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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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jetzt, jetzt endlich ist es soweit. Aber wie Sie wünschen, und um Sie zu beruhigen …“ Sie schnippte mit den Fingern. „Herr Kisiel, Herr Klockner – könnten Sie wohl?“
    Und was für Labonde dann im ersten Moment aussah wie die Umsetzung einer extrem komplizierten Spielart nach dem Lehrbuch des asiatischen Kamasutra – mit einem Mal nämlich fing Herrn Kisiels Hals dort an, wo Herrn Klockners untere Wirbelsäule endete, und ihrer beiden Arme und Beine schienen dabei augenscheinlich dermaßen ineinander verschlungen zu sein, so dass die zwei Herren mühelos einer professionellen indischen Tempeltänzerin hätten Konkurrenz machen können – das entpuppte sich schon Sekunden später als geschickte Zusammenführung mehrerer über ihrer beiden Körper verteilter Tattoo-Puzzleteile.
    „Honecker …“, stöhnte Labonde leise, und betrachtete entgeistert das sich über Kisiels rechter Halsseite, seiner linken Schulter bis runter zur linken Pobacke sowie zudem auch großflächig auf Klockners rechter Brusthälfte, seinem rechten Innenarm und der linken Fußsohle abzeichnende Kunstwerk.
    „Unfassbar – wie jung er da noch auschaut …“
    „Sehen Sie, Herr Labonde.“ Lysann nickte zufrieden. „Und? Sind Ihre Zweifel hinsichtlich fehlender Loyalität nun zerstreut?“ Sie schnippteabermals mit den Fingern. „Herr Kisiel, Herr Klockner – vielen Dank. Sie können sich dann wieder entknoten …“
    „Hast du das gerade gesehen, Micha?“ Mit einem kurzen Selbstkniff in den Unterarm holte sich Miller zurück in die Wirklichkeit.
    „Ob ich das gesehen habe?“, flüsterte Horn neben ihr, voller Euphorie in der gedämpften Stimme. „Ich hätt‘s mal gern gefilmt! Was meinst du wohl, was das auf
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für‘n Renner wär!“ Er sah nach hinten, zu den Israelis. „Was denkt – ach vergesst es …“ Er schaute wieder nach vorn. „Ihr vom Mossad geht auch zum Lachen in den Keller, oder?“
    „Wir konzentrieren uns auf’s Wesentliche“, murmelte Travid düster und schob sich näher heran. „Nicht mehr und nicht weniger …“ Und kaum gesagt, spürte Horn auch schon eine Hand an seinem Po.
    „Alles klar …“ Er nickte. Ob Missy wohl ein Problem damit hatte, wenn er mal kurz verschwand? Diese Travid verwendete als Backup eine handliche Glock 26 – ein echt schickes Teil! Er räusperte sich.
Männer
, würde Missy jetzt vermutlich mit strafendem Unterton sagen. Aber was den Platz hier anging, der war wirklich gut gewählt. Der Innenraum der Felsenhöhle und ihrer in der Anzahl etwa einem Dutzend heißen Dampfquellen war nämlich um ein vielfaches größer, als er von außen her auf den ersten Blick ausgesehen hatte, und aus ihrer etwa 50 Meter vom Ort des Geschehens entfernten Deckung heraus konnten Miller, er und ihre beiden israelischen Begleiter alles recht gut überblicken. Und würde jetzt niemand derer, die sie da gerade beobachteten, auf die blöde Idee kommen, plötzlich nach draußen gehen zu müssen, dann liefen sie hier vorerst auch nicht Gefahr, entdeckt zu werden.
    „Ich kenne diese Frau“, flüsterte Miller. „Eben war ich mir noch nicht sicher, aber jetzt, der Apfelpopo aus dem Hotel in Berlin – ich bin ihr vorgestern schonmal begegnet …“
    „Na dann“, feixend zog Horn sie Brauen hoch, „worauf wartest du noch? Wenn ihr zwei Freundinnen seid, dann frag sie doch bitte mal, was das für eine komische Apparatur ist – ich hab nämlich nicht den leisesten Plan …“ Er deutete nach vorn, wo zwei von Lysanns armenischen Helfern nun gerade eine Art motorblockgroßen Metallschrank, versehen mit unzähligen daran angebrachten Schläuchen, Kabeln und Schaltern, mittig im Raum in Position gebracht hatten.
    „Der EHK 6 ist nun einsatzbereit, Frau Kessler.“
    „Herr Abramowitsch?“
    „Ihr Medium bereitet sich gerade vor …“ Labonde atmete tief durch. „Jetzt gibt es wohl kein Zurück mehr, oder?“
    „Das gab es nie …“, murmelte Lysann, den kleinen Stein aus dem Griff des Gladius dabei fest an sich pressend. „Sollte die Seele der schwarzen Maria wirklich hier, hier in dieser alten römischen Badeanstalt gefangen sein, dann werde ich sie heute befreien…“ Und sich niederknieend, drückte sie das Steinchen dann, mit der breiteren Seite zuerst, vor sich in das sandig weiche Erdreich hinein. „Hat Ihnen Ihr Ex-Chef eigentlich mal erzählt, wie das Ganze angefangen hat, Herr Labonde?“ Sich den Dreck aus der blau-schwarz gemusterten Uniformhose klopfend, erhob sie

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