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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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nach Außen und von Außen wieder nach Innen. Dann mal kurz über Kreuz, Nachladen und Sekunden später weiter. Das einzige was ihn störte war die Tatsache, dass er seine Sonnenbrille daheim vergessen hatte. Das Blut spritzte hier schließlich nur so rum und Augen hatte man bekanntlich nur zwo. Was, wenn einer der Passagiere was Ansteckendes hatte?
    Exakt zwölf Magazine und drei einzelne Schüsse später stand Huber mit rauchenden Pistolen vorm Cockpit.
    „I-Ihr Wasser!“ Verängstigt hielt Nisius ihm von links aus der hastig mit Wolldecken, Kopfstützen und Rheumakissen geschaffenen Deckung heraus ihr Tablett entgegen.
    „Mi-mit Zitrone“, ergänzte Kohl stotternd und klammerte sich dabei an die wie Espenlaub zitternde Kollegin.
    „Ach ja.“ Huber nickte. Stimmt, das hatte er bestellt. Mit gekünstelt liebreizendem Wimpernschlag gab er Kohl die Waffe aus seiner Linken und griff sich im Austausch dafür das Wasser.
    „Sekunde bitte“, entschuldigte er sich, trank rasch aus und spuckte die abgekaute Zitronenschale schmatzend in den mit Leichen übersäten Gang.
    „Erquickend …“ Zufrieden nahm er die Waffe dann wieder an sich.
    „No-noch eins?“ Kohl sah ihn mit großen Augen an.
    Zwei gedämpfte Schüsse, gefolgt von dumpfem Poltern.
    „Erstmal nicht.“ Huber strich sich ein störendes Bröckchen Hirn vom Dirndl. „Aber danke der Nachfrage. Ich werd den Service hier in meinem Abschlussbericht lobend erwähnen …“
    Zaghaft ließ er den Knöchel des angewinkelten rechten Zeigefingers zweimalig auf das dünne Sperrholz der Cockpittür auftreffen. Dann drehte er den Knauf, öffnete und streckte den Kopf hinein.
    „Entschuldigung?“
    Die Piloten befanden sich in einem ziemlich hastigen Manöver. Anscheinend plante man hier eine Notlandung. Gut, dass die Maschine seit eben extrem an Höhe verloren hatte, war Huber aufgrund seines abfallenden Magendrucks und der leichten Senklage nicht entgangen, aber so – begeistert starrte er nach vorne, wo die Nase der Boeing soeben durch die Wolkendecke brach und bereits die Ausläufer der deutschen Hauptstadt weiter vorne am Horizont erschienen – so hatte er das noch nie gesehen. Toll, begeistert trat er näher. Als Kind hatte er sich das immer gewünscht – einmal in einem richtigen Cockpit mitzufliegen.
    „Sie erlauben doch?“ Ohne Vorwarnung verpasste er dem Copiloten einen Kopfschuss und zerrte ihn mit einem kräftigen Ruck von seinem Platz.
    „Tu genau das, was ich dir sage – kapiche?“ Mit möglichst grimmigem Gesichtsausdruck sah er zum Piloten.
    Der nickte hastig.
    „Gut so“, Huber zwängte sich neben ihm in den Sessel und schnallte sich an. „dann bring uns runter, mein Hübscher, und wehe“, er zielte mit der Waffe auf ihn, „du Schweinderl lugst unter mein Röckchen …“
    Zur gleichen Zeit in Pankow, Praxis Dr. med. dent. Hans-Jürgen Manger. „Vier okklusal-mesial, fünf o.B., sechs okklusal-palatinal 3 , sieben o.B., acht fehlt …“ Nach hinten horchend hielt er kurz inne. „Haben Sie das?“ Leises Schmatzen, gefolgt von einem lauten
Plopp
.
    „Fräulein Julia?“
    „Alles schick, Doktorchen“, kam dann endlich kichernder Weise die Antwort, „Sechs oral-pan-anal, Sieben o.B., Acht fehlt …“ Und kaum gesagt, setzte auch schon das schmatzende Geräusch wieder ein.
    „Oral-anal, ganz recht ...“ Die Augen rollend sah Manger zur Decke. Nicht zum Aushalten. Seufzend drehte er sich um. Da saß sie nun – verspielt an ihrem Lolli lutschend, in ihrem viel zu kurzen Röckchen, dem weißen Häubchen auf dem wasserstoffblonden Haar und den in
Red Vibration
geschminkten Lippen. Und nein, natürlich saß sie nicht auf dem Stuhl – so eine Theke war schließlich viel aufreizender, ebenso ihre eigenwillige Methode, den genannten Zahnstatus nicht wie üblich auf dem Kontrollblatt, sondern mit Lippenstift auf dem Vitrinenglas zu notieren.
    „Sind wir nicht ein tolles Team Doktorchen?“, säuselte sie dann auch noch überflüssigerweise und bot ihm dabei direkten Einblick auf das kleine, mit einer schwarzen Katze sowie dem darüber eingestickten
Sissy
-Schriftzug verzierte Stück rotes Etwas, das sich wohl ihr Slipchen schimpfte – Slip konnte man das Dingelchen wirklich nicht nennen. Erneutes Seufzen entwich seinem Mund.
    „Tolles Team …“, wiederholte er leise und wandte sich wieder seiner Patientin zu. „Schön entspannen, Fräulein Bentler“, riet er ihr einfühlsam zuredend und tätschelte ihr, während er dabei die

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