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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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kletterte Lysann auf das vordere Fahrzeug, „im Null Komma nichts sind wir drüben! Die Russen werden noch nicht mal merken, dass wir plötzlich da sind …“
    „Die Russen sind es auch nicht, um die ich mir Sorgen mache …“, antwortete Labonde und griff sich eines der Kalaschnikow-Gewehre von der Ablage runter. „Aber es sind immerhin noch drei Kilometer bis zur Grenze! Und was denken Sie wohl, was die Kasachen mit uns machen?“ Er seufzte. „In diesem Aufzug …“
    „Da sind sie! Sehen Sie, zwei Fahrzeuge, ganz so, wie’s unser Kontakt in Krasny Jar zu berichten wusste, ein Jeep und ein Laster!“
    „Ich seh’s …“ Miller nickte. Die Fahrtlichter hatten sie nicht eingeschaltet, und da langsam die Dunkelheit hereinbrach, waren sie mit bloßem Auge auch nur schwer zu erkennen. Und doch. Kaum schneller als 30km/h bewegten sich die beiden sandfarbenen Armee-Kfz die steile Passstraße zum in der Mitte der Siedlung gelegenen Sackanger runter. Dass hier, unweit des kleinen Ortes, den sie und Horn bereits besucht hatten, noch ein weiteres Dörfchen lag, das hatten sie erst jetzt durch ihre neuen Gefährten erfahren.
    Etwas mehr als drei Stunden hatten sie nun hier gemeinsam gewartet, und bereits nach knapp der Hälfte dieser Zeit hatte man die Karten offen auf den Tisch gelegt.
    Die Frau, welche ihnen nun ein Ferngespräch nach Deutschland schuldete, hieß Nadina Travid und war Israelin. Sie und ihr finster dreinblickender Begleiter, Shlomo Ibrahim Gesing, kurz
Gay-Sing
, ein auf dem internationalen Sportparkett ebenso bekannter wie auch gefürchteter Krav Maga und Lei Tai Kämpfer, der zudem schon bereits mehrere Gastauftritte in – im US-amerikanischen Pay-TV äußerst beliebten – Tae Bo Fitness Videos hatte, arbeiteten für den Mossad, den bekanntlich härtesten Geheimdienst der Welt.
    Was diese Gegend und ihr Aufeinandertreffen hier anging, da hatte der Mossad allem Anschein nach und lapidar gesagt eine Art Tipp aus der Kristallkugel erhalten. Eine Prophezeiung, ausgesprochen an der großen Westmauer Jerusalems und vom Datum her mittlerweile bereits viele viele Jahre zurückliegend. Was den genauen Inhalt dieser Vorhersage anging, darüber wollten sich die beiden Israelis jedoch nicht näher auslassen, nur hieß es wohl darin, dass in den nächsten 50 Jahren etwas Unheiliges aus den hiesigen Höhlen emporfahren würde. Etwas, dessen einziges Ziel es war, die Welt und die Kinder Gottes nachhaltig ins Verderben zu stürzen. Für den Mossad Grund genug.
    Miller räusperte sich leise.
    „Wie lange liegen Sie jetzt hier schon auf der Lauer?“
    „Fünf Jahre, drei Monate und zwölf Tage …“, antwortete Travid, ohne die sich die nun letzten 200 Meter die Passstraße herunterbewegenden Ziele dabei auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. „Und mein Vater 18 Jahre, vier Monate und elf Stunden vor mir …“
    „18 Jahre ja?“ Kurz über Gesing hinweg zu ihrem Partner schauend, verdrehte Miller die Augen. „Das ist jetzt mal ‘ne verdammt lange Zeit …“ „Für euch Europäer vielleicht ...“ Travid holte tief Luft. „Nicht aber für einen Offizier des Mossad!“
    Die beiden Fahrzeuge kamen in der Mitte des Dorfplatzes zum Halten.
    „Sehen aus wie eine russische Patrouille – raffiniert.“ Horn griff sich den Feldstecher. Kurz an dem dafür vorgesehenen Stellrädchens die Sehschärfe nachjustierend beobachtete er, wie die Besatzung des Führungsfahrzeuges nun absaß. Eindeutig, bei der zweiten Person von links handelte es sich ohne Zweifel um eine Frau. „Und?“ Fragend sah er rüber zu Travid. „Wie gehen wir weiter vor?“
    „Erstmal gar nicht …“, murmelte die jedoch. „Warten wir ab was passiert …“
    „Ich will Posten an jeder verdammten Ecke! Wenn einer dieses Nest hier betritt oder gedenkt es zu verlassen, dann will ich es wissen! Alles klar? Und Bewegung!“ Wie ein kleiner Feldmarschall teilte Lysann ihre Truppen ein. Von den Dorfbewohnern hatte sich noch niemand draußen blicken lassen. Ja, wie fast überall in den einsamen Randgebieten der russischen Föderation waren Spezialkräfte auch hier in dieser Gegend keine gern gesehenen Gäste.
    „Frau Kessler?“ Labonde – zögernd trat er neben sie. „Die Kiste“, fuhr er dann fort, „möchten Sie, dass sie …“
    „Natürlich will ich!“, unterbrach Lysann bestimmend. „Sorgen Sie dafür, dass sie abgeladen wird! Und Herr Labonde “, sie sah ihn eindringlich an, „schön vorsichtig damit!“ Aufmerksam

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