Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Abgrund der Ewigkeit

Im Abgrund der Ewigkeit

Titel: Im Abgrund der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
Vom Netzwerk:
„Sie meinen das ernst? Das ist kein Scherz? Wir sind hier nicht bei der versteckten Kamera ?“ Seine Stimme war voll beißender Ironie, während er sich demonstrativ um die eigene Achse drehte und so tat, als würde er nach einem Filmteam Ausschau halten.
    „Sehe ich so aus, als würde ich spaßen?“ Weinhold versuchte krampfhaft, seine Autorität zu wahren.
    „Herr Weinhold, ich weiß nicht, was hier vor sich geht. Ich weiß auch nicht, ob ihr Verhalten Frau Gerti Stolzen gegenüber rechtens ist. Ich werde das überprüfen und mich gegebenenfalls mit ihren Vorgesetzten in Verbindung setzen. Aber was Frau Lilith Stolzen hier angeht…“ Julian wandte sich an Lilith und bedachte sie mit einem liebevollen Blick.
    „Was ist mit Lilith Stolzen? Kann Sie nicht selbst sprechen?“, hakte Weinhold nach.
    Julian lächelte noch immer. „Dazu besteht im Moment keinerlei Anlass. Die Information, die Sie wünschen, werden Sie von mir bekommen. Frau Stolzen ist vorgestern Abend mit mir in unserem Firmenjet nach Paris geflogen.“ Becker blickte auf seine Uhr. „Und vor genau einer Stunde sind wir auf dem Flughafen in N. gelandet. Lilith kann in der Zwischenzeit in keine wie auch immer gearteten Verbrechen in Deutschland verwickelt gewesen sein, denn wir waren die ganze Zeit zusammen.“
    „Wer sind diese wir ?“, fragte die Polizistin mit einem fassungslosen Gesichtsausdruck.
    „Der Pilot, das Flugpersonal, ich und Graf di Borgese. Sie kennen den Weltkonzern di Borgese?  …Wenn Sie es wünschen, bekommen Sie von uns allen eidesstattliche Erklärungen“, entgegnete Julian.
    Weinhold schüttelte ungläubig den Kopf. „Aber Frau Stolzen wurde eindeutig identifiziert.“
    „Das ist schlichtweg unmöglich“, stellte Julian trocken fest. „Wer behauptet so was?“
    „Oberkommissar Rupprecht hat Frau Stolzen auf dem Motorrad erkannt. Sie erinnern sich doch an Herrn Oberkommissar Rupprecht, Frau Stolzen?“
    Lilith schüttelte bedauernd den Kopf. „Nein, nicht das ich wüsste.“
    „Herr Rupprecht hat die Untersuchung nach dem Zwischenfall in Wacken geleitet, in den Sie ebenfalls verwickelt waren.“
    „Was heißt hier ebenfalls ?“, empörte sich Julian und an Lilith gewandt: „Erinnerst du dich jetzt an diesen ...wie hieß er noch mal – Ruppert?“
    „Nein, Rupprecht“, verbesserte ihn Weinhold energisch.
    Lilith schürzte ihre Lippen. „Hieß der Rupprecht? …Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr an seinen Namen erinnern. Und wahrscheinlich würde ich ihn auch gar nicht mehr erkennen, wenn ich ihm auf der Straße begegnen würde.“
    „Wieso konfrontiert Herr Rupprecht Frau Stolzen nicht persönlich mit seiner Anschuldigung?“, fragte Julian.
    Weinhold blickte betreten zu Boden. „Herr Rupprecht ist bei den Vorfällen gestern ums Leben gekommen.“
    „Ihr Zeuge ist tot? Und dieser Rupprecht behauptete, eine Person auf einem Motorrad erkannt zu haben?“
    „Exakt.“
    „Diese Person auf dem gestohlenen Motorrad hat doch sicherlich einen Helm getragen.“
    Weinhold zuckte hilflos mit den Schultern. „Ja, das nehme ich an.“
    „Wie konnte dann Ihr verstorbener Zeuge Frau Stolzen identifizieren, die er vorher zudem nur ein einziges Mal gesehen hat, wie Sie sagten? Können Sie mir das erklären, Herr Weinhold?“
    Der Polizist versuchte, eine Antwort zu geben. Er öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder.
    Julian lächelte selbstbewusst. „Ist es nicht eher so, dass Herr Rupprecht das Nummernschild des Motorrads der Zentrale durchgab, sich den Halter nennen ließ und dann entsprechende Rückschlüsse zog?“
    „Das mag schon sein, aber…“
    Julian ging bis nah an den Polizisten heran und fixierte ihn mit einem strengen Blick. „Herr Weinhold, so wie ich das sehe, müssen Sie den Dieb finden, der Frau Stolzen das Motorrad entwendet hat. Dann haben Sie auch den Täter. Und bis dahin bitte ich Sie, weder Frau Gerti Stolzen noch Frau Lilith Stolzen weiter zu belästigen.“
    „Ich habe aber eine Untersuchung zu führen.“
    „Ja, das sagten Sie bereits. Mehrmals. Aber nicht hier. Nicht bei diesen Personen, nicht in diesem Haus. Falls Sie noch weitere Fragen haben, können Sie sich gerne an mein Sekretariat wenden.“ Julian griff in seine Hüfttasche, holte seine Geldbörse heraus, entnahm ihr eine Visitenkarte und reichte sie dem Polizisten.
    „Aber…“, setzte Weinhold an.
    Julian schüttelte den Kopf. „Ich bitte Sie jetzt ein letztes Mal, umgehend das Haus zu verlassen. Wir haben

Weitere Kostenlose Bücher