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Im Abgrund der Ewigkeit

Im Abgrund der Ewigkeit

Titel: Im Abgrund der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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geheimen Weissagung. Jahrhundertelang hat das Kloster sie vor dir versteckt. Aber ich…, ich habe dieses Dokument gefunden und bringe es nun zu dir.“
    Elisabeth sah sie scharf an. „Hast du es gelesen?“
    Die Psychologin schüttelte den Kopf. „Es ist sumerisch. Aber der Abt hat mir gestanden, dass es alle wichtigen Informationen enthält.“
    Elisabeth bewegte leicht ihre Augenbrauen und Cunningham nahm Marga das Schriftstück aus deren widerstrebenden Händen. Er machte Anstalten es Elisabeth  zu reichen, doch diese winkte kurz ab. „Ich werde es nachher genauestens studieren. Dazu brauche ich Zeit und Ruhe.“
    Gerade als sich in Marga ein Gefühl der herben Enttäuschung breit machen wollte, richtete Elisabeth ihre volle Aufmerksamkeit wieder auf sie. “Du hast mir den wichtigsten Dienst meiner gesamten Existenz erwiesen, Marga. Du gehst jetzt sofort wieder zurück in dieses verfluchte Kloster, die Brutstätte des Bösen, und bringst mir mein Medaillon. …Du warst hoffentlich vorsichtig? Sie verdächtigen dich doch nicht?“
    „Nein!“ beeilte sich Marga zu versichern, und verspürte einen Stolz, wie sie ihn in ihrem gesamten Dasein noch nicht empfunden hatte. „Ich habe ihnen gesagt, ich hätte etwas Dringendes in meiner Praxis zu erledigen…“ Ein gehässiges Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Übrigens sind die drei abtrünnigen Hexen absolut naiv. Die glauben an solchen Unsinn wie Freundschaft und Liebe. Sie halten mich für eine von ihnen, nur weil ich vorgebe, mich hingebungsvoll um den Abt zu kümmern.“
    „Sie vertrauen dir also vollkommen? Umso besser, meine Liebe! ...Siehst du diesen lederbezogenen Kasten dort auf der Kommode?“ Elisabeth deutete auf die gegenüberliegende Seite des Raumes. „Geh hin.“
    Mit untertänig gesenktem Kopf erhob sich Marga, durchquerte das Zimmer und blieb vor der Anrichte stehen.
    „Öffne die Schatulle!“
    Marga gehorchte, und vor ihr lagen in blauem Samt ein gutes Dutzend edelsteinbesetzter Ringe.
    „Nimm den mit den kleinen dunkelroten Rubinen!“
    Wieder folgte Marga Elisabeths Befehl, fischte vorsichtig das Schmuckstück heraus und betrachtete es eingehend.
    „Wenn du in Liliths Nähe bist und siehst, dass sie trinkt, lenkst du sie kurz ab. Dann drückst du auf die Unterseite der Fassung und ein Gift wird herausrieseln – stark genug, um sogar einen Elefanten auf der Stelle zu töten.“
    „Wird es Lilith auch sicher auslöschen?“
    Elisabeth lächelte und die Grausamkeit, die sich dabei auf ihren Zügen ausbreitete, ließ Marga scharf die Luft einziehen. „Unter großen Schmerzen wird es zumindest den gegenwärtigen Körper von Lilith vernichten. Um den jämmerlichen Rest kümmere ich mich, sobald ich meine Familie bei mir habe.“
    Marga nickte ein paar Mal als Zeichen ihrer Zustimmung und steckte sich den Ring an den Finger.
    „Wenn ich dann die Herrschaft übernommen habe, werde ich dich nicht vergessen!“, fuhr Elisabeth fort. „Du wirst an meiner rechten Seite sitzen, als meine zuverlässige und vertrauenswürdige Ratgeberin. Gemeinsam werden wir die Geschicke des neuen Universums bestimmen.“
    Obwohl sie es zu unterdrücken versuchte, konnte Marga nicht verhindern, dass sich eine unermessliche Gier in ihr Gesicht schlich. Unwillkürlich fiel ihr Blick auf Cunningham und ein tödlicher Neid flammte in ihr auf. Doch zum Glück bemerkte Cunningham von all dem nichts, er schien in seine eigenen Gedanken versunken.
    „Und jetzt los!“, befahl Elisabeth. „Je entschlossener wir handeln, desto schneller werden wir ans Ziel gelangen!“
    Rückwärts gehend entfernte sich Marga. Cunningham schloss sich ihr an und geleitete sie aus Samaels Privatgemächern.
    Marga schritt wie auf Wolken. Die Erfüllung ihrer geheimsten Träume lag zum Greifen nah.
     

Kapitel 17
– Elisabeth und Cunningham
     
     
    E s dauerte nicht lange, bis Cunningham zu Elisabeth zurückkehrte. Er fand sie unverändert vor. Unbeweglich saß sie im Bett und starrte vor sich hin.
    „Alles in Ordnung?“, beeilte er sich, zu fragen.
    „Diese widerliche Speichelleckerin geht mir mit ihrer Untertänigkeit schrecklich auf die Nerven.“
    Cunningham lächelte wissend. „Hast du gesehen, welchen Blick sie mir zugeworfen hat? In dem Moment, in dem du sie erhöhst, wird sie sofort versuchen, mich umzubringen.“
    Elisabeth lachte kalt. „Wenn sie das nächste Mal kommt, um mir das Medaillon auszuhändigen, schneidest du ihr einfach die Kehle durch. Danach

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