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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Schlapphut und mehr Lumpen am Körper, als eine Altkleidersammlerin.
    „Ihr seid also die berüchtigte Heilerin von Usonday“, wandte sich Fay unaufgefordert an die Frau, und Natalja warf ihr einen verwunderten Blick zu.
    Die Hexe drehte sich erstaunt um und starrte die Prinzessin an.
    „Ganz richtig!“, erklang eine feste Stimme im Hintergrund, während das Weib Fay immer noch verdutzt anblickte.
    Die Prinzessin wirbelte herum und gewahrte eine hochgewachsene Frau in einer dunkelblauen Tunika, deren Haar so weiß wie Schnee zu sein schien. Sie trug es zu einer hohen Frisur aufgetürmt und darunter lächelte ein Gesicht, das vierzig oder auch vierhundert Jahre alt hätte sein mögen. Die Augen allerdings waren himmelblau und von tausend Lachfältchen umrahmt.
    „O!“, stieß Fay aus und ließ ihren Blick zwischen der Heilerin und der alten Hexe hin und her wandern.
    „Es ist gut, Marthe, nehmt Euch ein Buch mit, dann könnt Ihr gehen“, wandte sich die Heilerin von Usonday an die Lumpensammlerin. Die grinste zahnlos, nickte dann und ließ ein Buch unter den zahllosen Schichten ihres Gewandes verschwinden. Danach drehte sie sich um und verließ humpelnd das Zimmer.
    „Du bist nicht die Erste, die jemand ganz anderes erwartet hat“, sagte die Heilerin und trat Fay, die rot wurde, entgegen. Die alte Dame reichte ihr die Hand.
    „Du darfst mich Miro nennen“, sagte sie.
    Die Prinzessin zögerte. Sie hatte viele Geschichten über die Heilerin gehört, die auch die Hexe vom Waldstein geschimpft wurde. Ihr Vater selbst hatte ihr einmal erzählt, dass manche Menschen durch eine bloße Berührung ihrer Hand tot umgefallen sein sollen.
    „Ich werde dir nichts zu leide tun“, lächelte Miro, und Fay ergriff zögernd ihre Hand. Sofort durchströmte angenehme Wärme ihren überanstrengten Körper.
    Das Lächeln auf dem Gesicht der Heilerin verschwand.
    „Du kommst aus Shidabayra ... du bist Faydon, die zweite Tochter König Tahuts.“
    Miro ließ Fays Hand los und deutete auf eine gepolsterte Bank vor dem Kamin. „Setz dich, mein Kind. Ich werde uns einen Tee brauen. Ich glaube, diese Sitzung wird ein bisschen länger dauern als gewöhnlich.“
                                                                                *
    „Ich habe keine Ahnung, ob du etwas darüber weißt, kleine Prinzessin, aber dein Vater und ich, wir waren früher gut befreundet.“ Miro nahm einen tiefen Zug von dem bläulich schimmernden Tee, der auch in Fays Tasse funkelte. Allerdings hatte sich die Prinzessin bis jetzt nicht dazu durchringen können, davon zu trinken. Obwohl ein verführerischer Duft aus der Tasse aufstieg. Es war ein bisschen wie Lavendel und frischer Apfel.
    Die Heilerin von Usonday hatte sich ihr gegenüber in einen Ohrenbackensessel sinken lassen und betrachtete Prinzessin Faydon amüsiert.
    „Ich ... ich weiß nicht, ob ich das glauben kann“, stammelte die junge Frau.
    „Oh, das kannst du sehr wohl. Das war, als ihr Mädchen ganz klein ward und eure Mutter noch lebte ...“ Ein seltsamer Ausdruck trat in Miros hellblaue Augen. Sie wirkten, als wären sie aus Glas. Solche Augen hatte Fay noch nie an einem Menschen gesehen.
    „Nyasinta und ich waren dicke Freundinnen. Wir flogen auf den Rücken der Drachen durch das ganze Land.“ Die Wangen der Heilerin hoben sich beim Lächeln. Dann wurde sie auf einmal ernst. „Und nun sag mir, Kind, was du hier, mitten in Falgamond, im schlimmsten Viertel, zu suchen hast und du mich, nach so vielen Jahren, besuchst. Zu einer Zeit, in der wir beide uns nicht einmal mehr kennen dürfen.“
    Fay begann zu erzählen. Zu Anfang fiel es ihr schwer, einer fremden Person von all dem zu berichten, was sie und Lucy in den letzten Wochen so sehr beschäftigt hatte. Aber dann sprudelten die Worte nur so aus ihr heraus und sie verhaspelte sich ein paar Mal. Fay berichtete von Nyasintas Brief und der Reaktion ihres Vaters. Und schließlich von ihrem eigenen Plan, Prinz Miray zu entführen, damit er ihr und Lucy nicht den Thron wegnehmen konnte.
    Schließlich kam ihr riskanter Aufbruch und die Flucht vor den Ashjafal, bis hin zu Lucys rätselhafter Erkrankung.
    „Ihr seid durch das Drachentor gegangen?“, unterbrach Miro die Prinzessin schließlich und setzte ihre Tasse auf einem kleinen Elfenholztisch ab.
    „Ja ...“ Fay trank nun doch von ihrem Tee. Augenblicklich durchflutete sie ein Gefühl, wie nach einem

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