Im Anhang mein Herz
habe ich schon versucht, dem zu entgehen. Es hilft nichts. Es muss mitgehalten werden und es wird jedes Jahr ärger.
Schenken macht mir eigentlich nur bei dir Freude. Weil ich weiß, dass du nicht so gierig bist.
Sie geht mit der Zustimmung ihrer Mutter fort! Fast jeden Abend! Ich würde herumbrüllen, wenn sie das bei mir so machte.
Aber ich bin jetzt ein wenig getröstet, weil du mich so gut verstehst.
Gute Nacht, meine Liebe.
Morgen muss ich auf das Postamt und komme später.
Artur
PS Nein, es müssen nach einer Diskussion nicht alle der gleichen Meinung sein, sondern die Horizonte weiter geworden sein. Man sieht dann über seinen Häferlrand hinaus. Ein wenig jedenfalls.
Das Schlimmste sind für mich engstirnige Besserwisser, die so schnell urteilen und vorurteilen, dass die Verurteilten keine Chance haben.
Freitag, 4. November, 11.08
Betrifft: Treffen
Liebe Marlene!
Wann darf ich dich heute abholen?
Nur schnell diese Frage, bevor ich mich um die nächste Dokumentenfreigabe kümmern muss.
Artur
Freitag, 4. November, 11.58
Betrifft: Nein
Ich muss es noch nicht genau wissen, entschuldige!
Ich machte mir nur Sorgen, dass du eine Besprechung am Nachmittag hast und unser Treffen ausfällt. Es ist gar kein Problem, wenn es etwas später wird.
A.
Freitag, 4. November, 12.02
Betrifft: Ich bringe dir auch etwas Gutes zu essen mit!
Freitag, 4. November, 14.03
Betrifft: Gut
Ich hoffe, pünktlich zu sein.
Artur
Freitag, 4. November, 21.37, zu Hause
Eine schöne und gute Nacht, meine Liebste! Werde wieder gesund!
Kuss,
Artur
PS Aber du weißt doch, dass es mir immer Freude macht, wenn ich etwas für dich tun darf!
22.58
Nein, ich fürchte mich nicht davor, meinen Besitz zu verlieren. Das habe ich dir nicht gut genug erklärt.
Vielleicht aber hältst du mich wieder für kommunistisch, wenn ich den persönlichen Besitz abwerte.
Du weißt, dass ich Dinge, die ich nicht benötige, immer gleich weitergeben will. Mit Ausnahme von persönlichen Andenken.
Viele Dinge zu haben, belastet mich.
Du musst deine Wohnung zwei Mal zusperren, damit ja keiner einbricht und dir etwas klaut, Sparbücher und so weiter. Und auch das neue Fahrrad ist eigentlich zu wertvoll, man muss Angst darum haben. Je weniger man hat, desto uninteressanter ist man als Ziel für Angriffe.
Die Frage ist doch, ob die Einbrecher mein Hab und Gut dringend brauchen. Wenn nein, dann würde ich es lieber den wirklich Armen verschenken.
Darum kann ich nicht mir nicht vorstellen, dass reiche Leute sich wohlfühlen.
Der Vater meiner Oma hatte viel Geld gespart. Als er es schließlich für ein Haus im Grünen ausgeben wollte, war das Geld plötzlich nichts mehr wert.
Über welche Geschenke sich meine Verwandten wirklich freuen, weiß ich nicht. Jemand, der wenig Geld hat, freut sich auch heute noch über ein paar Qualitätssocken oder ein schickes Hemd. Weil er noch bescheiden ist.
Es ist beim Training im Turnsaal eine andere Art der Konzentration erforderlich als beim Radfahren. Du kommst nicht zum Nachdenken, weil jede Übung deine Aufmerksamkeit mehr in Anspruch nimmt. Da denkst du wirklich überhaupt nicht mehr an die Probleme des Alltags.
Frag mich nicht, was Irene da wieder gebastelt hat. Eine Zeitmaschine?
Du hingegen besitzt offensichtlich nicht einmal eine simple Uhr!
Soo lang aufbleiben, wenn du eh verkühlt bist!
Da muss ich ja schimpfen.
A.
Samstag, 5. November, 11.38, zu Hause
Man ist verpflichtet, auf seinen Besitz aufzupassen. Vielleicht meinte ich es so.
Lieber wäre mir, wenn ich nicht allein auf meine Gegenstände aufpassen müsste, außer wie gesagt auf meine Andenken, sondern sie mit anderen teilen könnte.
Wenn man die Vor- und Nachteile, ein Auto zu besitzen, abwägt, so würde die Waage bei mir schon in die Richtung ausschlagen, keines zu haben, weil mich das weniger belastet.
Ich habe gemeint, man ist verpflichtet, aufzupassen, damit man nicht irgendwann selbst zum Sozialfall wird.
Meine Überlegung betrifft den lebensnotwendigen Besitz, während du über Luxuriöses schreibst, das einem vererbt worden ist. Meinst Du nicht auch?
Ja, ich stelle die Aufnahme für dich gleich ein.
Ich habe stets eine ganze Liste mit Geschenkideen für mich selber, da ich mir das Jahr über Notizen mache, was für Kleinigkeiten mir fehlen. Da finde ich dann leicht etwas, was für meine Töchter in der richtigen Preisklasse ist.
Sie fragen mich aber nicht von sich aus. Ich spreche es rechtzeitig an, um nicht
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