Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)
Familie aus der Schusslinie bringen und ihnen erlauben, zusammen zu sein, aber es bedeutete trotzdem weiterhin, Aiden von seiner eigenen Familie zu trennen.
»Sag jetzt nicht, dass es dir nicht gefallen würde, das Kommando über die Aries-Flotte zu bekommen.«
Die Aries-Flotte? Das war Carls! Und es war die Flotte, die Regelence schützte.
»Was ist los, Carl?« Was sollte Carl dazu bringen, seine Position aufzugeben? So alt war der Mann noch nicht. Normalerweise behielt man einen Admiralsrang bis zum Tod oder bis man unfähig wurde, rationale Entscheidungen zu treffen.
Carl machte eine wegwerfende Handbewegung, aber Nate entging sein Zögern nicht. Dem Mann musste doch klar sein, wie überraschend diese Eröffnung war.
»Gar nichts, ich gehe in Ruhestand.«
Nate runzelte die Stirn. »Ich werde darüber nachdenken.«
***
Nate fühlte sich leicht schwindelig, als er die Treppe nach oben stieg. Die IN wollte ihn zum Admiral befördern. Das bedeutete, dass er Aiden bei sich behalten konnte. Er war jedoch nicht sicher, ob das Absitzen dieses Jahres und sein anschließendes Ausscheiden aus dem Militär nicht die bessere Lösung war. Aber Admiral...
Vor ein paar Jahren – Scheiße, noch vor ein paar Tagen! – wäre ihm das wie eine Antwort auf seine Gebete vorgekommen, aber irgendetwas daran kam ihm seltsam vor. Carl würde nicht einfach so sein Kommando abgeben, oder? Nein, das glaubte Nate nicht. Carl lebte die IN, er war die IN. Seine ganze Familie war im Militär, vor ihm sein Vater und Großvater, sein Bruder und sogar sein Sohn. Hier stimmte etwas nicht, aber er wusste nicht, was. Vielleicht würde es helfen, die Sache mit Aiden zu besprechen. Vorausgesetzt, Aiden war noch wach.
Nate bog um die Ecke des Korridors, der zu ihren Räumen führte. Wenn er Aiden richtig einschätzte, würde dieser vermutlich mit seinem Skizzenblock im Bett liegen. Er schob die Tür auf und trat ein, bevor er sie hinter sich wieder schloss.
Aiden befand sich genau da, wo Nate ihn erwartet hatte: auf dem Bett, auf dem Bauch liegend, die Füße in der Luft und vollkommen in seine Arbeit vertieft. Er schien nicht zu bemerken, dass Nate das Zimmer betreten hatte.
Nate lehnte sich gegen die Tür und beobachtete ihn ein paar Minuten lang. Sein Schwanz begann schon wieder, sich zu regen. Warum in aller Welt es ihn anmachte, ignoriert zu werden, wusste er beileibe nicht, aber genau das tat es. Zumindest, wenn es dabei um Aidens Leidenschaft fürs Zeichnen ging.
Er liebte es, wie Aiden die Füße gegeneinanderrieb, ohne sich dessen bewusst zu sein, und wie sich sein Kopf zur Seite neigte, sobald sein Stift innehielt. Und wie sich seine Zungenspitze zwischen seinen Lippen hervorschob.
Als hätte der Gedanke daran genügt, begann Aiden, seine Fußsohlen aneinanderzureiben und ließ damit den weißen Leinenstoff an seinen blassen Oberschenkeln weiter nach oben rutschen. Trouble hatte recht, die Schlafhemden waren weibisch. Nate hatte die verdammten Dinger schon als Teenager gehasst. Er hatte nicht lange für die Entscheidung gebraucht, nackt zu schlafen.
Plötzlich traf ihn die Erkenntnis. Aiden trug ein Schlafhemd. Hatte er Aiden nicht gesagt, dass Schlafhemden im Bett verboten waren? Theoretisch befand sich Aiden gerade nicht im Bett, sondern darauf. Nate verzichtete jedoch darauf, Wortklauberei mit sich selbst zu betreiben. Dafür würde ihm das, was als Nächstes kommen würde, zu viel Spaß machen.
»Würdest du mir erklären, warum du ein Schlafhemd anhast?«
Aiden zuckte zusammen und sein Kopf ruckte in Nates Richtung. »Oh, Nate, du hast mich erschreckt!«
Sein Blick wanderte über Nates Körper und blieb an seinem Schritt hängen. Aidens Zunge schoss hervor und befeuchtete seine Lippen. Er lächelte und suchte Nates Blick, bevor er den Stift fallen ließ, sich auf die Seite drehte und eine Hand nach Nate ausstreckte.
»Und jetzt ignorierst du mich auch noch. Du bettelst praktisch darum, dass ich dir den Arsch versohle, oder, Junge?«
»Hm?« Aidens Augen weiteten sich erschrocken, doch dann wurde ihr Ausdruck weicher und Erregung glitzerte in ihnen. Er biss sich auf die Unterlippe und setzte sich auf.
Nate kam näher und legte dabei seine Weste ab. »Runter mit dem Hemd, Junge.«
»Ja, Sir.« Aiden zerriss das Ding beinahe in seiner Eile, es über seinen Kopf zu bekommen. Er warf es zu Boden, stützte sich mit den Armen nach hinten ab und ging sicher, dass Nate freie Sicht auf seinen wohlgeformten, definierten
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