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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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Brustpanzerung dann über die Schultern. „Ihre Männer sind bereit?“
    „Warten nur noch auf meinen Befehl.“ Thiedemann nahm sich ein Funkgerät aus der Ladestation. „Ich hab zwei Teams, in 20 Sekunden Reichweite, unmittelbar bei der Suite und“, kameradschaftlich half er Miller den Bauchklett zu schließen, „und ein weiteres hier oben, um mögliche Fluchtwege abzuriegeln ...“
    „Gibt es denn welche?“ Aufmerksam ließ die Agentin ihren Blick über den angrenzenden Freiluftbereich schweifen.
    „Nicht wirklich.“ Thiedemann grinste dümmlich. „Wir sind hier im Zwölften und die Zieletage liegt bloß ein halbes Stockwerk unter uns …“ Selbstsicher deutete er mit ausgestrecktem Arm nach draußen. „Keine Chance – da müssten die schon mit einem Hubschrauber fliehen!“
    „Hab ich so verstanden ...“ Miller nickte nachdenklich. „Der Typ in dem luftigen Bademäntelchen ist einer der Ihren?“
    „Der junge Herr Pleindes – ganz Recht ...“ Mit einem kurzen Handzeichen signalisierte Thiedemann seinen Leuten, dass es nun an der Zeit war, sich fertig zu machen.
    „Er ist unser rückwärtiges Auge am Feind …“
    „Wenn du möchtest, dass Olga und Lenka mit dir auf Drachenboot gehen, sag hmm, Drachenboot …“
    „Hmm, Drachenboot!“, wiederholte Pleindes artig und lauschte weiter in den Hörer. Kurzes Piepen. Und schon ging es weiter:
    „Wenn du möchtest, dass Olga und Lenka dich behandeln wie eine kleine, unartige kasachische Bauernbursche, dann sag hmm, Kasache …“
    „Hmm, Kasache!“ Nervös bespielte Pleindes die vor seinem Bauch zusammengeknoteten Frotteebändchen.
    „Wenn du möchtest, dass Olga und …“
    „Dürfte ich wohl fragen, was Sie da tun, Herr Pleindes?“
    Ertappt hielt er inne. Im Spiegel der glänzenden Messingbrüstung erkannte er Thiedemann, welcher, zusammen mit einer ihm bis dato unbekannten Frau, auf den Freiluftbereich hinaustrat.
    „Ich? Gar nichts!“ Den Hörer dabei verstohlen gegen seine dürre Hühnerbrust pressend, fuhr Pleindes herum. „Das, das war dienstlich!“, versuchte er sich dann äußerst ungeschickt herauszureden.
    „Dienstlich, ja? Is klar …“ Thiedemann seufzte gequält. „Erzählen Sie das mal unseren Jungs im Ü-Wagen!“
    Pleindes schluckte.
    „Werden Sie’s denn meinem Vater sagen?“ Flehend sah er Thiedemann an. Doch der winkte nur erneut seufzend ab und deutete auf seine Begleiterin:
    „Darf ich Ihnen Agent Miller vorstellen?“
    „Oh, sehr erfreut!“ Pleindes streckte ihr seine verschwitzte Hand entgegen.
    „Dito.“ Schnell strich sich Miller die ihre wieder an der Weste ab.
    „Seinem Vater?“ Fragend sah sie zu Thiedemann.
    „Der alte Herr Pleindes …“, murmelte dieser abfällig und schubste Pleindes Junior stumpf zur Seite. „Seinem Daddy hier gehören nämlich so ziemlich alle namhaften Sicherheitsfirmen im Großraum Berlin. Und außerdem“, er rollte vielsagend mit den Augen, „ist Daddy auch noch ein guter Freund und Golfpartner von unserem Herrn Polizeipräsidenten …“ Er tätschelte Pleindes väterlich den Hinterkopf.
    „Verstehe.“ Miller nickte.
    „Nein, tun Sie nicht …“ Thiedemann sah auf die Uhr. Viertel vor zwo.
    „Wenn Sie mich wohl kurz entschuldigen würden, Agent?“ Dann nahm er sein Motorola hoch und drückte die Sprechtaste. Zeit für eine letzte Funküberprüfung.
    „Und?“ In der Absicht, die verbleibenden Minuten bis es endlich losging mit einem kleinen Smalltalk zu überbrücken, lehnte sich Miller neben Pleindes ans Geländer. „Ihr Vater ist doch bestimmt mächtig stolz auf Sie, oder?“ Fragend sah sie ihn an.
    „Mein Vater? Wieso?“ Pleindes schaute zurück wie eine Dose ungeöffnetes Katzenfutter.
    „Na ja …“ Sich mit den Hacken auf die unteren Geländerverstrebungen stellend, rutschte Miller ein Stückchen näher. „Ins SEK kommt doch auch nicht jeder! Ganz egal, was andere sagen …“, und Pleindes dabei ein aufmunterndes Lächeln schenkend deutete, sie auf den gerade sichtlich ins Funken vertieften Thiedemann, „Vitamin-B alleine hilft hier sicher nicht!“
    „Bei mir schon …“ Pleindes seufzte leise. „Was ich bereits alles durch hab: Zugbegleiter, Warenhausdetektiv, Garderobier, Nachtwächter …“
    „Tja, Ausnahmen bestätigen eben doch die Regel …“ Miller räusperte sich leise. „Sagen Sie mal, Pleindes“, sie schielte die Hauswand runter, „das da links“, vorsichtig ihr Gewicht verlagernd beugte, sie sich nach hinten übers

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