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Im Auge der Sonne: Roman (German Edition)

Im Auge der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Auge der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Götter einen Sohn schenken.« Sie taten es nicht. Auf mich folgte ein Mädchen, das nicht überlebte. Als Esther mit ihrem entstellten Mund kam, rührte sie Vaters Herz. Danach zwei weitere Mädchen, denen nur ein kurzes Leben vergönnt war, vor einem Jahr dann endlich ein Junge, der zu früh kam und starb. Vater hofft noch immer auf einen Sohn. Wenn er mich anschaut, verrät sein Blick immer eine Spur jener ersten Enttäuschung.
    Tamar kannte Baruch von Kindesbeinen an. Ihre Väter waren in ihrer Jugend Freunde gewesen, heute bekleideten sie beide unterhalb der Priesterschaft das hohe Amt der Aufsichtführenden im Tempel des Dagon. Wann sie sich in den mittleren Sohn des Olivenanbauers verliebt hatte, wusste sie nicht mehr. War es im Verlauf eines Festes zu Ehren von Asherah gewesen oder auf einer der vielen Hochzeiten, Namensgebungen oder Geburtsfeiern? Wie ein Bruder war Baruch für sie gewesen, bis er urplötzlich ein sinnliches Verlangen in ihr geweckt hatte.
    Von da an hatten sie sich heimlich getroffen, erst nur um miteinander zu plaudern, dann um sich verstohlen an den Händen zu halten. Vor kurzem hatten sie sich zum ersten Mal geküsst und dann bald umarmt, hatten angefangen, sich gegenseitig zu betasten, zu streicheln, die warme Haut unter den dünnen Kleiderstoffen zu fühlen. Als sie schließlich spürte, wie Baruch sein hartes Glied an sie presste, stand Tamar in Flammen. So etwas hatte sie noch nie empfunden. Und in letzter Zeit erlosch das Feuer nicht mehr, wenn sie sich trennten. Es brannte Tag und Nacht, durchglühte Tamar, wo immer sie auch ging und stand. Für sie gab es nur eine Möglichkeit, es zu löschen.
    »Großmutter hat einen Brief an eine Cousine in Sidon geschrieben, mit der Bitte, einen Ehemann für Leah zu schicken. Dann können wir beide endlich heiraten.«
    »Tamar …«
    Sie musste ihn immer wieder küssen, ihre Hände erkundeten verführerisch seinen Körper, als sie sich an ihn schmiegte. Sie spürte die aufreizende Männlichkeit unter seiner Tunika. »Bitte …«, raunte sie ihm ins Ohr, »ich möchte dich in mir spüren.«
    »Warte«, sagte er mit belegter Stimme. »Das dürfen wir nicht.«
    »Ich verzehre mich nach dir. Zeig mir, dass du mich liebst.«
    »Ich liebe dich, aber …«
    »Beweise es mir, bitte, beweise es mir.«
    Er stöhnte auf. Seine noch bartlosen Wangen brannten. »Tamar, wir müssen stark bleiben. Du musst dir deine Jungfräulichkeit bis zu deiner Hochzeitsnacht bewahren.«
    »Ich bin es leid, stark zu sein! Das hier ist unsere Hochzeitsnacht. Wenn Leah Jotham nicht den Respekt versagt hätte, wäre sie längst mit ihm verheiratet, und du und ich wären verlobt.«
    »Aber …«
    Sie erstickte seinen Protest mit einem Kuss. Und als sie ihm mit der Hand zwischen die Schenkel fuhr und ihre Finger sich um seine Erektion schlossen, gab er einen gurgelnden Laut von sich und sank, Tamar mit sich ziehend, auf die Knie.
    Jedwede Gedanken an Vernunft und Zurückhaltung waren wie weggeblasen. In Baruch loderte das Begehren ebenso heftig wie in Tamar, und alles, was er wahrnahm, war dieser aufreizende Körper, der sich unter ihm wand, die seidige Haut, als er ihr Oberteil wegschob und ihre Brüste umfasste. Ein Stöhnen kam aus ihrer Kehle, während er über ihre Brustwarzen strich, spürte, wie sie hart wurden. Er liebkoste ihre Brüste, erkundete mit der Zunge ihre Halsbeuge und küsste sie erneut, mit immer heftigerer Leidenschaft. Sie drängte sich noch enger an ihn, als er ihren Rock hob und die Oberschenkel befühlte. Dass sie sich ihm so rückhaltlos öffnete, war für ihn zunächst verwirrend, schürte aber umso heftiger sein Verlangen, bis er meinte, sein gesamter Körper würde gleich explodieren. Seine Zunge fuhr über ihre Brustwarzen, sie stöhnte – und dann war er in ihr, und ihre Beine umschlangen ihn, hielten ihn fest, drückten ihn tiefer in sie hinein. Sie schrie vor Schmerz kurz auf, dann küsste sie heißhungrig seinen Hals, vergrub ihre Zähne in sein Fleisch. Heftige Laute entrangen sich ihrer Kehle, und auch er brummte und stöhnte, als er in sie hineinstieß.
    Da er jung war und dies sein erstes Mal, war alles schnell vorbei. Mit einem erstickten Schrei brach er auf ihr zusammen, während Tamar voller Zufriedenheit tief aufseufzte. Obwohl sie selbst nicht zum Höhepunkt gelangt war, sagte sie sich, dass mit genügend Übung und Erfahrung ihr Liebesspiel wunderbar werden würde.
    Als er sich schließlich aufrichtete und im Mondlicht auf ihr

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