Im Auftrag der Lust
aber alles, was sie erhielt, war eine immer neue Stufe der Ekstase, gerade dann, wenn sie dachte, sie würde nicht noch höher steigen können.
Aber sie hatte sich geirrt. Estelles und Jolines Sex brachte sie auf ganz neue Wege, Lust zu empfinden. Und als sie den Höhepunkt endlich erreichte, glich er einer riesenhaften Welle im Meer, die alles mit sich riss und Sara vollkommen überschwemmte. In dieser Welle hatte nichts mehr Bestand – sie nicht, Jared nicht und Alan nicht. Erleichtert und befreit schrie Sara ihren Orgasmus hinaus.
Kapitel 14
Es war bereits später Nachmittag, als Sara das Spielzimmer verließ. In den vergangenen Stunden hatte sie sich vollkommen in den Umarmungen, den Küssen, Lippen und Händen von Joline und Estelle verloren, aber jetzt hatte sie Hunger. In ihrem Zimmer wartete mit Sicherheit ein Tablett mit ihrem Mittagessen – es war die letzten Tage schon so gewesen, und Sara beeilte sich, die Treppe hinunterzulaufen. Auf der Hälfte blieb sie jedoch stehen. Unter sich hörte sie Stimmen, sie waren laut, schienen sich zu streiten, wobei eine der beiden eher abwehrend klang und so, als würde sie bald aufgeben. Ein kurzer Blick über das Geländer der Treppe zeigte ihr zwei Männer – einer war Jared. Um den zweiten zu erkennen, brauchte es einige Sekunden, denn er stand halb abgewandt zur Treppe. Das letzte Mal, als Sara ihn gesehen hatte, hatte er nicht, wie jetzt, Jeans und T-Shirt getragen, sondern nur ein Handtuch und hatte sich wegen Saras beherztem Zuschlagen noch schmerzverzerrt am Boden gewunden.
»Ich dachte, es wäre klar gewesen«, sagte Jared gefährlich leise in diesem Moment, und Sara presste sich so gut es ging an die Wand, damit sie keiner der beiden Männer bei einem zufälligen Blick nach oben bemerkte. »Von euch rührt keiner Sara an, wenn sie es nicht selbst will. Was hatten deine verdammten Griffel auf ihr verloren?!«
»Sie wollte es doch«, verteidigte der Mann sich, aber es klang nicht wirklich überzeugend. »Sie hat angefangen, mich zu küssen.«
»Ich habe das Video gesehen«, knurrte Jared. »Sie hat dich sicherlich nicht in die Eier getreten, weil sie mit dir ins Bett wollte.«
»Sie hat mich getreten, weil sie eine prüde Schlampe ist«, erwiderte der andere.
Sara biss in ihrem Versteck die Zähne zusammen und ballte die Fäuste. Plötzlich hörte sie ein ersticktes Ächzen und spähte wieder über das Geländer. Jared, der einen Kopf kleiner war als der andere Mann, hatte diesen einfach rücklings gegen die Wand gedrückt und seinen Unterarm gegen dessen Kehle gepresst. »Du wirst sie nicht noch einmal anfassen«, grollte er so leise, dass Sara ihn kaum noch hören konnte. »Du wirst sie weder ansehen noch es wagen, mit ihr zu sprechen. Falls du das nicht kapierst, reiße ich dir den Arsch auf. Hast du das verstanden?«
Der Angegriffene rang sichtbar nach Luft, doch Jared lockerte seinen Griff nicht, bis er nickte. Erst dann verschwand der Arm, und Jared trat einen Schritt zurück. »Es wäre das Beste, du packst und verschwindest von dir«, erklärte er.
Für einen Moment sah es so aus, als wollte der andere ihm einen Kinnhaken verpassen, doch dann wandte er sich ab und verschwand nach draußen. Jared strich sich die kurzen Haare zurück und zog sein Hemd zurecht, das durch den kurzen Kampf verrutscht war.
Sara konnte ihn nur anstarren. Jared wusste, was dieser Kerl vorgehabt hatte! Er hatte ihn für sie bestraft und sich für sie eingesetzt. Sara dachte nicht mehr wirklich nach – sie lief einfach die Treppe hinunter, schlang ihre Arme um den Nacken des überraschend aufsehenden Jared und küsste ihn auf die Lippen. Sie schmiegte sich an ihn, seufzte in seinen leicht geöffneten Mund, und ihre Zunge streichelte die seine. Jared blieb stocksteif stehen, konnte ihren Kuss noch nicht erwidern, aber als Sara anschmiegsamer wurde, begann er, ihre Liebkosungen nachzuahmen. Seine Arme legten sich um ihre Taille, zogen sie nah an sich, und er rang mit ihr um die Vorherrschaft im Spiel ihrer Zungen. Sara gab ihm nach einiger Zeit nach.
Jared war der Erste, der sich löste. Er sah ihr in die Augen – in seinen standen Zufriedenheit und Überraschung. Er musterte sie, als würde er sie das erste Mal anschauen. »Schneewittchen«, flüsterte er und griff in ihr dichtes schwarzes Haar. »Schneewittchen.« Immer wieder erklang der geliebte Kosename, und Sara verbarg lächelnd ihr Gesicht an seiner Halsbeuge. Er ließ es zu, drückte sie wieder an
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