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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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zum Halten kam, konnte man, etwa 200 Meter entfernt, eine kräftige Person im Dirndl beobachten, welche soeben über den Nordzaun hinweg aus dem Areal raus sprang.
    „Was zur Hölle?“ Miller und Diefenbach, gefolgt von Emons und dem Rest der Bagage 10 , stürmten in seine Richtung – doch zu spät, schon war der Kerl mit wehendem Rocksaum im dichten Gebüsch des angrenzenden Feldwegs verschwunden.
    „Zu spät – so ein Mist!“ Verärgert ließ Miller ihre Waffe sinken.
    „Black Velvet“, schmachtend den Kopf gegen den Maschendraht drückend starrte Emons ihm nach, „welch graziöser Stil …“
    „Ich geb’ dir gleich graziös, du Lappen!“ Schon kassierte er von Diefenbach eine klapsende Kopfnuss.
    „Oh Jesus …“ Völlig außer Atem erreichte nun endlich auch
Klaus-Eins
, wie Miller die Parkwächtertruppe eben in Gedanken mal kurz von
Klaus-Eins
bis
Klaus-Sieben
durchnummeriert hatte, ihre Höhe. „Was war denn das für ein hässliches Weib?“ Hechelnd wischte er sich den Rotz aus seinem Schnauzer.
    „Kerl“, korrigierte Diefenbach. „Das war ein Kerl. Aber lassen Sie sich das doch vielleicht besser von meinem Assi hier erklären – los, Emons!“ Er schubste selbigen stumpf nach vorn. „Sag Onkel Jürgen, dass wir noch ein zweites Team hier draußen brauchen und …“ Er stockte. Aus Millers Hosentasche heraus ertönten die Klänge von Zarah Leanders 30er Jahre Hit
Davon geht doch die Welt nicht unter
.
    „Miller.“ Sie nahm ab. „Verstanden – ich bin unterwegs“, antwortete sie dann auch schon und dabei sogleich wieder auflegend.
    Sie sah zu ihren Begleitern.
    „Meine Zentrale. Sie haben ein Signal. Ein Team für mich ist schon unterwegs …“ Hastig scrollte Miller über die Touchscreen. Schon war sie im
Safari-
Menü, und aktivierte den dort abgelegten Datenstream.
    „Sorry Jungs, aber ihr schafft das hier allein, oder?“ Und dabei den mitten im Berliner Stadtzentrum aufblinkenden Markierungspunkt keine Sekunde mehr aus den Augen lassend, bewegte sich Miller rückwärts.
    „Wir sehen uns dann später, ja?
    Und ehe Diefenbach und Emons auch nur ansatzweise irgendetwas entgegnen konnten, vernahmen sie nur noch das Schlagen einer Tür und weg war sie, die Miss Miller. Davongebraust von Null auf 100 in 8,5 Sekunden.
    Zurück blieb nur noch eine dichte Staubwolke – und ein leicht verdatterter Notarzt, welcher in etwa dort, wo sich soeben noch die Kofferraumklappe seines Audi A6 befunden hatte, jetzt nur noch in ein – aufgrund des soeben passierten Schnellstarts – mit kräftig Kohlenstoffdioxid angereichertes Nichts starrte.
    „Also, diese Geheimagenten …“ Kopfschüttelnd sah Diefenbach ihr nach. „Ein Leben – ständig auf der Flucht …“ Er richtete sich die Krawatte. „Was bin ich doch froh, nur ein kleiner Stadtbulle zu sein. Wenn ich mal so schnell weg muß, dann höchstens, weil Aldi oder Plus grad ein paar gute Sonderangebote am Laufen haben …“
    „Wahre Worte, Herr …“ Emons nickte.
    „Schnauze, Hoschi.“ Diefenbachs Blick wanderte zurück zum Flugzeug, wo nun gerade zu beobachten war, wie diejenigen Rettungskräfte, die nur wenige Minuten zuvor als erste mit Hilfe ihrer Schnellleitern denWeg ins Innere erklommen hatten, jetzt kreidebleich und sich Taschentücher vor die Münder haltend, wieder nach außen kamen.
    „Wo waren wir stehen geblieben?“ Räuspernd wandte Diefenbach sich ab.
    „Jürgen …“, murmelte Emons und sich dabei ebenfalls wegdrehend.
    „Richtig.“ Diefenbach nickte. „Ich fürchte nur, sein bisheriger Transporter wird für das hier nicht ausreichen …“ Seufzend zog er sein Portemonnaie hervor und zückte ein Visitenkärtchen. „Hier, Hoschi …“, er reichte es weiter an Emons. „Ruf mal beim Kühlriesen 11 an – die schulden mir noch ’nen Gefallen …“

Elftes Kapitel
    Schwarzer Peter
    „Chef? Hallo? Sind Sie, ähem, fertig?“ Fragend klopfte Volland erneut – das dünne Sperrholz bebte nun förmlich unter seinen dürren Knöcheln, aber auch diesmal nichts.
    „Che-eef! Hallo-oo!“, wiederholte er nun lautstark, dabei ungeduldig auf der Stelle hin und her tretend und versuchte gleichzeitig durch die mit kleinen Strickvorhängen zugehängten Fensterchen hindurch irgendetwas zu erkennen. „Es ist bereits nach Zwölf, Chef! Haaallo!“
    Dumpfes Rumpeln. Endlich – jetzt schien sich was zu tun.
    Neugierig legte Volland seinen Kopf an die Tür und begann zu lauschen. Und wirklich, dem Rumpeln folgten sogleich

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