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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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ja …“ Miller zuckte mit den Schultern. „Aber vielleicht auch wirklich nur ein dummer Zufall. Vielleicht liegt Diehl ja wirklich da drin und wir tun seinem Geist hier bitter Unrecht mit unseren dämlichen Mutmaßungen! Aber mal ehrlich …“, sie seufzte leise, „hier passt sovieles nicht. Dieser Sonnenbank-Guru nach der Explosion beispielsweise – für Amarok hat der doch mal nicht gearbeitet, oder? Und er hat auch nach Diehl gesucht!“
    „Sonnenbank-Guru?“ Diefenbach und Emons sahen sich irritiert an.
    „Na das Kohlestäbchen!“ Ungeduldig schnippte Miller mit den Fingern. Sie hasste das – es lag ihr auf der Zunge. „Sie wissen schon, der Kerl im weißen Sportanzug!“
    „Weißer Sportanzug?“ Und als hätte er nur auf sein Stichwort gewartet, trat Noll einen Tisch weiter nach links „So ein billiges Adidas-Plagiat aus der Tschechei?“ Er entfernte das dort übergehängte Laken. „Voilà!“
    „Hola, Chicco!“ Bei dem sich ihm jetzt bietenden Anblick jauchzte Diefenbach erfreut auf. „Barbies schwuler Freund Ken, das Kohlestäbchen – natürlich, wie könnte ich den auch vergessen?“
    „Hätte ich mir ja denken können …“ Noll seufzte leise. „Das 22mm-Brusttrauma hier geht also auf deine Rechnung, ja?“ Kopfschüttelnd griff er sich das Lineal zu seiner Linken. „22, wirklich – armer Marek … Marek Holzmann“, schmunzelnd wechselte er wieder zu Miller, „ein kleiner Zuhälter aus Neu-Köln.“ Zufrieden griff er sich das zum Leichnam dazugehörige Klemmbrett. „Ich liebe die Herausforderungen meines Jobs – und wieder eine neue Neigungsgruppe!“ Zufrieden machte er einen kleinen roten Kreis am Papierrand. „Sagt mal“, fuhr er dann murmelnd fort und zog dabei einen angesengten Leopardentanga aus seiner Kitteltasche hervor, „könnt ihr mir hiermit vielleicht auch weiterhelfen?“
    Im selben Moment ertönte ein durch die metallene Liege noch verstärktes Surren aus dem Inneren von Holzmanns Jackenfutter.
    „Was zur Hölle?“ Innehaltend warf Noll dem Toten einen strafenden Blick zu. „Handys sind hier unten verboten! Das weiß doch wirklich jedes Kind, dass die Strahlung Krebs verursachen kann!“ Kopfschüttelnd griff er ihm in die Tasche und zog von dort ein leicht angesengtes Siemens ME45 hervor.
    „Als ob das den noch interessieren würde ...“ Hastig griff Diefenbach zu. Der Schriftzug
Unterdrückt
leuchtete im Display auf.
    „Hier, du Stimmenakrobat!“, reagierte er sogleich und hielt seinem Assistenten den Lautsprecher ans Ohr.
    „Und Ruhe!“, befahl er dann dem Rest und drückte auf Annahme.
    „Hallooo?“ Emons bemühte sich, möglichst überzeugend zu wirken. Nur, wie artikulierte sich so ein Gangster im Jogging-Anzug denneigentlich? Über solch grundlegende Sachen für den Hausgebrauch nämlich war im Polizeihandbuch nie was zu finden.
    „Marek? Bist du das?“, fragte der Gesprächspartner dann auch dementsprechend irritiert und mit deutlichem Misstrauen in der Stimme.
    Emons atmete tief durch. Er durfte das jetzt nicht versauen.
    „Hmmum.“
    Diefenbach starrte ihn an. Emons hatte jetzt kein
Hmmum
gemacht, oder? Er wollte ihm gerade eine gehirnstromfördernde Kopfnuss geben, da kam die Reaktion:
    „Gut, du hättest dich auch mal früher melden können“, fuhr die Stimme jetzt fort, und klang dabei hörbar entspannter.
    Diefenbach und Miller sahen sich kopfschüttelnd an. Unglaublich aber wahr, der Anrufer schien überzeugt.
    „Pass auf“, zischte die Stimme jetzt, „in der Unterwelt munkelt man, dass Amarok ein Kopfgeld ausgesetzt hat. Die Typen, die du da gestern mit in die Luft gejagt hast, waren seine Jungs! Kapierst du?“
    „Hmmum.“
    „Nix Hmmum! Du weißt auch was das heißt, oder? Vergiss also den Auftrag, den uns die Kleine gegeben hat. Zu uns darf nicht die geringste Spur führen. Du fährst sofort in die Praxis und gibst ihr den Rest, klar? Hast du das kapiert?“
    „Hmmuum.“
    „Super, du Leuchte! Ich wart’ dann auf deinen Anruf!“
    Klicken – der andere hatte aufgelegt.
    „Was zur Hölle …“ Irritiert starrte Miller auf den Hörer. „Sieht so aus, als wüssten wir jetzt, wer da gestern gezündelt hat …“, murmelte Emons und ging sogleich die Kontaktlisten des Telefons durch.
    „Können wir den Anruf irgendwie zurückverfolgen?“ Aufgekratzt begann Miller hin und her zu laufen. „Das ist eine echte Spur! Wir müssen nun doch auch irgendwie rauskriegen können, woher …“
    „Hier“, unterbrach Diefenbach

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