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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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schließlich drehte sich das Schloss und die Tür sprang auf.
    „Oh je …“
    Womit wir dann übrigens auch wieder dort wären, wo es bereits dem guten Horzella die Sprache verschlagen hatte:
    „Servus.“
    Und kaum hatte Huber das gesagt, brach in seinem Namen auch schon die Hölle los. Als ersten erwischte es Armin und sein neuestes Opfer links von ihm – Ansgar Maria Göhlen, stellvertretend anwesend für die Herren von der
EEO 1
. Dann Seifert, doppelter Bauchschuss, seinen Begleiter, Schulter und Herz, als nächstes Gaber, übrigens der einzige im Raum mit einem Handicap 2 von 12, dann Szijarto von der
Home of Steal Fraktion
parallel mit dem Kerl auf der Nachbartoilette – ein Querschläger, und zum Finale Horzella. Tot klatschte er nach hinten und brach sich dabei dann zu allem Überfluss auch noch am hervorstehenden Messing-Wasserhahn das Rückgrat. Doch letztgenannter Punkt war wohl eher was für den Unfallbeauftragten der Fluggesellschaft.
    „Tri-tra-trulalla …“ Mit zwei doppelten Klicks auf die Löse- und Verschlussfanghebel ließ Huber die Magazine aus den Waffen fallen und die Schlitten wieder nach vorne schnellen. Beide Pistolen noch in der Hand, begann er sich dann anschließend durch den nach grob geschätzt acht verschiedenen Aftershaves duftenden Leichenberg zu wühlen.
    „Ärgerlich …“ Er verglich die Visagen der Getöteten mit dem sich in seinem Hirn eingebranntem Bild des Gesuchten – Fehlanzeige! Seufzend, die Waffen dabei immer noch in den Händen haltend, kramte er sein Satellitentelefon aus dem BH hervor und drückte auf Wahlwiederholung.
    „Sie haben was für mich?“ Am anderen Ende der Leitung meldete sich die sympathisch Atemlose.
    „Er ist nicht da …“ Den Vorhang ein kleines Stück lüpfend lugte Huber in die Passagierkabine. Trotz des wenn auch gedämpften Lärms schien niemand etwas mitbekommen zu haben.
    „Verstehe …“, antwortete die Atemlose nach einer kurzen Pause. „Eliminieren Sie jeden, der Sie gesehen hat und begeben Sie sich dann zum Evakuierungspunkt Bravo …“
    „Jeden?“ Die kleine von Berufswegen in Hubers Dachstübchen integrierte Registrierkasse begann eifrig zu rattern. „Kostet aber extra …“ Er griff sich kontrollierend zwischen die Beine. Gut dass er, was volle Magazine anging, kräftig vorgesorgt hatte. Denn wie hatte sein alter Kumpel Noah doch so richtig gesagt – kurz bevor ihm in der Bar in Madrid sein Hirn nach hinten über die Theke spritzte? Nimm immer soviel Munition mit, dass du locker sechs Minuten im Dauerfeuer kämpfen kannst.
    „Siebzehnhundert“, antwortete die Atemlose kraftlos. „Meiner Rache läuft die Zeit davon …“ Dann blieb bloß noch ein leises Rauschen in der Leitung.
    „Tolle Wurst ...“ Nickend ließ Huber das Satellitentelefon wieder in seiner Unterwäsche verschwinden. „Ich hoffe doch, du hast die Uhrzeit gemeint, Mädchen. Meine Spezialmunition ist schließlich nicht von der Stange. Auf malaysischen Jungfrauenschenkeln von Hand geklöppelt!“ Er hielt kurz inne. Das war jetzt dumm. Seine eigene Coolness, sofern man einem zweifelhaft tuntig bekleideten Kerl wie ihm ein solchesAdjektiv überhaupt zuschreiben konnte, im blutbespritzten Schminkspiegel betrachtend, verzog Huber das Gesicht zu einer dümmlichen Schnute. Vielleicht war er mit dem Lösen der Verschlussfanghebel eben doch ein wenig zu vorschnell gewesen. Nachdenklich sah er an sich runter. Erst recht, wenn man gerne zwei Waffen verwendete. Aber mal der Reihe nach – es gab immer eine Lösung.
    Die Waffen geübt unter sein Beinkleid führend, lud er aus den dort angebrachten Klett-Holstern heraus erstmal nach. Zweimaliges Klacken. Die Arretierungen hatten gegriffen. Huber nickte. Und jetzt der schwierigere Part. Tief durchatmend hakte er die Uranbeleuchteten Spezialkimmen der Pistolen links und rechts in seine unteren Rippenbögen ein und hielt kurz die Luft an. Ein satter beidseitiger Ruck, leises Stöhnen und es war vollbracht – die Waffen waren wieder fertiggeladen.
    „Ein bisschen Schmerz kann ja auch geil sein …“ Zufrieden ging Huber wieder in den Anschlag und trat vor den Vorhang. „Showtime …“
    Im nächsten Moment schob er ihn beiseite und begann das Feuer zu eröffnen. Aber nicht, wie man vielleicht vermuten würde wahllos, sondern durchaus mit System: Die rauchenden Waffenläufe, gestreckt am langen Arm vor seinen Körper haltend, arbeitete er sich Intervallweise vor. Reihe für Reihe, Sitz für Sitz. Von Innen

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