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Im Antlitz des Herrn

Im Antlitz des Herrn

Titel: Im Antlitz des Herrn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Béla Bolten
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weg.
    Die Wissenschaftler schwiegen fasziniert. Henderson musste die Präsentation vor langer Zeit vorbereitet haben, ein solches Video ließ sich nicht über Nacht produzieren. Als lese er ihre Gedanken, meldete sich der Brite zu Wort. Er war wie von Geisterhand und geräuschlos samt Kanzel an den Rand der Bühne gerückt worden und wurde von einem kleinen Spot beleuchtet.
    «Ich möchte Ihnen die Präsentation, die Besucher unseres Mausoleums in Zukunft zu sehen bekommen, nicht vorenthalten. Ich gab sie bereits vor einiger Zeit in Auftrag. Damals konnten wir nicht ahnen, welch großartigen Fund wir machen würden, deshalb müssen Sie die eine oder andere Ungereimtheit noch entschuldigen. Bis zur öffentlichen Präsentation wird alles perfekt aufeinander abgestimmt sein.»
    Er machte eine Pause und hob die Stimme.
    «Richten Sie das Ihrem Herrn Papst aus, Pfarrer Engel. Alles wird perfekt sein.»
    Wolfram spürte, wie sein Bruder neben ihm zusammenzuckte, und er legte seine Hand auf seinen Arm.
    «Viel wichtiger», Henderson hatte seine Stimme wieder gesenkt, «sind die Laborergebnisse, die uns vor einigen Stunden erreicht haben. Wir mussten daraufhin ein bisschen umgruppieren. Beginnen wir wie im Neuen Testament mit dem ‹Heiligen Paar›».
    Im Vordergrund der Bühne stiegen zwei Ossuarien aus dem Boden. Sie waren schwach beleuchtet, hatten aber einen eigenartigen, fast überirdischen Glanz. Auf der großen Bühne wirkten sie klein und zerbrechlich. Über ihnen standen, mit einem Laserstrahl auf eine unsichtbare Fläche projiziert, die Namen «Maria» und «Josef» sowie die vermeintlichen Geburts- und Todesjahre.
    Henderson deutete auf die Leinwand.
    «Rührend, oder? So stellen wir es uns vor, Maria und Josef, ein trautes Paar, unterwegs mit ihrem gerade geborenen Sohn, dem Jesuskind.»
    Exakt in diesem Moment drehte sich die Maria im Film um. Man sah in die Augen einer schönen, jungen Frau. In ihren Armen trug sie ein Kind, das in Tücher gewickelt war, die nur einen kleinen, kreisrunden Teil des Gesichts sehen ließen.
    Die Idylle wurde von Henderson unterbrochen, der mehr kreischte als rief:
    «Lüge! Alles Lüge! Dumme, über Jahrtausende in die Hirne und Herzen der Menschen eingehämmerte Propaganda.»
    Die ganze Gruppe starrte auf den Briten, dessen Gesicht puterrot angelaufen war. An seiner rechten Halsseite sprang eine Ader so deutlich heraus, dass sie selbst aus einigen Metern Entfernung zu sehen war. Er klammerte sich an der Kanzel fest, und Wolfram Engel befürchtete, er könnte im nächsten Moment kollabieren. Erstaunlich schnell fing er sich wieder, seine rechte Hand löste sich vom Pult, holte ein Taschentuch hervor und wischte den Schweiß von der Stirn. Er atmete durch und deutete mit einer ausholenden Geste in den Zuschauerraum.
    «Sie, die versammelte wissenschaftliche Kompetenz in diesem Raum, hat endlich, nach zweitausend Jahren die Wahrheit ans Licht gebracht. Sehen Sie selbst, welche Geschichte uns die Laborergebnisse erzählen.»
    Die Szene auf der Leinwand änderte sich, während das «Josef-Ossuarium» verschwand. Man sah eine heruntergekommene Hütte, vor die ein großer, stattlicher Mann trat. Er trug die Uniform eines römischen Legionärs und lachte, als er den schmutzigen Vorhang am Eingang der Behausung zu Seite schob. Das Innere der Kate bestand aus einem Raum. Im vorderen Teil lagen Kisten und Kästen sowie diverses Kochgeschirr wild durcheinander. In der rechten hinteren Ecke befanden sich Strohballen auf dem Boden. Darauf kniete eine junge Frau – die gleiche, die zuvor als Maria mit Josef durch die Landschaft gezogen war. Sie war mit einem weißen Überwurf bekleidet, der ihre Rundungen deutlich sehen ließ. Der Legionär ging vor ihr auf die Knie, und sie fielen sich in die Arme. Es wurde nicht gesprochen, und Engel dachte, es handele sich um einen Stummfilm, bis er das laute, lustvolle Atmen des Mannes hörte. Die Frau öffnete die Schnalle an seinem Uniformrock, wartete, bis er sich entkleidet hatte, und zog sich anschließend das Kleid über den Kopf. Sie war schön, nicht gertenschlank, aber wohlproportioniert. Ihre Brüste waren fest, und als sie sich kurz aufrichtete, sah man über ihrer Scham einen schwarzen, dichten Busch.
    Der Mann stellte sich mit dem Rücken zum Betrachter vor die kniende Frau. Auch wenn die Zuschauer nicht sehen konnten, was geschah, waren Bewegungen und Geräusche eindeutig. Die Frau befriedigte den Mann oral.
    Henderson hatte wie die gesamte

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