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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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das etwa zwei Hundertschaften starke Aufgebot aus Uniformierten in ihrem Rücken.
    „Jetzt sagen Sie bloß hier ist irgendein Rockkonzert oder sowas? So ein Kinderkram …“ Sie gähnte gelangweilt.
    „So ähnlich, ja …“ Die beiden Polizisten im Vordergrund sahen sich kurz gegenseitig an und grinsten dümmlich. „Papiere?“
    „Schon gut, danke!“, warf der Dritte hinter ihnen dann jedoch nach, kaum als er Lysanns ansatzweise bereits ausgeführten Griff in ihre Handtasche sah.
    „Die junge Frau kann durch!“ Fingerschnippend wies er seine Kollegen an die Absperrung zu öffnen. „Schönen Tag noch!“
    „Vielen Dank …“ Lächelnd schob sich Lysann zwischen den
Hamburger Gittern 1
hindurch. „Ihnen auch noch einen schönen Tag!“ Sie zückte die Wagenschlüssel. Nur noch ein paar Meter bis zum Parkplatz. Suchend betätigte sie die Fernsteuerung.
    Zweimaliges Biepen und das Aufleuchten einer Warnblinkanlage links von ihr. Ein schwarzer CLK. Hastig öffnete sie die Fahrertür, warf die Handtasche auf den Beifahrersitz und setzte sich hinters Steuer. Sie schloss die Augen und verharrte für einen kurzen Moment. Dann öffnete sie sie wieder und sah in den Rückspiegel. Nichts – niemand hatte von ihr Notiz genommen. Noch nicht einmal diese Miller, und die war ihr nun wirklich nah gekommen. Lysann grinste.
    Leises Brummen. Ihr Handy. Sie griff in ihre Handtasche.
    „Ja?“ Er war es.
    „Nein, hier ist Kessler. Warten Sie …“ Sie steckte den Schlüssel ins Zündschloss und verriegelte die Türen. Anschließend führte sie das Sony Ericsson in die an der Mittelkonsole angebrachte Aufnahmehalterung ein und aktivierte die eingebaute Freisprechanlage.
    „Herr Stettler ist, sagen wir mal, verhindert …“, fuhr sie dann fort.
    Ein paar Sekunden der Stille.
    „Verstehe …“ Über Targos Stimme lag ein dumpfes Knistern. „Wir haben das Paket.“
    „Sehr gut. Und“, den Rückspiegel ein klein wenig nach unten schwenkend, griff sich Lysann ihren Lipgloss, „wieviel?“
    „Nein, kein Geld“, murmelte Targo. „Er verlangt bloß, dass Sie ihm in Gegenzug einen Gefallen tun …“
    „Einen Gefallen?“ Lysann hielt inne. „Um was für eine Art von Gefallen soll es sich dabei handeln?“
    „Nicht an Telefon. Aber ich werde mich drum kümmern …“
    „Gut.“ Den Lipgloss wieder zur Seite legend, startete Lysann den Motor.
    „Wo treffen wir uns?“
    „Raststätte Vogelsberg, in einer Stunde …“
    „Vogelsberg, ich werde da sein …“ Klicken. Targo hatte das Gespräch beendet.
    „Blablabla, von wegen Gefallen – so eine gequirlte Schafsscheiße …“ Verächtlich auflachend trat Lysann die Kupplung durch und legte den Rückwärtsgang ein. „Was ist nur aus den guten alten Zeiten geworden, als es bei zwielichtigen Geschäften noch brav um Geld ging?“
    „Sind Sie Agent Miller?“ Sich ihr dabei demonstrativ breitschultrig in den Weg stellend, sah sie der Vermummte durch die Augenschlitze seiner schwarzen Sturmhaube hindurch fragend an.
    „Sind Sie einer von Shredders 2 Black-Ninjas?“ Kopfschüttelnd schob sich Miller an ihm vorbei in die Suite rein.
    „Mahlzeit zusammen!“ Den sieben im Raum befindlichen SEK’lern ein einfaches Nicken zuwerfend, begann sie sich suchend umzuschauen.
    „Wer ist hier Phode Phödemann?“
    Ein kurzer Moment der Stille. Dann ringsherum prustendes Lachen.
    „Hab ich irgendwas Komisches gesagt Kollegen?“ Irritiert verzog Miller das Gesicht. „Ich hab den Namen vom Ü-Wagen draußen! Wer von euch ist denn jetzt hier Phode Phödemann?“
    Das Lachen verstummte langsam.
    „Es heißt Thore Tiedemann“, kam nun zerknirscht die Antwort aus der linken Raumecke heraus.
    „Oh.“ Zweifelnd schielte Miller noch mal auf ihre Notiz. „Sauklaue …“, murmelte sie dabei und warf den Zettel dann mit einem entschuldigenden Achselzucken hinter sich. „Also Thiedemann?“ Sie blickte ihr Gegenüber, eine Art marokkanischen und großflächig vom Halsansatz an abwärts tätowierten Sonny Crockett für Arme, und zudem gesegnet mit dem gesunden Zahnstatus von Miss Bieber aus der Fernsehwerbung, fragend an:
    „Sie führen den Einsatz hier?“
    „Bis eben hab ich das zumindest …“ Der SEKler nickte verhalten.
    „Keine Angst …“, antwortete Miller und griff sich die für sie auf dem Tisch bereitliegende SK1-Weste, „Sie tuen das auch weiterhin. Ich werd Ihnen hier nicht den Rang ablaufen!“ Mit einer schwungvollen Bewegung warf sie sich die Rücken- und

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