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Im Abgrund der Ewigkeit

Im Abgrund der Ewigkeit

Titel: Im Abgrund der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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heraus und öffnete den hinteren Ausstieg.
    Cunningham versuchte erst gar nicht, noch länger zu warten. Er eilte zur Tür und riss sie regelrecht auf. Eine Frau von mittlerer Größe kam über die Steintreppe auf ihn zu. Sie trug eine halblange helle Jacke über einer dunklen Stoffhose. Ihr ergrautes Haar war glatt, kinnlang geschnitten und perfekt frisiert.
    „Herr Dr. Cunningham?“, fragte sie.
    Cunningham zauberte ein charmantes Lächeln auf sein Gesicht, verbeugte sich leicht und streckte der Frau die Hand entgegen. „Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Frau Schulz. …Sie haben sicher viele Fragen“, fügte er hinzu. „Aber kommen Sie doch erst einmal herein.“
    Mit professioneller Zurückhaltung erwiderte Marga Schulz sein Lächeln und als Cunningham galant zur Seite trat, ging sie vor ihm ins Haus.
    Die Empfangshalle war hell beleuchtet.
    Cunningham schob sich an ihre Seite. „Wenn Sie ablegen möchten?“, sagte er.
    Marga blieb stehen und ließ sich von ihm aus der Jacke helfen. Ein dunkler Blazer kam darunter zum Vorschein.
    Cunningham hängte die Jacke neben einen goldenen Spiegel an die Garderobe. Er deutete mit einladender Geste auf einen Durchgang und sie gelangten in den Salon, in welchem Cunningham so lange gewartet hatte.
    Auch hier war alles erleuchtet, allerdings nicht grell, sondern eher weich gedimmt. Auf einem kleinen Tisch zwischen zwei bequem wirkenden Sesseln brannten mehrere Kerzen an einem silbernen Kandelaber.
    „Aber bitte, setzen Sie sich doch, Frau Schulz.“
    Marga nahm Platz und blickte Cunningham abwartend an.
    „Danke, dass Sie kommen konnten. Wirklich. Herzlichen Dank. Aber…“, er fuhr sich leicht nervös durch die Haare, „bitte verzeihen Sie mir. Sie sind sicher durstig. Darf ich Ihnen etwas anbieten?“
    „Machen Sie sich keine Mühe“, winkte Marga ab.
    „Nein, nein. Es ist mir ein Vergnügen“, beeilte sich Cunningham, zu sagen. „Wie wär’s mit einem Tee? Einem Darjeeling?“
    Marga lächelte. „Das klingt großartig.“
    „Warten Sie nur einen kleinen Moment. Ich bin gleich wieder bei Ihnen.“ Cunningham verließ den Raum durch eine Nebentür und kehrte keine zwei Minuten später mit einem Tablett zurück, auf dem sich ein Service für zwei Personen befand. Er stellte es auf den Tisch, platzierte eine filigrane Tasse auf einen Unterteller vor Marga und goss ihr aus einer zierlichen Kanne ein, bevor er sich selbst bediente.
    Sofort strömte ein beruhigender Duft durch das Zimmer.
    Cunningham setzte sich. Sie beide nippten an dem Getränk.
    „Vorzüglich“, lobte Marga und stellte ihre Tasse auf dem Tisch ab.
    Cunningham tat ihr gleich. Seine Augen suchten Blickkontakt und er beugte sich leicht nach vorne.
    „Wie war Ihr Flug?“, erkundigte er sich.
    Marga hob andeutungsweise die Augenbrauen. „Beeindruckend. Ich bin noch nie in einem Privatjet geflogen.“
    „Das war das Mindeste, was wir für Sie tun konnten.“
    „Wir?“, fragte Marga.
    „Meine Frau und ich“, stellte Cunningham klar. Dann schwieg er.
    „Ich war vollkommen überrascht, als ich heute früh diesen mehr als großzügigen Scheck entgegengenommen habe.“
    „Zusammen mit unserer Einladung“, fügte Cunningham hinzu. „Und, wie gesagt, wir sind beide überaus glücklich, dass Sie es möglich machen konnten, hierher zu kommen.“
    Margas Blick wurde fragend und drückte eine gewisse Ratlosigkeit aus.
    Cunningham fuhr sich über die Stirn und wieder durch sein Haar. „Bevor ich Ihnen erkläre, warum wir so dringend Ihre Hilfe benötigen, lassen Sie mich etwas ausholen. Und ich glaube, dann wird alles klarer. Dann werden Sie mich verstehen.“
    Cunningham räusperte sich. „Vor einigen Wochen hatte meine Frau einen schweren Unfall. Sie kämpfte lange Zeit mit dem Tod, aber diese Phase ist jetzt überwunden.“ Cunningham ergriff wieder die Teetasse, nippte daran und hielt sie weiter gedankenverloren vor seiner Brust. „Aber meine Frau ist schwer verletzt. Sie ist… ihr Äußeres ist vollkommen entstellt. Und sie selbst…“, er senkte seinen Kopf, blickte zu Boden. „Sie selbst hat jeden Mut verloren. Es fällt ihr schwer, weiterzuleben.“
    „Das klingt schrecklich“, sagte Marga und in ihrer Stimme schwang echtes Mitgefühl mit.
    Cunningham platzierte seine Tasse auf dem Unterteller. Das Porzellan klirrte. „Ich will Ihnen nichts vormachen. Meine Frau ist suizidgefährdet. Es ging so weit, dass ich sie fixieren musste. Ohne Ihre Hilfe ist sie verloren. Und

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