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Im Auftrag der Liebe

Im Auftrag der Liebe

Titel: Im Auftrag der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Webber
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werden, oder?
    Ich presste mich mit dem Rücken an die Tür. »Wir machen auf gar keinen Fall auf.«
    »Wer ist das denn?«, fragte Dovie.
    »Niemand, mit dem ich sprechen will.«
    Einer der Polizisten aus Weymouth polterte gegen die Tür, sodass ich die Vibration der Schläge am Rücken spürte.
    »Wollen Sie, dass ich sie abwimmele?«, fragte Holliday.
    »Mehr als alles andere«, flüsterte ich.
    »Ms Valentine«, rief einer von den Beamten. »Hier ist Detective Kolchowski. Wir würden uns gerne mal mit Ihnen unterhalten.«
    »Ein Detective?« Holliday sah aus dem Fenster. »Aus welcher Abteilung?«
    »Aus Weymouth«, antwortete ich. Wieder spürte ich am Rücken das Klopfen.
    »Was wollen die denn von dir?«, fragte Dovie.
    »Das könnte eventuell etwas mit der Leiche zu tun haben, die ich gefunden habe.«
    »Was?«, kreischte Em auf.
    »Wir wissen, dass Sie da sind, Ms Valentine! Lassen Sie uns rein, oder wir kommen mit einer richterlichen Verfügung wieder.«
    Widerwillig machte ich auf. Die beiden Männer standen draußen auf der Veranda, die einmal rund um mein Häuschen führte, und blickten ins Wohnzimmer. »Stören wir?«, fragte der mit der Brille.
    »Wenn ich das bejahe, gehen Sie dann wieder?«
    »Nein.«
    »Dann kommen Sie doch herein.«
    »Ich bin gleich wieder da«, rief Em, griff nach ihrer Handtasche und verschwand im Schlafzimmer. »Ich muss mal telefonieren.«
    »Meine Herren, das ist meine Großmutter, Dovie Valentine, und das ist Detective Lieutenant Holliday von der State Police Massachusetts.«
    »Plymouth County«, fügte der hinzu.
    »Da sind Sie ja ein wenig außerhalb Ihres Zuständigkeitsbereiches«, meinte der Große.
    »Ich bin nicht beruflich hier«, erwiderte Holliday steif. »Wie war das mit der Leiche? Arbeiten Sie mit der Polizei von Norfolk County zusammen?«
    So wie Cohasset lag auch Weymouth in Norfolk County, während Hingham, in der Mitte dazwischen eingeklemmt, zu Plymouth County gehörte.
    Massachusetts war dafür bekannt, dass Straßen und Grenzverläufe hier nur selten der Logik folgten – und das war auch bei den Verwaltungsbezirken so.
    »Genau. Curt Kolchowski«, stellte sich der Kahlkopf mit dem kaputten Zahn vor.
    »Patrick Chapman.« Der Korpulente mit Schnurrbart und Brille verlagerte das Gewicht.
    »Ich bin sicher, dass Sie wegen des Artikels im Herald hier sind, meine Herren.«
    »Den haben wir gesehen. Aber wir versuchen schon seit gestern, Sie zu erreichen. Haben Sie denn unsere Nachrichten nicht gehört?«
    »Nein«, antwortete ich wahrheitsgemäß.
    »Worum geht es hier eigentlich?«, erkundigte sich Holliday.
    »Sie hat es Ihnen nicht gesagt?« Kolchowski zog die Augenbrauen in die Höhe.
    »Mir was gesagt?«
    »Dass ihr Freund und sie im Great Esker eine Leiche ausgebuddelt haben.«
    »Das waren Sie?«, fragte Holliday.
    Ich sank auf die Couch. Meine Füße brachten mich um, deshalb legte ich sie auf dem Tisch hoch.
    »Ihr Freund?«, echote Dovie hoffnungsvoll.
    O ja, dieser Tag konnte tatsächlich doch noch schlimmer werden.
    »Das ist ja wirklich ein toller Zufall, dass Sie ausgerechnet jetzt Hellseherin werden, wo Sie in einen Mordfall verwickelt sind.«
    »Verwickelt? Falls Sie das vergessen haben sollten: Ich habe die Leiche nur gefunden. Ich habe sie dort nicht begraben.«
    »Und es ist reiner Zufall, dass Sie ausgerechnet die tote Exfreundin Ihres Kunden ausgebuddelt haben?«
    »Kunde?«, quiekte Dovie.
    »Michael Lafferty«, sagte ich zu ihr. »Und Rachel war nicht seine Freundin.«
    »Was geht hier vor, Lucy?«
    Ich schloss die Augen. »Also, das Ganze hat sich so abgespielt …« Ich erzählte ihnen die komplette Geschichte, wie Michael in mein Büro gekommen war und ich beim Händedruck die Vision vom Ring gehabt hatte. Und ich deshalb auf die Idee gekommen war, im Great Esker Park ein wenig zu graben.
    »Wirklich äußerst praktisch für Sie«, meinte Chapman.
    »Was wollen Sie damit andeuten?«, erkundigte sich Dovie.
    »Ich will damit andeuten, dass Sie eine Hochstaplerin sind, Ms Valentine«, erklärte er in meine Richtung.
    Ich biss die Zähne aufeinander und setzte mich auf. »Haben Sie beide schon mal etwas verloren?«
    »Wie bitte?«
    »Haben Sie schon einmal etwas verloren? Ihre Schlüssel, das Portemonnaie, irgendetwas?«
    »Ja«, antwortete Chapman zögernd.
    »Denken Sie an diesen Gegenstand. Sagen Sie mir nicht, worum es sich handelt. Denken Sie einfach nur daran. Fertig?«
    »Ich verstehe nicht, was das mit …«
    Ich griff nach

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