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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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»Du hast nicht selbst an Schokolade gedacht. Ich war es, der dir die fixe Idee in den Kopf gesetzt hat, als ich mit diesen wundervollen Kleinigkeiten zurückkehrte. Nur zu! Nimm dir welche«, sagte er lächelnd und griff selbst zu einem kleinen Würfel, der von einem winzigen Marzipanstern gekrönt wurde.
    »Weißt du«, begann Darius kauend, »jeder Junglemur lernt sich gegen Invamentie zu schützen, also gegen die Geistesbemächtigung durch einen anderen. Natürlich kommt es dabei immer noch ganz auf die geistige Stärke des Dan an, der in den jeweiligen Verstand einzudringen versucht, aber die Kunst der Servarmentie, das heißt, die Fähigkeit, sich gegen eine solche Übernahme zu schützen, verhindert zumindest eine beiläufige Beeinflussung.«
    Timothy drückte seinen Zeigefinger in sein Kinngrübchen und versuchte, nicht an Schokolade zu denken.
    »Was meinst du, was würde wohl passieren, wenn ein alter Dan, wie ich es bin, ein so unstillbares Verlangen nach Schokolade in dir auslösen kann«, führte der Älteste Timothy die Zusammenhänge geduldig vor Augen, »wenn, sagen wir, mehrere Dutzend Dans an genau dieselben Worte denken?«
    »Ihr meint, es waren ihre Stimmen, die mich Zyracc! Wir werden angreifen! haben rufen lassen?«
    »Ja, davon bin ich überzeugt.«
    Timothy wiegte nachdenklich den Kopf. »Es wäre eine Erklärung, aber … ich hatte wirklich nicht das Gefühl, dass mir jemand etwas ins Ohr gesetzt hätte.«
    »Hm, und genau das ist das Gefährliche daran«, erwiderte Darius und spülte die letzten klebrigen Reste der Schokoladentörtchen mit seinem vermutlich kalt gewordenen Tee herunter, während er Timothy abwartend ansah.
    »Ich schätze, dann waren es auch die Dan, die mir gesagt haben, wie die Verräter hießen, die …«
    »Verräter, sagst du? Wen hältst du für Verräter?«
    »Es sind … es waren«, korrigierte Timothy sich, »Dolinda, eine Vinin, um ihren Hals hatte sich die Kette geschlungen, bis …« Timothy spürte einen dicken Kloß in seinem Hals und musste schlucken. »Sie ist tot«, flüsterte er erstickt.
    »Für uns hat sie nicht gearbeitet«, überlegte Darius wesentlich gefasster, »aber dass Dolinda zweifelhaften Umgang pflegte, war gemeinhin bekannt. Wer noch?«
    Vor Timothys geistigem Auge wiederholten sich unwillkürlich die schrecklichen Momente, in denen Linus von Zyracc das Leben ausgesaugt wurde und er selbst nach vorn gesprungen war, um genau in diesem Moment das Buch an sich zu reißen.
    Darius berührte Timothy, der schmerzlich das Gesicht verzog, leicht am Arm. »Also denkt auch Zyracc, dass dieses Buch«, der Älteste nickte in Richtung des schnarchenden Märchens, »ihm verrät, wo die Drudel zu finden ist. Ich glaube, Timothy, dass du auf der richtigen Fährte bist. Es wird höchste Zeit, dass wir das Buch wecken und befragen.«
    »Aber, was ist mit Avy und Loo?«, erwiderte Timothy. »Vielleicht sind sie –«
    »Gleich da und können uns berichten«, unterbrach der Älteste seinen Schützling, erhob sich, um an einer von der Decke hängenden Wurzel zu ziehen und ging zur Tür. Sogleich bewegten sich knarzend und ächzend die Wurzeln und gaben den Blick durch das eben noch zugewucherte Fenster auf die Straße frei, durch welches das grellblaue Haar von Avy leuchtete.
    Timothy sprang auf und war mit einem Satz hinter Darius, der verwundert auf Loo und Avy herabblickte. Beide hielten ihre Oberkörper tief herabgesenkt, was jedoch ihre dreckverkrusteten und ebenso triefenden Umhänge nicht verbergen konnte.
    »Bitte, bitte, keine Formalitäten, ihr beiden. Wir sind nicht im Decertum«, sagte Darius. »Nasse Umhänge scheinen in Mode gekommen zu sein«, meinte er kopfschüttelnd und trat zur Seite.
    »Timothy!«, stieß Avy mit spitzem Schrei aus und flog ihrem Freund in die Arme.
    »Zyracc hat euch nicht –« Timothy schluckte hart. Er konnte seine schlimmsten Befürchtungen nicht aussprechen.
    »Uns?«, grummelte Loo und wischte sich schnell eine Träne aus dem Auge. »Wir dachten, du seist tot! Bei den Hexen! Plötzlich warst du weg! Keine Spur von dir! Wir dachten, er hätte auch dich kristallisiert. Stattdessen sitzt du hier und trinkst Tee!«
    »Und ich glaube, auch euch würde eine heiße Tasse gut tun«, sagte Darius beschwichtigend und wies in Richtung des Kaminfeuers. »Ihr wärmt euch auf, und ich bereite unterdessen noch eine Kanne zu.«
    Mit schmatzenden Schritten stapfte Loo zu einem Berg Kissen, gefolgt von dem Gelbglunz, der mit einer

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