Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)
über dieses Thema Gedanken gemacht. Nate war beeindruckt. »Dir ist schon klar, dass deine Familie das Oberhaupt der Regierung ist, oder?«
Aiden grinste, in seinen Augen tanzte der Schalk. »Oh ja, das macht es ja noch einfacher für mich. Ich kenne all ihre Schwächen. Mein Vater hat keinen guten Magen, wenn es um Blut und Gedärme geht.«
Fragend zog Nate eine Augenbraue nach oben. »Ah ja? Und wie genau hast du das herausgefunden?«
»Ich habe ein wundervolles Gemälde für das Speisezimmer angefertigt, um den Verzehr von Leber zu preisen.« Aiden schüttelte den Kopf und seufzte. »Vater hat es nicht gefallen. Was für eine Schande, es war so eine gelungene Darstellung des Inneren eines Schlachthauses. Ich war eigentlich der Meinung, dass die toten, blutigen Kühe so friedlich aussehen...« Er zuckte die Schultern. »Kunst wird seit jeher missverstanden.«
Nate hatte zu lachen begonnen, bevor Aiden geendet hatte. Er lachte so sehr, dass seine Seiten schmerzten und ihm die Tränen in die Augen stiegen. »Erinner mich daran, dir nie in die Quere zu kommen.«
Aiden küsste ihn auf die Lippen und erhob sich grinsend. »Versuch einfach nicht, mich zum Essen von Leber zu bringen. Ich gehe nach oben. Kommst du mit?«
Während Nate sich die Tränen aus den Augenwinkeln wischte, schüttelte er den Kopf. »Nein, ich muss den Admiral anrufen. Ich werde nicht lange brauchen.«
Er wäre bei der Szene mit dem Bild nur zu gerne dabei gewesen. Sie kamen so harmonisch miteinander aus, dass Nate beinahe vergessen hatte, wie aufsässig Aiden sein konnte.
»Okay, ich zeichne noch ein bisschen, bis du da bist.«
Aiden wandte sich zum Gehen, doch Nate schnappte sich seine Hand und zog ihn noch einmal zurück. »Ich komme nach, sobald ich Admiral Jenkins Bericht erstattet habe.«
Aiden sah aus, als wollte er noch etwas sagen, tat es aber nicht. Nickend drückte er Nates Finger und verließ dann den Raum.
Nate ließ den Kopf auf die Tischplatte sinken und seufzte. Er würde seinem Ehemann so gerne direkt folgen. Aber erst die Arbeit, dann...
»Jeffers, stellen Sie bitte eine Verbindung zu Admiral Carl Jenkins her. Er befindet sich auf der Regelence-Raumstation.«
»Sehr wohl, Milord.«
Nate blieb sitzen, die Ellenbogen auf der Tischplatte aufgestützt, und wartete. Es dauerte nicht lange, bevor Carl auf dem Bildschirm auftauchte.
»Hawk, wie kommst du voran? Ich gehe davon aus, dass du dich inzwischen eingelebt hast und die Ermittlungen laufen?«
»Es läuft gut, Carl. Die Untersuchung zieht sich ein bisschen, aber ich habe ein paar heiße Spuren, denen ich nachgehe.«
»Hast du schon neue Informationen für mich?«
»Habe ich. Und ich muss dich um einen Gefallen bitten. Du musst jemanden für mich überprüfen, einen Mann namens Felix Chapman. Ich werde veranlassen, dass Jeffers dir eine Skizze zukommen lässt, die Aiden von dem Mann erstellt hat. Regelence registriert nur Kriminelle und Wahlberechtigte. Offensichtlich ist Felix Chapman keins von beidem.« Morgen würde Nate das Schiff genauer unter die Lupe nehmen.
»Wird erledigt.« Carl nickte. »Sonst noch etwas? Ich wette, du kannst es kaum erwarten, auf die Lady Anna zurückzukommen.«
Nate war nicht wenig überrascht, festzustellen, dass er das eigentlich nicht war. Er hatte entschieden, hierzubleiben, und bereute das auch nicht, aber er hatte erwartet, das Schiff und sein Leben als IN-Captain zu vermissen.
Er lächelte seinen alten Freund an. »Ich habe Prinz Aiden geheiratet.«
»Wie war das? Es hat sich angehört, als hättest du gesagt, dass du Prinz Aiden geheiratet hast?«
»Genau das habe ich.«
Carl lächelte zögerlich. »Und das ist gut?«
»Sehr gut sogar.« Carls Unglauben brachte Nate zum Lachen.
»Nun, in diesem Fall: herzlichen Glückwunsch, Nate.« Carl schüttelte den Kopf. »Wie zum Teufel hast du das nur geschafft, du alter Schwerenöter?«
Nate zwinkerte ihm zu und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Mit verdammt viel Glück. Pssst... er weiß noch nicht, dass ich nur ein armer Raumfahrer bin.«
Lachend schlug Carl mit der flachen Hand auf den Tisch. »Irgendetwas lässt mich an dieser Aussage zweifeln.« Einen Augenblick später verstummte sein Lachen und sein Gesichtsausdruck wurde ernst. »Wie würde es dir gefallen, wenn du deinen Prinzen beeindrucken könntest, indem du Admiral wirst?«
Was? Vor ein paar Tagen wäre das die Erfüllung eines Traums gewesen, aber jetzt? Nate war nicht mehr so sicher. Es würde seine
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