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Im Auftrag der Lust

Im Auftrag der Lust

Titel: Im Auftrag der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
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dem Piloten, der die Koffer trug, sie zu einem anderen Ort zu bringen.
    »Folgen Sie mir bitte«, forderte er Sara sanft auf, und sie ging mit ihm am Towergebäude vorbei zu einem Geländewagen. Erst auf den zweiten Blick erkannte Sara die Marke – es war ein Hummer. Der Pilot lud Saras Koffer in das wuchtige Gefährt, und Armand hielt ihr galant die Tür auf. Das Wetter in Frankreich war heiß und schwül – Sara atmete erleichtert auf, als die kühle Luft aus dem Innern des Geländewagens sie einhüllte. Die Fensterscheiben waren getönt und sperrten das Licht der Spätnachmittagssonne aus.
    Armand schob sich hinter das Lenkrad und drehte den Zündschlüssel. »Es wird eine Weile dauern, bis wir Mr McLaughlins Wohnsitz erreicht haben«, sagte er über die Schulter, als er den Motor anließ. »Ruhen Sie sich aus. Schlafen Sie ruhig, wenn Sie möchten.«
    Sara wollte antworten, dass es ihr lieber wäre, nicht zu schlafen, aber dann spürte sie die Schwere ihrer Glieder. Der Zeitunterschied zwischen New York und Frankreich lag ihr in den Knochen. Die weichen Ledersitze des Hummers und das diffuse Zwielicht im Wagen taten ihr Übriges. Während das Auto durch die französische Provence schaukelte, schlief Sara ein.
    Der Hummer hielt mit einem Ruck, und Sara riss die Augen auf. Sie hatte wirr geträumt – Erinnerungen aus ihrer Zeit mit Jared hatten sich mit Bildern von Alan vermischt. Sie fühlte sich dadurch fahrig, und ihr Kopf dröhnte. »Verzeihung«, nuschelte Armand und öffnete die Fahrertür. Er lief um den Wagen herum und öffnete auch Saras Tür. »Ich hoffe, ich habe Sie nicht allzu abrupt geweckt?«, fragte er freundlich.
    Sara fuhr sich über die Augen und blinzelte. Sie stieg aus dem Wagen und unterdrückte den Impuls, sich über das Gesicht zu fahren. Sie war noch immer müde, aber es verflog schnell, als sie in der kühlen Abendluft stand. Die Hitze des Tages war der Nacht gewichen, und der kühle Abendwind kam fast einer Liebkosung gleich.
    Sara seufzte unmerklich und nahm sich Zeit, Jareds Domizil in Südfrankreich genauer zu betrachten, während Armand ihre Koffer aus dem Wagen lud. Wie auch in New York bewies Jared in der Wahl seines Hauses Geschmack. Sara fand sich vor einem alten Weingut wieder. Die Gebäude wurden von einer Mauer aus grob behauenen Steinen eingeschlossen, die sich zur Straße hin öffnete. Jemand hatte Fackeln vor den Eingang des Haupthauses aufgestellt, die den Hof erhellten. Die Flammen züngelten in der Nacht und erleuchteten das Haupthaus und die Gebäude links und rechts davon. Es mochte sich dabei um Scheunen oder Ähnliches halten. Alles wirkte schlicht, aber elegant.
    »Folgen Sie mir bitte«, forderte Armand sie höflich auf und ging voran, direkt auf den Eingang des Hauses zu. Wortlos kam sie seiner Aufforderung nach und sah sich um. Hinter einigen Fenstern war Licht, und irgendwo in der Ferne glaubte sie, jemanden lachen zu hören. Das Geräusch wurde schnell vom Rascheln der Weinblätter verschluckt, die in den Windböen aneinanderrieben. Die grünen Reben waren an allen Wänden zu sehen, und darunter ließen die ersten grünen Kügelchen erahnen, dass auch sie im Herbst Früchte tragen würden.
    Armand schob die Flügeltüren des Eingangs auf. Dahinter befand sich kein Flur oder Zimmer, wie Sara vermutet hatte, sondern ein kleiner Durchgang, der zu einem offenen Hof hinter dem eigentlichen Haus führte. Das Gelände war riesig und offensichtlich auf der Kuppe eines Hügels erbaut. In der Ferne konnte Sara die Umrisse der Weinberge und vereinzelte Lichter ausmachen. Der Hof selbst war mit Kopfsteinpflaster ausgelegt, und an verschiedenen Stellen boten Bänke und Steinliegen einen angenehmen Ruheplatz.
    Über die Schulter blickte Sara zurück – von vorn wirkte das gesamte Gebäude sehr schlicht in seinem Aufbau, aber auf der Rückseite sah man erst die angefügten Flügel und Anbauten, die den Platz um ein Vielfaches vergrößerten.
    »Ein erstaunliches Gehöft«, meinte Armand und nickte in Richtung des Hauptgebäudes. »In seinen Ansätzen war es bereits ein schönes Gebäude, aber Mr McLaughlin hat viel Zeit und Liebe investiert, um dieses Schmuckstück daraus zu machen.«
    Die Erwähnung ihres Exmannes riss Sara aus ihrer Bewunderung für das Haus. »Ja«, sagte sie, »das pflegt er in der Regel mit seinem Besitz zu tun.«
    Ob Armand die Kühle in ihrer Stimme gehört hatte oder nicht, wusste Sara nicht zu sagen, falls doch, ließ er sich jedoch nichts

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