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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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schaute sie sich um. Diese Stille, nahezu gespenstisch. Aber je weniger Zeugen, desto besser. Sie trat zurück an den Jeep und zwickte dem dort dösend in einem der hinteren Sitze Liegenden unsanft in die rechte Waade.
    „Geht’s los?“ Verschlafen, ein halbes Auge aufschlagend, sah er sie an.
    „Ganz Recht, Herr Abramowitsch“, antwortete Lysann, und reichte ihm seinen Hut. „Wir sind da …“
    „Sie gehen rein …“, Miller deutete nach unten, wo die Hauptgruppe jetzt im Eingang eines wild zusammengezimmerten Hüttenverschlages, der allem Anschein nach aber eh nur als Windfang für den tief dahinter im Inneren des Felsens liegenden Wohnraum diente, verschwand.
    „Was ist das? Eine Art Geschäft?“
    „Also, wenn mich mein Russisch nicht ganz im Stich gelassen hat, dann kann man da Hirtenbekleidung kaufen …“, murmelte Horn, den Feldstecher erneut ansetzend, und kniff angestrengt die Augen zusammen. „Ähem …“, irritiert sah er zu Travid, „knackige Hirtenbekleidung?“
    „Fast.“ Und auch wenn die Israelin zu dem Typ von Frauen gehörte, welche ihre Gefühls- oder Stimmungslagen nicht gern offen sichtbar mit sich rumtrugen, so konnte sie doch ein leichtes, sich für den Bruchteil einer Sekunde in ihrem rechten Mundwinkel abzeichnendes, Schmunzeln nicht verbergen.
    „Richtig übersetzt heißt es dort auf der Tafel:
Dampfbad zum knackigen Hirtenjungen
“, korrigierte sie dann und zwinkerte Millers Begleiter dabei vielsagend zu. „Ist ein echt beliebter Treffpunkt hier in der Gegend!“
    „Ah, na dann“, Horn nickte, „vielleicht können wir da ja mal irgendwann gemeinsam hingehen …“ Er räusperte sich leise. „Noch fünf Wachen außerhalb …“, lenkte er dann das Thema von Travids augenscheinlich recht knackigem Arsch zurück auf‘s Wesentliche. „Das macht drei für mich und ...“, fragend sah er rüber zu Gesing, „denkst du, dass du die zwo da links übernehmen könntest, Großer?“
    Acht koschere Minuten später:
    „Es geht doch nichts über Handarbeit …“ Leise an seinem Brustkorb und dem vorgeschobenen Oberschenkel entlang nach unten gleitend, sank der leblose Körper vor ihm zu Boden. Jemandem effizient und ohne viel Aufsehen das Genick zu brechen, das hatte er bereits während seiner Grundausbildung im Winter 1987 gelernt. Er sah nach drüben. Seine drei hatte er erledigt, der hier gerade war der letzte gewesen.
    „Alles klar“, signalisierte ihm nun auch Gesing lautlos von der anderen Straßenseite her rüber. Wenn man ihn sich so betrachtete, dann schien Handarbeit nicht unbedingt sein Ding zu sein. Zwei schnelle Sprünge gepaart mit drei, vier, Flick-Flacks sowie einer in dieser Situation relativ überflüssigen aber dennoch äußerst eleganten Vorwärtsrolle, und er war bei ihm.
    „Brauchst du Hilfe?“ Horn sah ihn an.
    „Ist nicht mein Blut …“, antwortete Gesing stumpf und wischte sich über die verschmutzten Brillengläser. „Benutzt du kein Schwert?“, fragte er dann, und schüttelte sich die Haare aus.
    „Nein, nein, kein Schwert“, Horn räusperte sich erneut, „die letzten Jahre nicht mehr …“ Dann hob er den Arm und signalisierte Miller und Travid damit, dass sie nun nachrücken konnten.
    Knapp vier Minuten später waren sie ebenfalls bei ihnen.
    „Wir haben drei Pistolen und …“
    „Und ein Schwert – hier!“ Grinsend drückte Gesing Horn seine Glock in die Hand. „Du machst dich ja nicht mehr so gern schmutzig, richtig?“
    „Das hab ich überhört …“ Horn grinste zurück. „Die neue 21 MB 4 , sehr schön …“ Zufrieden wog er die Qualitätswaffe in seiner Hand. „Allesklar, Missy“, er schaute zu seiner Begleiterin, „schnapp dir eine von den Kaschis 5 , und dann rocken wir die Bude hier!“
    „Was ist los mit Ihnen, Herr Labonde?“ Kopfschüttelnd sah Lysann ihn an. „Fühlen Sie sich nicht gut?“
    „Auch …“ Labonde nickte. „Diese Kerle da drüben …“ Er deutete auf zwei halbnackte Männer, die links hinten in einer Ecke des Dampfbades im Schneidersitz und bloß mit kleinen weißen Handtüchern bekleidet auf einer großen Schiefersteinplatte saßen, und ihn von dort aus festen Blickes musterten.
    „Vor allem der Kleinere von beiden macht mir Angst …“ Er schluckte.
    „Herr Kisiel?“ Lysann grinste mitleidig. „Nur keine Sorge, er und Herr Klockner haben bereits für meinen Vater gearbeitet. Seit er diesen Ort hier im Juli des Jahres 1984 endlich lokalisiert hatte, ließ er ihn bewachen. Und

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