Im Auftrag der Lust
Platz. »Und woraus besteht dieser Grund, Mr …« Alan musterte den Mann vor sich auffordernd. Der lächelte leicht. »Mein Name ist ebenfalls McLaughlin.«
Alans Blick verdüsterte sich. Er hatte Saras Exmann niemals kennengelernt, aber eigentlich hätte er es wissen müssen. »Was wollen Sie von Sara?«
Jared McLaughlin lehnte sich zurück und tippte leicht mit dem Zeigefinger seiner linken Hand gegen sein Kinn. »Sie sind sehr misstrauisch, Mr Evans. Ich sagte doch, ich mag Ihre Arbeit.«
Alan schwieg, die Hände auf seinem Schoß gefaltet. Er fürchtete sonst, dass sie sich selbständig machen würden. Allein der Gedanke, was dieser Mann mit Sara angestellt hatte, ließ ihn unterdrückt knurren. »Was wollen Sie?«, wiederholte er tonlos.
Jared legte leicht den Kopf schief. Er sah Alan sehr genau an und lächelte dann. »Ich verstehe. Sara hat durchaus diese Wirkung auf Männer, aber derart ausgeprägt habe ich es noch nie erleben dürfen.«
Alan beugte sich ebenfalls vor. »Falls Sie dumme Spiele spielen wollen, kann ich Ihnen gerne die Nummer eines guten Casinos geben. Ansonsten sagen Sie endlich, was Sie hierherführt, oder Sie verschwinden. Freiwillig, oder ich helfe nach.«
»Sehr aggressiv. Aber gut, wenn Sie darauf bestehen: Ich habe von Ihrer Misere gehört.«
»Woher?«, grollte Alan.
»Sie haben halb New York angerufen. Sara ist meine Exfrau, natürlich konnte mir so etwas nicht verborgen bleiben. Ich bin hier, um etwas an diesem Missstand zu ändern.«
»Indem Sie sie zurückkaufen?«
Jared lächelte kalt. »Wo denken Sie hin. Ich komme als Kunde zu Ihnen, mit einem ganz einfachen Wunsch.«
Einen Moment lang schwieg Alan. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf, und er kam sich vor wie ein Verräter, als er sagte: »Was für einen Wunsch?«
»Nicht nur einen«, korrigierte Jared sich selbst. »Es geht um eine Reihe von Wünschen, in denen Sara eine Rolle spielt. Ich möchte sie gerne als meinen Gast nach Frankreich einladen. Nur für eine Woche. Ihr wird nichts geschehen, aber ich möchte gern einige der, wie Sie es nennen, dummen Spiele mit ihr spielen, zu denen wir während unserer Ehe keine Gelegenheit hatten.«
»Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass Sara sich auf einen derartigen Deal einlassen würde.« Alan schüttelte humorlos lächelnd den Kopf.
»Ich bin mir bewusst, dass Sara und ich nicht unter den besten Umständen auseinandergegangen sind, aber ich hoffe, das wiedergutmachen zu können. Als Entlohnung für diesen Auftrag würde ich der Agentur eine Million zur Verfügung stellen.«
»Dollar?«
Jared beugte sich vor und fixierte Alan mit stahlgrauen Augen. »Euro«, sagte er.
Alan schnaubte leise. »Ich weiß nicht, was Sie sich von diesem Deal erhoffen.«
»Das sagte ich bereits – ich möchte mir ein paar unerfüllte Wünsche verwirklichen und dabei gleichzeitig meiner Exfrau ein wenig unter die Arme greifen, ohne dass sie mir das Geld gleich wieder ins Gesicht wirft«, erwiderte Jared.
Was wahrscheinlich auch passieren würde, wenn du bei ihr auftauchst, schoss es Alan durch den Kopf, und wieder rieb er sich über die Nasenwurzel. Jared musste gewusst haben, dass Alan allein im Büro war. Mit einem solchen Angebot hätte er keine fünf Sekunden vor Sara überstanden, ohne dass diese zur Furie geworden wäre.
Jared erhob sich. »Ich weiß, wie dieses Angebot auf Sie wirken muss. Dennoch, überlegen Sie es sich, und unterbreiten Sie es Sara. Meine Absichten sind nicht halb so schlimm, wie Sie vielleicht denken mögen.« Ohne eine Antwort abzuwarten, nickte er Alan zu und verschwand aus dem Büro, um ihn mit der Entscheidung allein zu lassen.
Es brauchte eine Nacht, bis Alan eine Entscheidung für sich gefällt hatte. Er misstraute Jared, nicht nur aufgrund dessen, was er von der Ehe der beiden mitbekommen hatte, sondern weil etwas an diesem Mann alle Alarmglocken in Alan schrillen ließ. Mit dessen Angebot stimmte etwas nicht, und er würde herausbekommen, was. Vorher musste er Sara jedoch von dem Zusammentreffen berichten. Auch wenn er die Agentur liebte, es war eindeutig Saras Herzblut, um das es hier ging, und er wollte nicht verantworten, dass sie eine mögliche Chance nicht wahrnahm, weil er ihren Exmann nicht ausstehen konnte. Also stand er am nächsten Morgen mit Bageln und Kaffee vor ihrer Tür und erzählte ihr behutsam von Jareds Besuch und seinem Angebot. Sara hörte ihm aufmerksam zu, legte aber den Bagel zur Seite, an dem sie bisher gekaut
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