Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)

Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)

Titel: Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Langley
Vom Netzwerk:
folgte, bevor er den Befehl zum Schließen der Türen gab.
    Das stimmte allerdings. Aiden hatte die Details so gut eingefangen, dass selbst die Aufschrift IN-Eigentum auf den Seiten der Kisten nicht fehlte. Unglücklicherweise hatte sich die Schiffsnummer auf der anderen Seite befunden, sodass sie nicht auf den Skizzen zu sehen war. Zudem hatte Jeffers seinen Angreifer in keiner der Mannschaftslisten der im Hafen registrierten Schiffe gefunden, sodass sich Aiden und Nate zu einem Ausflug zu den Docks entschlossen hatten, um zu sehen, ob sie den Frachter vor Ort identifizieren konnten.
    Aiden griff nach Nates rechter Hand und versuchte, sich auf ihren Auftrag zu konzentrieren.
    Kopfschüttelnd trat Nate um Aiden herum und reichte ihm die andere Hand. »Linke Seite. Wir sind bei den Docks.«
    Aiden musste so verwirrt aussehen, wie er sich fühlte, weil Nate leise lachte. »Ich bin Rechtshänder. Falls ich schnell an mein Schwert muss...«
    »Ah.« Gutes Argument. Aiden hätte bei seinem letzten Besuch gut ein Schwert gebrauchen können. »Ich will auch ein Schwert.«
    »Du hast keins?«
    »Nein.« Sie gingen den leichten Abhang zwischen den Gebäuden in Richtung des hölzernen Piers hinunter. »Unverheiratete Männer tragen keine Schwerter.«
    Ehrfürchtig sah Aiden sich um, als sie sich den Schiffen näherten. Sie waren riesig. Viel größer, als sie von der Klippe aus ausgesehen hatten. Und sie stanken. Er hatte recht gehabt, so nah am Wasser war es viel schlimmer.
    »Kannst du denn damit umgehen?« Nate zog an seinem Arm, sodass Aiden seitlich gegen ihn taumelte.
    »Uff...«
    Ein Arbeiter eilte mit einem Fass über der Schulter an ihnen vorbei. »Aufpassen, Boss.« Er hätte Aiden glatt über den Haufen gerannt, wenn Nate ihn nicht beiseite gezogen hätte.
    A iden drehte sich um, um dem Mann nachzusehen. Himmel, dieser Ort war noch viel hektischer, als es von oben den Eindruck gemacht hatte.
    Jeder schien irgendwohin zu rennen. Und es war laut, so viele Männer, die Befehle brüllten. Das war alles so spannend.
    »Aiden?« Nate drückte seine Hand.
    »Hm?« Er wandte sich wieder Nate zu. »Oh! Ja, Schwerter... Ich kann damit umgehen, das war Teil meiner Ausbildung. Außerdem bin ich geübt im Umgang mit verschiedenen Feuerwaffen. Aber die dürfen auf Regelence nur zu sportlichen Zwecken benutzt werden, deswegen brauche ich ein Schwert und keinen Fragger.«
    Sein Blick wanderte zur Seite an Nate vorbei. Die Gebäude waren schäbig und heruntergekommen, als hätten sie schon bessere Tage gesehen. Über allem schwang eine triste, graue Atmosphäre. Nirgendwo war ein Fleckchen Grün zu sehen, es sei denn, man wollte das trübe, grünliche Wasser in Betracht ziehen. Und doch schien überall das Leben zu pulsieren.
    Nate lachte. »Ich habe gefragt, ob alles in Ordnung ist.«
    Aiden nickte. »Ja, ich schaue mich nur um.« Er wünschte sich so sehr, jetzt ein Zeichenpad zu haben. Normalerweise hätte ihm diese Umgebung Unbehagen eingeflößt. Diese Welt hier war so ganz anders als seine eigene, aber er hatte Nate bei sich. Und er hegte keinen Zweifel, dass Nate ihn beschützen würde. Wahrscheinlich hielt allein Nates Präsenz neben ihm die meisten Leute davon ab, irgendwelche Dummheiten zu versuchen.
    Das war anders, als alles von oben zu beobachten. Hier, mitten im Geschehen, konnte er vieles besser sehen. Er konnte fühlen , wie es war. Hier unten war alles so viel realer. Selbst seine Haut fühlte sich anders an, klamm und feucht. Die Luft war dicker, rauer. Das auf seinem Pad einzufangen, würde es auch anderen erlauben, das zu erleben.
    Nate drückte wieder seine Hand und lachte erneut. »Du solltest dein Gesicht sehen. Und die Antwort ist nein, du kannst jetzt nicht stehen bleiben und zeichnen.«
    Aiden erwiderte das Lachen, als er Nate ansah. »Bin ich so leicht zu durchschauen?«
    »Ja.«
    Aiden lächelte. Nate schien es nicht das Geringste auszumachen, dass er sich im Künstler-Modus befand. Er mochte auch diesen Teil von Aiden. Unglaublich, vor allem, wenn man bedachte, dass er damit wohl alleine dastand. Die meisten Leute waren von diesem Verhalten eher genervt. Er stieß Nate mit dem Kopf gegen den Arm und grinste. Womit hatte er so viel Glück verdient?
    Sie gingen weiter hinunter zum Pier, lauschten dem Quietschen und Knacksen der Planken unter ihren Füßen und genossen stumm die Nähe des anderen. Zumindest tat Aiden das. Es fühlte sich richtig an, Nates Hand zu halten, neben ihm zu gehen und diese

Weitere Kostenlose Bücher