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Im Abgrund der Ewigkeit

Im Abgrund der Ewigkeit

Titel: Im Abgrund der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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all ihre Fragen beantwortet.“
    Weinhold suchte nach einer Erwiderung, doch seine Kollegin legte ihre Hand auf seinen Ärmel. „Herr Dr. Becker, wir bedanken uns für die Unterredung. Falls wir noch Fragen haben sollten, werden wir gerne auf Ihr Angebot zurückkommen.“
    „Ich bringe Sie hinaus“, meinte Lilith, wartete die Reaktion der Polizisten erst gar nicht ab, sondern ging zielstrebig zum Eingang und öffnete die Tür.
    Weinhold und seine Kollegin verließen schweigend den Raum.
    „Einen schönen Tag noch!“, flötete Lilith und ließ die Tür hinter ihnen ins Schloss fallen. Sie wartete, bis das Geräusch der Schritte vor dem Haus verklungen war. Ein Wagen wurde gestartet und entfernte sich.
    „Puh“, sagte sie, „dass war knapp.“
    „Finde ich nicht“, meinte Gerti. „Du bist übrigens eine phantastische Schauspielerin, Vanessa. Für einen Moment habe selbst ich dich für Lilith gehalten.“
    Vanessa strahlte über das ganze Gesicht. „Ich dachte, ich hätte etwas zu dick aufgetragen.“
    „Nein“, meinte Julian. „Du warst perfekt.“
    Vanessa zuckte mit den Schultern. „Natürlich bin ich gut. Sehr gut. Aber es war anstrengend.“
    „Das musst gerade du sagen“, warf Gerti ein. „Ihr habt eine Ewigkeit gebraucht, bis ihr kamt. Mir fiel schon nichts mehr ein, wie ich diesen Weinhold noch weiter hinhalten konnte.“
    „Wir haben uns wirklich beeilt, aber das Haarefärben und das Anbringen der Extensions braucht eben seine Zeit und ich konnte ja schlecht mit nassen Haaren hier erscheinen. Übrigens, Julian, du hattest mir bislang nicht gesagt, dass du ein Doktor bist.“
    „Wieso? Stört dich das?“
    „Nein, aber du hättest es mir sagen können, wenn ich dich schon nach Paris begleitet habe.“
    „Diesen Doktortitel hatte ich ganz vergessen.“ Julian grinste. „Das war – sozusagen – eine Jugendsünde.“
    „Mir ist jetzt nach einem starken Kaffee zumute. Wer will noch?“, fragte Gerti.
    Julian und Vanessa hoben beide ihre Hand und Gerti wandte sich ihrer neuen Einbauküche zu.
    Vanessa ging in den Eingangsbereich, stellte sich vor einen Spiegel und begann, die grünen Kontaktlinsen aus ihren Augen zu entfernen. Sie packte sie in einen Behälter, verschraubte ihn sorgfältig und steckte ihn in die Jackentasche.
    „Sorry, aber die Dinger haben entsetzlich gedrückt“, meinte sie entschuldigend, als sie zurückkam. „Gibt es etwas Neues von Lilith? Wie geht es ihr?“
    Gerti war gerade dabei, ihre Kaffeemaschine zu betätigen. Sie sah kurz auf und schüttelte den Kopf. „Ach Vanessa. Unverändert schlecht. Aber Asmodeo…“, sie brach ab.
    „Asmodeo wird wissen, was zu tun ist“, beeilte sich Julian, einzuwerfen.
    „Ja, Gerti, Julian hat recht. Asmodeo wird dafür sorgen, dass sich alles wieder zum Guten wendet.“ Vanessa nahm auf einem der Campingstühle Platz, griff hinüber zu Julian und drückte seine Hand, während ihr Tränen in die Augen stiegen. „Ich bin sicher, Lilith und Johannes werden bald wieder gesund. Ohne die beiden ist es einfach nicht dasselbe.“

7
     
    D er Fluss schlängelte sich sanft durch grüne Wiesen. Die Felder waren abgeerntet. Kurze gelbe Stoppeln bedeckten die Erde.
    Der Weg vor ihm war durch unzählige Füße, die ihn in Jahrhunderten entlanggegangen waren, ausgetreten.
    Für Mitte September war es ungewöhnlich warm, nahezu heiß. Eben ein typischer Altweibersommer - hatte Nanah gemeint.
    Asmodeo schwitzte. Seine Verletzung machte ihm noch zu schaffen.
    Mozart lief ein paar Schritte vor ihm. Immer wieder blieb der Hund stehen, um sich umzudrehen und zu vergewissern, dass Asmodeo noch bei ihm war.
    Eine hohe Mauer umgab die Gebäude vor Asmodeo. Sie waren ebenso alt, wie der Weg.
    Das schwere Eichentor stand einen Spalt offen, groß genug, dass Asmodeo hindurchtreten konnte. Er befand sich jetzt in einem gotischen Rundgang, dessen Bögen sich zu einem Innenhof öffneten. Es war kühl, schattig und ruhig. Zeit spielte hier keine Rolle.
    In der Mitte des Hofes, dort, wo die Sonne hinkam, stand ein kleiner runder Tisch. Daneben saß ein alter Mann auf einem Gartenstuhl. Seine Füße ruhten auf einem zweiten Stuhl. Er trug einen Strohhut und las.
    Asmodeo ging zu ihm und blieb vor ihm stehen.
    Der alte Mann blickte von seinem Buch auf, schloss es bedächtig und legte es auf den Tisch.
    „Da bist du endlich, Asmodeo“, sagte er.
    Asmodeo wies auf das Buch. „Sie lesen Sartre?“
    Der alte Mann lächelte. „Warum nicht? Du würdest dich

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