarrt.
    „Nun geh schon!“
    Die Prinzessin drehte sich um und schlich zu ihrem Zimmer zurück.
     
    Miray hob alarmiert den Kopf. Er hörte ein Geräusch. Es war ein Rascheln, das vom Fenster her ins Zimmer drang. Der Prinz stand auf und spähte angestrengt in die Richtung, aus der die Laute kamen. Auf einmal spürte er sein Herz bis zur Kehle schlagen. Gefahr lag in der Luft.
    Langsam näherte er sich dem Fenster und schob den Vorhang zur Seite, bis er Daris helles Gesicht, umrahmt von den dunklen Haaren, vor sich sah. Ihre schwarzen Tümpelaugen blickten ihn eindringlich an, und sie deutete ihm, das Fenster zu öffnen.
    Miray tat es und wollte etwas sagen, aber Dari legte ihm rasch die Hand über den Mund.
    „Pscht!“, machte sie. „Sei leise.“
    Es klopfte an der Türe, und Miray drehte sich um. Beide blickten die helle Elfenholztüre einen Moment lang erschrocken an. Dann wollte sich der Prinz abwenden, um sie zu öffnen, aber die Lichtfee hielt ihn am Ellenbogen zurück.
    „Nein. Die Gefahr ist es, die da an deine Türe klopft“, zischte sie. „Komm heraus auf den Mauervorsprung.“
    Miray riskierte einen Blick aus dem Fenster und schüttelte entschieden den Kopf.
    „Bist du verrückt? Das ist sicher nur Fay oder Lucy, die noch einmal mit mir reden wollen.“
    Dari machte ein trauriges Gesicht. Miray zögerte. Er spürte selbst, dass etwas nicht in Ordnung war. Die Lichtfee streckte ihm eine Hand entgegnen.
    „Komm, ich helfe dir heraus.“
    Der Prinz ergriff ihre Hand. Eine kleine Hand, fast wie die eines Kindes. Daris Gesicht vor dem Fenster, kam Miray auf einmal vor wie ein Traum. Vielleicht hatte er sich bereits zu Bett begeben und träumte das alles nur. Ein Traum von einer Lichtfee, die ihn retten wollte.
    „Komm“, sagte Dari.
    Miray kletterte aus dem Fenster. Keine Sekunde zu früh. Drinnen flog die Türe gegen die Wand und drei graue Hünen drängten ins Zimmer. Miray und Dari duckten sich hinter der Mauer auf dem Sims.
    Miray konnte den Atem der Lichtfee in seinem Nacken spüren und wurde ganz schwindelig davon.
    „Geh langsam weiter“, zischte sie ihm ins Ohr.
    Im Zimmer zog einer der Grauen Hexer ein langes, schartiges Schwert aus einer Scheide und ließ die Klinge in die Bettdecke fahren.
     
    Draußen kroch Miray den Mauersims entlang. Vor ihm tauchte die Kuppel der Sternwarte im Mondschein auf. Die Nacht war außergewöhnlich hell. Ein großer Vollmond leuchtete über den Wäldern von Effèlan. Die Farlabäume wirkten unecht in seinem Licht.
    „Wohin jetzt?“, flüsterte der Prinz, als sie eine Kante erreichten und die Palastmauer vor ihnen tief abfiel.
    Dari schob sich an seine Seite und blickte angestrengt in den Wald. Dann legte sie die Finger an den Mund und stieß einen Piff aus. Zumindest dachte Miray das zuerst, aber er vermochte keinen Laut zu hören.
    Gleich darauf jagte ein

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