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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Schatten über die Baumwipfel in den Himmel hinauf. Miray konnte nicht einmal sagen, ob er ihn sich nur eingebildet hatte.
    „Siehst du, sie sind überall“, wisperte die Lichtfee ihm ins Ohr. Miray blickte hinunter auf die Gassen vor dem Palast von Isbikuk. Dort standen sie, in einer langen und stummen Reihe. Hunderte von Grauen Hexern. Keiner verursachte einen Laut. Sie waren offenbar nicht gekommen, um zu kämpfen. Vielleicht würde sie keiner der Gardisten sehen. Sie waren nur aus e inem Grund hier. Das wurde Miray auf einmal klar. Sein Herz jagte in die Höhe, und er musste sich mit einer Hand an einem Fenstersims festhalten.
    „Sie sind meinetwegen hier“, gab er zurück, und Dari blickte ihn mit ihren schwarzen Augen an.
    „Ja, dein Herz ist ihre einzige Chance, dem Bann des Schwarzen Buches für immer zu entkommen. Mit seiner Hilfe könnten sie wieder ihre Freiheit zurückerlangen. Solange sie nur die Handlanger des Hüters des Schwarzen Buches sind, werden sie nicht frei sein.“
    Der Schatten, den Dari herbeigerufen hatte, tauchte aus der Finsternis auf. Es war Jonkanur, der mit einer geschmeidigen Bewegung aus dem Sternenlicht herabgeflogen kam und seine Flügel so rasch bewegte, dass sie keinen Laut verursachten. Wie eine Fledermaus landete er an der Mauer und klammerte sich mit den Flügeln fest.
    „Ihr habt nach mir gerufen?“, erkundigte er sich leise.
    „Der Prinz wurde verraten“, sagte die Lichtfee. „Bitte bringe uns nach Shindistan. Es ist nicht mehr weit. Danach kannst du zurückfliegen und die Töchter König Tahuts begleiten. Würdest du das für uns tun?“
    Jonkanur legte den Kopf schief und blinzelte Miray an.
    „Es gab also einen Verrat?“, fragte er noch einmal.
    „Ja.“
    Nachdem Jonkanur vergeblich darauf gewartet hatte, dass Dari ihm den Namen des Verräters preisgeben würde, kletterte er an der Mauer herunter, um näher an die beiden heranzukommen.
    „Eigentlich darf ich nur tun, was Nevantio von Romec mir befiehlt“, erklärte er flüsternd. „Er hat mich gerufen, und wenn die Grauen Hexer noch einmal angreifen, dann braucht er mich.“
    „Sie sind nur wegen des Prinzen hier“, zischte Dari zurück. „Sobald wir abfliegen, werden sie verschwinden.“
    Jonkanur blickte Miray ins Gesicht. „Du siehst genau wie Nyasinta aus“, sagte er, und seine Stimme wurde weicher. „Sie und ich, wir waren gut befreundet. Sie würde wollen, dass ich mich um dich kümmere. Es ist eine Schande, was mit dir geschehen ist.“
    Miray senkte den Blick. Er kannte Nyasinta nicht.
    „Kommt und klettert auf meinen Rücken“, forderte Jonkanur die beiden auf. „Ich bringe euch in die Tote Stadt. Vielleicht schaffen wir es bis zum Sonnenaufgang.“
    Miray schickte sich gerade an, über den Schwanz des Drachen auf dessen Rücken hinaufzuklettern, als er einen leisen Schrei ausstieß. Er deutete in den Wald hinter der Stadtmauer, die hier recht nahe war. Dari hörte es noch, bevor sie es sehen konnte. Das Schnauben von Pferden und das Klirren von Kandaren und Sporen.
    „Mein Vater!“, stieß Miray hervor.
    „König Effèlan!“, knurrte Jonkanur.
    „Beeil dich. Klettere auf Jonkanurs Rücken und flieg mit ihm in die Tote Stadt!“, befahl Dari und ihre Stimme ließ keinen Widerspruch gelten. Sie gab Miray einen Stoß, der sie einen Moment unwillig ansah.
    „Auf den Rücken und zwar sofort!“, rief auch der Drache, und der Prinz kletterte unbeholfen nach oben.
     
    Zweihundert Ashjafal näherten sich von Süden her der Stadt. Das Banner von Effèlan, der weiße Hirsch und das Einhorn, waren selbst in der Nacht deutlich zu erkennen. Jetzt sah Miray sogar den König. Er ritt auf einem weißen Hengst, sein Gesicht war hinter einem Helm verborgen.
    Kaum hatte Miray den Rückenkamm des Drachen erreicht, als dieser sich einfach von der Mauer fallen ließ und rasend schnell zu Boden sank. Miray wollte schreien, presste aber dann nur die Lider zusammen und schlug einen Arm vors Gesicht. Mit der anderen Hand krallte er sich in die schwarze Mähne und betete darum, er möge den Halt nicht verlieren.
    Wie ein Stein rasten sie zu Boden, aber der schwarze Drache war in der Nacht von unten nicht zu sehen. Es war Miray unmöglich, Luft zu holen. Der Fahrtwind blies ihm so heftig ins Gesicht, dass er das Gefühl bekam, ersticken zu müssen.
    „Lass nur nicht los, mein Junge“, hörte der Prinz die dröhnende Stimme des schwarzen Drachen in seinen Ohren. „Ich werde versuchen, unbemerkt zu

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