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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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Ehre …“ Im nächsten Moment griff Weber dann über Volland drüber und schnitt ihm den Kabelbinder auf.
    „Ein Messer?“ Ungläubig striff der sich die gehärteten Plastikreste von den Handgelenken. „Wo bitte am Körper hatten Sie das denn versteckt?“ „Unwichtig. Aber wo das war, da ist noch viel mehr …“ Das Aufblitzen eines Einweg-Feuerzeugs.
    „Ich sag dir was, Kleiner …“, im Schein der Flamme rutschte Weber ein Stückchen näher, „da ist ein Leck im Staate Dänemark, so groß wie das schwarze Meer und wir beide, ja wir, wir drohen gerade darin zu ertrinken! Weiß Gott allein, wer unsere Entführer sind und wer alles in den Mist hier verstrickt ist! Gehen wir die Früchtchen doch mal der Reihe nach durch: Mr. Marco Diefenbach, Kriminalhauptkommissar, Mordkommission – Hooah, dass ich nicht lache!“ Weber grunzte abfällig. „Vermutlich war es der feine Herr höchstpersönlich, der Kirstges heut Nacht in die Mülltonne gepackt hat! Und dann sein Assi, dieser Emons – das sieht man doch schon von weitem, dass der Typ nebenbei noch irgendwo anschaffen geht ...“
    „Sie meinen Diefenbach, Emons und Estevez sind ein Team?“ Volland schluckte.
    „Estevez oder das billige Estevez-Double. Alles möglich. Vielleicht aber auch sie und Amarok. Und Diefenbach und Kirstges wollten ihrerseits bloß ein Stückchen abhaben vom Kuchen! Wir alle kennen das doch, wie schnell Freundschaften aufhören, wenn es erstmal um Geld geht!“
    „Aber Diefenbach und Kirstges, die“, warf Volland unsicher ein, „die konnten sich doch noch nie leiden!“
    „Papperlapapp!“ Weber winkte energisch ab. „Alles Hörensagen! Und wer oder was sagt uns denn, dass unser feiner Herr Polizeipräsident gleich nicht noch mit darin verwickelt ist? Ich für meinen Teil nämlich weiß nur eines hundertprozentig: Loster ist nicht beim Zeitungslesen vom Klo gefallen! Aber eins nach dem anderen – wie der Bauer die Klös’ frißt ...“ Verschwörerisch rieb sich Weber die Hände. „SEKler hin oder her, echt oder nicht – was denkst du wohl Kleiner, warum es deinem knochigen, dürren Ziegenhintern und meinem drallen Prachtarsch nicht gestattet war, das Lederinterieur der hinteren Sitzreihe vollzupupsen?“
    Es vergingen ein paar Sekunden der Stille.
    „Weil, weil vorne vielleicht kein Platz mehr ist?“, antwortete Volland dann unsicher fragend.
    Weber seufzte erneut.
    „Nochmal!“
    „Wir äh“, Volland starrte seinen Chef an, wie ein Teletubbie, „wir äh, wir sollen vielleicht das Fahrtziel nicht sehen?“
    „Schon besser ...“ Weber nickte. „Aber der Papa hat ja sauber aufgepasst: all die Kurven, das Scheppern, die Steigungen – glaub mir, ich weiß ganz genau, wo wir jetzt sind ...“
    „Wirklich?“ Begeistert sah Volland ihn an. „Das ist ja fantastisch! Und wo?“
    „In einer Tiefgarage – vermutlich ... Und jetzt still, keinen Mucks!“ Weber löschte die Flamme. „Sie kommen wieder ...“
    Und wirklich, nun vernahm es auch sein junger Azubi: das unverkennbare Hallen ausgelatschter 0815-Slipper, die sich zügigen Schrittes über den gefrästen Waschbeton hinweg bewegten.
    Zweimaliges elektronisches Biepen, und schon, begleitet von einem sanften Luftzug, schnellte der Kofferraumdeckel des schwarzen 5er BMW, schier lautlos über Vollands und Webers Köpfen hinweg, nach oben.
    „Los raus!“
    Der aufdringliche Geruch von mit kaltem Schweiß vermischtem Old Spice strömte ihnen entgegen. Dazu erschien eine großkalibrige Pistolenmündung vor ihren Gesichtern.
    „Desert Eagle 4 , hm?“ Geblendet kniff Weber die Augen zusammen und setzte sich aufrecht. „Tja, sowas hatt‘ ich auch mal – die nahezu perfekte Größe um ’nen kleinen Schwanz zu kompensieren!“ Zwinkernd sah er zu seinem jungen Partner. „Merk dir das. Weisheit fürs Leben, okay?“
    Leises Grummeln. Die Pistolenmündung vor Webers Gesicht fing mit einem Mal an, unkontrolliert zu zittern.
    „Tennisarm?“ Weber, im Gegensatz zu seinem jungen Partner allem Anschein nach mächtig auf Konfrontationskurs, sah das braungebrannte und bewaffnete Stück Bretzel bemitleidend an.
    „Kleiner Tipp – weniger wichsen!“
    „Genug jetzt!“, ertönte in diesem Moment eine zweite Stimme aus dem Hintergrund. „Ein Wort von mir, und Jürgen knipst Ihnen die Lichter aus!“
    „Mit dem allergrößten Vergnügen …“, grummelte die Bretzel zerknirscht. „Komm, Bursche!“ Er sah Weber herausfordernd an. „Drück ruhig noch so’n dummen Spruch

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