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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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in meine Richtung ab …“
    „Noch einen?“ Weber sah sich kurz um. „Nee, laß mal lieber – du bist eh nur zweite Wahl …“ Er rutschte von der Kofferraumkante und begann sich ausgiebig zu recken. „Also los, Mister Unbekannt“, gähnte er dann. „Wer sind sie und warum diese Scharade hier?“
    „Scharade – sehr hübsch ...“ Der Boss, Webers erstem Eindruck nach einer vom Typ Großstadtpolitiker auf Wählerfang, mit warmherziger Stimme und gelecktem Wortschatz – jedoch gestraft mit einem äußerst schlechten Modeberater, das himmelblau-türkisfarben gestreifte Seidenhemd unter dem zimtbraunen Nadelstreifenanzug und der beigefarbenen Karokrawatte war einfach nur pervers – trat näher.
    „Sie haben Ihr Blaubuch bei sich?“ Erwartungsvoll ein Bein über das andere schlagend lehnte er sich an einen der Parkhauspfeiler.
    „Blau-was?“ Weber blickte ihn irritiert an. „Wollen Sie was zu trinken von mir, oder wie?“
    „Ich hab meins!“, rief Volland jetzt eilig.
    „Na wenigstens einer, der das Protokoll kennt …“ Der Unbekannte nickte. „Schlagen Sie Seite 3 auf, der vierte Name von oben. Sie werden sehen, ich bin authoriziert mit Ihnen nahezu alles zu machen was ich möchte. Und weiter“, er trat noch ein kleines Stückchen näher, „Sie, Sie beide sind ab diesem Moment hier zu rein gar nichts mehr authorisiert!“
    „Ist das so?“ Weber lächelte müde. „Kleiner?“
    Doch Volland nickte nur hastig.
    „Gut …“ Weber atmete tief durch. „Was erwarten Sie also von uns?“
    „Was ich von Ihnen erwarte?“ Der Anzugträger lächelte verspielt.
    „Nichts mehr, aber rein gar nichts mehr!“, antwortete er dann. „Ihre Abteilung wurde aufgelöst, und Ihr ehemaliger Chef versetzt. Sie beide sind offiziell beurlaubt. Alles klar? Und jetzt“, fordernd streckte er die Hand aus. „Nachdem Sie schon die halbe Stadt verwanzt haben, das Empfangsgerät bitte!“
    „Ach so.“ Weber nickte. Jetzt verstand er. „Sind wir also jemandem auf die Füßchen getreten, ja?“
    „Ihr kleines Spielzeug hier, Seriennummer 05113“, er hielt ein 5-Cent großes Metallplättchen hoch, „jeder Peilsender hat seine ganz eigene Signatur, fast wie eine Postleitzahl. Und diese führt einen direkt zum Absender …“
    „Wenn dem so ist, keine Ahnung.“ Weber zuckte mit den Schultern.
    „Für technische Dinge ist er zuständig …“ Und zu Volland deutend, griff er in seine Tasche und zog es hervor.
    Im nächsten Moment knallte es auf den Boden.
    „Ups.“ Weber grinste.
    „Unwichtig.“ Sich danach bückend, hob es der Unbekannte wieder auf. Ein breiter Riss zierte das Display. „Wie schon gesagt“, zufrieden verstaute er es in seiner Jackettasche, „Sie sind raus. Und ein Wort, auch nur ein klitze-klitzekleines Wort hier drüber, und Sie beide finden sich als Verbindungsbeamte für christliche Angelegenheiten in Bagdad wieder, okay?“
    „Das war mehr als deutlich.“ Weber nickte.
    „Bitte, bitte!“ Von einer Sekunde auf die nächste warf sich Volland dem Unbekannten flehentlich um die Hüfte. „Wir haben doch wissentlich nichts falsch gemacht!“, jammerte er lautstark und presste dabei seinen Kopf tief in dessen Weichteile hinein.
    „Jürgen!“ Der Unbekannte reckte hilflos die Arme in die Höhe. „Nimm das weg!“
    Doch Weber kam ihm zuvor.
    „Komm schon, Kleiner!“ Mit einem Ruck zog er Volland wieder nach hinten. „So tief wollen wir nicht sinken!“
    „Tiefer können Sie auch gar nicht mehr sinken!“, zischte der Unbekannte ungehalten zurück und versuchte seiner verkrumpelten Hosennaht durch hastiges drüberstreichen mit der Handfläche wieder Glätte einzuhauchen. Jedoch ohne Erfolg. „Jürgen!“ Er winkte ungehalten.
    „Irgendwann sehen wir uns wieder, Bursche – versprochen.“ Düster grinsend schob die Bretzel ihre Desert Eagle ein weiteres Mal zurück ins Holster. „Und dann hast du nicht soviel Glück ...“
    „Ach und äh, Obergefreiter Weber“, seine Hand dabei mit einem Hakle-Feucht-Tüchlein vor Keimen schützend, öffnete sich der Anzugträger die Beifahrertür, „tun Sie uns allen doch einen Gefallen, ja?“ Er klimperte unschuldig mit den Wimpern. „Gehen Sie heim, trinken Sie ein paar Bier und werfen Sie sich morgen früh vor die S-Bahn – wie klingt das?“
    Weber lächelte unschuldig.
    „Fick dich.“
    „Oder so.“ Der Anzugträger nickte. „Wenn ich Sie dann wohl freundlichst bitten dürfte, von meinem Kofferraum zurückzutreten?“ Gelangweilt

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