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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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…“, der Schleier der Verhüllung vor ihnen tat sich ein wenig auf, „darf ich vorstellen:
die Franks
.“
    „Ah, die Deutschen! Welcome to Afghanistan!“
    Weber hielt verdutzt inne. Hatten Kermit der Frosch und Renée Zellweger etwa gemeinsam ein Kind bekommen und es der Nachwelt verschwiegen? Der Stimme nach zu gehen konnte man’s fast glauben. Wenn er nur schon was sehen könnte.
    „Tiefer, Mister Weber.“ Jemand zupfte an seinem Hosenbein.
    „Guter Gott – Jungs!“ Entsetzt tat Weber einen Schritt zurück. „Was ist das hier? Der Dreh zu Dirk Diggler 8 zwo? Wow! Also wirklich – wow!“ Er räusperte sich. Definitiv war die Pizza, die er vor dem Abflug gegessen hatte, nicht mehr gut gewesen.
    „Dirk Diggler, ja?“ Die Franks sahen sich erheitert an. „Ihr Humor gefällt uns Herr Weber!“
    „Humor? Also bitte …“ Immer noch ziemlich fassungslos starrte Weber vor sich zu Boden. Was bitte war an zwei augenscheinlich halbnackten Cowboys Ende Dreißig, geschmückt mit weißen Hüten, Aviator-Brillen und Porno-Schnauzern, die, fette kubanische Zigarren rauchend, in einem nach Öl stinkenden und schaumig blubbernden Erdloch saßen und zudem noch umringt waren von allerlei Hightech-Equipment und gut einem halben Dutzend Berber-Söldnern mit Kalaschnikows, bitte schön nicht skuril? Tief Luft holend rollte er mit den Augen.
    „Bin wieder voll da!“, fuhr er dann, nachdem er sich wieder gesammelt hatte, erneut räuspernd fort und holte mittels eines Klapses auf den Hinterkopf seinen Azubi ebenfalls zurück in die Wirklichkeit.
    „Schließ den Mund, Kleiner. Noch nie Dallas geschaut?“
    „Dallas? Nice …“ Der linke der Frank-Brüder grinste feierlich. „Kennen Sie sich aus in der Öl- und Rinderbranche?“
    „Na ja, Öl jetzt weniger, aber Rinder halt …“ Unbeholfen kratzte sich Weber über den Bauchansatz. „Hab halt schon mal‘n paar dicke Kälber gestemmt, so hier und da …“
    „Verstehe – aber lassen wir das.“ Der rechte Frank winkte ab. „Kommen wir zum Geschäft!“ Er schnippte mit den Fingern. „Ihr Deutschen habt etwas verloren, right?“
    „Verloren ist vielleicht der falsche Ausdruck“, grummelte Weber, „eher verlegt. Aber wenn Sie so sagen, dann …“
    „1244635, right?“, unterbrach nun wieder der linke Frank und drehte den neben ihm stehenden Laptop in Webers Richtung.
    „Bitte?“ Der starrte beide unverständig an.
    „Ihr Container – die Nummer!“, wiederholten die zwei Schnauzbärte. Und zwar diesmal simultan.
    „Ach so, ja, die Nummer – richtig!“ Weber nickte hastig und krempelte sich den Unterarm mit den, darauf mit Edding festgehaltenen Randnotizen hoch. „Ja, die Nummer stimmt“, fuhr er dann ablesend fort, „verließ Berlin Tegel Cargo vor zwei Tagen per Luftfracht, und müsste gestern in Kabul eingetroffen sein.“
    „Sweet.“ Der rechte Frank zog schmunzelnd an seiner Zigarre. „Und jetzt befindet er sich hier!“ Er zeigte auf einen kleinen roten Punkt links unten im Kartendisplay.
    „Russland?“ Sich vor dem Laptop auf den Boden kniend, verschaffte sich Volland den nötigen Durchblick.
    „Kasachstan“, korrigierte der linke Frank.
    „Ja, jetzt seh ich’s.“ Die als dünner roter Strich erscheinende Route des Frachtcontainers mit dem Finger nochmal nachverfolgend nickte Volland. „Aber“, aufgeregt sah er wieder zu Weber, „das ist ja genau da, wo Horn und Miller hin wollten!“
    „Horn und Miller, Kleiner?“ Weber kratzte sich durch den Schritt. „Bist du dir sicher?“ Angestrengt kniff er die Augen zusammen. Gott, war die Karte winzig. Wie konnten die Amis da auch nur ansatzweise was drauf erkennen? In diesen Spionageschinken sah das alles immer irgendwie viel größer aus.
    „Hundertprozentig!“, wiederholte Volland aufgeregt und tippte hektisch auf das Display. „Die Ortschaft ist gerade mal vier Klicks 9 entfernt!“
    „Verdammt.“ Weber seufzte. „Das ist nah …“ Er sah wieder nach vorn.
    „Habt ihr Jungs vielleicht ein Telefon, das wir mal benutzen könnten?“ Fragend streckte er den Arm aus.
    „Ein Telefon?“ Frank und Frank sahen sich grinsend an. „Natürlich haben wir das. Aber nicht jetzt.“ Sie klatschten mit den Händen. „Zuerst wird gebadet. Hopp hopp – runter mit den Höschen!“
    Zur gleichen Zeit und viele tausend Kilometer von dieser CIA-BND-Paschtunen und was auch immer Badeorgie entfernt, auf einem Feldweg nahe Potsdam:
    „Feiner Manni!“ Sanft tätschelte er ihm den Kopf.

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