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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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lose beigefügt und zudem mit Hand beschriebenes Notizzettelchen, und seine Stimmer wurde nun wieder lauter, „Petrus Loske. Jahrgang `48, geboren in Kleinmachnow, Potsdam. 1966 freiwillig in die Nationale Volksarmee eingetreten und von dort bereits 1969 zum Ministerium für Staatssicherheit übergewechselt. Letzter aktiver Dienstgrad Oberst. Nach dem Fall der Mauer saß er die letzten 18-einhalb Jahre im Gefängnis Berlin-Tegel und wurde dann vor etwas mehr als drei Monaten aufgrund guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen.“ Und mit diesen Worten beendete der KREMIUM-Chef seine Ausführungen. „Mehr haben wir nicht.“
    „Vor drei Monaten, ja?“ In Gedanken vertieft zupfte Feling an seinem Schnurrbart.
    „Ein toter Spitzenmann des Nachrichtendienstes, die Schneewittchenliste, der passende Zeitraum …“ Nummer Eins nickte. „Das Puzzle setzt sich zusammen…“ Fordernd sah er in die Runde. „Sobald
der Heiland
hier auf dem Tisch liegt, erwarte ich Rotation! Von der letzten Mahlzeit über seine sexuellen Gewohnheiten bis hin zum finalen Atemzug. Ich will alles über diesen Loske wissen – alles! Und damit meine ich weitaus mehr als diesen Beipackzettel aus der Tante-Emma-Gewürzbackmischung!“ Verärgert knüllte er das Notizzettelchen bei diesen Worten zusammen und ließ es zu Boden fallen.
    „Hübscher hätte auch ich es nicht sagen können …“ Noll nickte. „Und keine Sorge, Herr Eins“, ein schelmisches Grinsen in den Mundwinkeln, deutete er den Zwischengang hinunter, „ich hab ja noch genug Leichen übrig. Ein paar Antworten wird diese Halle sicherlich noch für uns bereit halten …“
    „Wie Sie eben bereits so schön sagten: immer mehr Puzzleteilchen, die sich hier einreihen …“, murmelte nun auch Emons. „Bei der Gelegenheit“, kumpelhaft gab er Nummer Eins einen Knuff in die Seite, „ist es wohl irgendwann mal machbar, dass ich eine Art Komplett-Update über die ganze Chose hier bekomme? So von Anfang an und so?“ Er grinste. „Ich meine jetzt“, und als wäre er im Vorfeld nicht schonintim genug geworden, legte er nun zu allem Übel auch noch kuschelnd die Arme um die Schultern der beiden KREMIUM-Größen, „da wir ja nun völlig zum Team gehören?“
    „Josef?“ Nummer Eins seufzte leise.
    „Ich kümmere mich drum.“ Der General nickte gequält. „Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich mal einen alten Freund von mir im Ministerium kontaktiere.“
    „À propos – alte Freunde“, in seinen Zärtlichkeiten kurz innehaltend, ließ Emons wieder locker, „schon irgendwas von Agent Miller gehört?“ Er trat ein paar Schritte nach vorn. „Ich meine“, fuhr er dann sich umdrehend fort und sah dabei fragend in die Runde, „ist ja schließlich schon ein Weilchen her, dass sie sich aufgemacht hat, die Welt zu retten …“
    „Vermutlich tot …“, murmelte Feling. Er weitete sich den Kragen. „Ist noch Kaffee da?“
    „Bitte?“ Entgeistert staarte Emons ihn an.
    „Das war ein Scherz, Simon“, sprang Noll erklärend ein und öffnete unter leisem Zischen den Drehverschluss seiner Thermoskanne. „Du musst weg von diesem Funkgerät-Handy-Erreichbarkeits-Denken, okay?“
    „Ganz recht“, erwiderte nun auch der Kremuim-Chef selber. „Sie spielen jetzt eine Liga höher. Es ist weißgott nicht das erste Mal, dass wir Agent Miller und Feldwebel Horn zusammen rausschicken. Und eines kann ich Ihnen sagen, und ich bin absolut sicher, dass der General mir diesbezüglich zustimmen wird …“
    „Ja, Horn ist der Beste – keine Frage.“ Feling nickte und nahm den ihm von Noll halbvoll gereichten Becher dankend entgegen. „Einen Soldaten wie ihn, einen Krieger – einen selbstlosen Helden …“ Eindringlich sah er Emons in die Augen, „den, ja den gibt es alle 3-400 Jahre vielleicht ein einziges Mal auf der Welt. Also, keine Sorge“, und schmatzend nahm er einen tiefen Schluck. „die schlagen sich schon durch …“
    Und wie Recht Feling doch hatte. Auch wenn es momentan Horn allein war, der sich so durchschlug. Genau 364 Mal jetzt insgesamt. Die beiden letzten Hiebe noch nicht mitgezählt. Allem Anschein nach konnten sich seine neuen Freunde gar nicht genug dafür bedanken, was er dem letzten intakten Kraftfahrzeugs des russischen Fuhrparks hier in dieser Einöde vor ein paar Stunden angetan hatte.
    „Genug jetzt! Es reicht!“
    „Gott sei Dank …“ Einen dunklen Schwall Blut aushustend, starrte Horn abwesend zu Boden.
    „Tut weh, was?“ Zufrieden schaute

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