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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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„Ja, du bist ein guter Junge – mein Bester, mein Allerbester!“ Und mit kräftigen Liebkosungen fuhr er ihm anschließend mit der Rechten durch sein kurzes braunes Fell.
    Leises Räuspern.
    „Wilhelm ... Was zur Hölle gibt’s denn?“ Genervt sah er auf. „Sehen Sie denn nicht, dass ich gerade meinen Hund streichele?“ Die großflächig angesabbelte Hand an seiner Trainingshose abwischend, drückte er sein Kreuz durch und stellte sich wieder aufrecht. „Und Sie wissen auch, dass es wohl kaum etwas gibt, das mich mehr ärgert, als dabei gestört zu werden …“
    „Natürlich weiß ich das, Herr Innensenator.“ Der Kerl im schwarzgestreiften Anzug und der verdeckten Sprechfunkausstattung im linken Ohr nickte unterwürfig. „Ich dachte nur …“
    „Denken? Paperlapapp!“ Sein Boss winkte kopfschüttelnd ab. „Sie sind doch Polizist!“, fuhr er dann mit quackender Stimme fort. „Wie wollen Sie mit dem halben Waschlappen, der Ihnen da oben eingepflanzt wurde, denn schon groß denken?“ Sein Ton wurde lauter. „Überlassen Sie das gefälligst den Leuten, die dafür bezahlt werden! Und nun geben Sie schon her!“ Ungeduldig auf das Telefon zeigend, das sein Leibwächter in der Rechten für ihn bereit hielt, schnippte er mit den Fingern. „Wer ist dran?“
    „Wollte er nicht verraten, Herr Innensenator.“ Der Leibwächter räusperte sich erneut. „Aber er sagte, er arbeitet für Sie!“
    „Na toll, was ist das hier? Günther Jauch bei
Wer wird Millionär
?“ Grantig trat er näher. „Wenn ich mir von jedem kleinen Stricher, der für mich arbeitet, den Namen merken könnte, dann wär ich Jesus! Kapiche?“ Sich ungeduldig das Telefon nehmend, fuhr er sich durch die Haare.
    „Ja, hier ist Bähner … Ach Sie – Augenblick. Hey, du da!“ Er streckte den Arm aus. „Ja genau du! Der kleine Stinker da, am Auto! Leg dein scheiß Jackett ab und bespaß gefälligst meinen Hund!“ Die Dringlichkeit nochmal untermauernd, zeigte er, selbiges kurz hochhaltend, auf das Handy. „Ist wichtig!“
    „Wer, ich?“ Der in recht lässiger Weise am Wagen lehnende Jüngling starrte verdutzt zu ihm rüber. „Meinen Sie mich?“
    „Nein, den Kerl dahinten im Glitzerkostüm. Natürlich mein ich dich, du Hackfresse!“ Erregt aufstampfend begann Bähner los zu brüllen:
    „Wilhelm!“ Er pfiff nach seiner Nummer Eins. „Sorgen Sie dafür, dass das kleine Arschloch da drüben mit meinem Hund spielt! Und Franziska“, schnaufend verpasste er seiner, die ganze Zeit schon über, halb abgeduckt und mit einem Stapel Papieren bewaffnet, neben ihm hertrottenden Sekretärin einen Arschtritt.
    „Wenn Sie noch mehr so dämlich herumwackeln, Schätzchen, dann denken diese Aasgeier im Bundestag am Ende noch, ich wär Alkoholiker! Und zweifelsohne wäre das wohl ein gefundenes Fressen für diese kleinen Sesselpupser!“ Mit dem Turnschuh nochmal saftig ausholend, trat er erneut zu. „Sagen Sie, Pummelchen, wollen Sie das etwa?“
    „Nein, natürlich nicht, Herr Innensenator.“ Den Tränen nahe schüttelte die kompakt gebaute Blonde hastig ihren Kopf.
    „Schön“, Bähner nickte. „Dann frage ich mich nur, wie ich das so unterschreiben soll!? Streck gefälligst die scheiß Arme durch, Mädchen! Unfähiges Pack!“ Seinen Blutdruck wieder runterkühlend, schweifte sein Blick nach links, wo Manni und Wilhelm in trauter Zweisammkeit gerade dabei zusahen, wie der Neue in Wilhelms Personenschutz-Team – der kleine Schleimer, der ihm immer die Ledersitze vorwärmte – nun ohne Jackett und nur mit einem Stöckchen zwischen den Zähnen, auf allen Vieren über das Feld rannte. Gut so. Er nickte zufrieden. Manni hatte Spaß.
    „Franziska?“ Bähner machte eine kehrende Handbewegung. „Aus meinen Augen. Am besten gehen Sie sich mal drei Minütchen die Härchen kämmen. Sie sehen aus wie’n toter Wischmop!“ Dann nahm er das Telefon wieder hoch ans Ohr. „Also, Wiesel“, er lauschte in den Hörer, „was haben Sie für mich?“
    „Schneller, Marschner, schneller!“ Belustigt rief Wilhelm lauthals ein paar Worte des Anfeuerns über das frisch gepflügte Feld. So war das eben, wenn man der Neue im Team war. Arbeitete man für Bähner, so gab es eigentlich bloß zwei wichtige Grundsätze zu beachten. Erstens: in jeder Hinsicht absolute Treue und Loyalität zu seiner Person. Und zweitens: war der scheiß Köter zufrieden, dann war der Innensenator es auch.
    Ja, er erinnerte sich noch ganz genau an den Tag, als er selbst dem

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