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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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die Armlehne los. Nach kurzem Suchen wurde er fündig und zog behutsam an der Stange. Sein Sessel verlor, wie Loo vorausgesagt hatte, augenblicklich an Fahrt, so dass beide langsam in die große Halle einrollten, die sich vor ihnen auftat.
    An der Einfahrt stand ein riesenhafter Mann, ein Valide, Godo ähnlich, der, in grüner Uniform gekleidet, dröhnte: »Hauptstation! Zentrale Plaza – Umsteigen zu den Schienen Richtung Stadt der Archive, Plunderplatz uuuuund Künstlerviertel.«
    »Wir sind angekommen!«, freute sich Loo, als sie in eine der freien Buchten glitten. Mit einem Satz war er neben seinem Freund. »Das hast du gut gemacht. Viele bremsen beim ersten Mal viel zu hart.« Loo streckte Timothy, der mit offenem Mund um sich blickte, hilfsbereit die Hand entgegen.
    Timothy rührte sich nicht von der Stelle. Er starrte auf einen bunt gekachelten Stand auf der anderen Schienenseite, wo eine bildschöne Bellarin kleine Törtchen, Bonbons, Zuckerstangen, Lollis und Eiscreme verkaufte, die sie ihren zahlreichen Kunden in dreieckige Tütchen füllte.
    Neben ihr drückte eine kleine Vinin ihre Nase an einen Glaskasten, in dem sich ein blau glitzernder Sessel mit aufgestickten Sternen drehte. »Oh Mommei! Darf ich den haben? Schau mal, er kostet nur vierzehn Lex zu zwei Ringen! Lola von den Coloren hat auch so einen«, hörte Timothy sie betteln.
    »Schatz, der Sessel ist viel zu teuer, er kostet vierzehn Lex pro Mond. Außerdem ist Lola …« Die Mutter zog ihr Kind energisch weiter, so dass ihre Worte im allgemeinen Gesumme der Passagiere untergingen.
    Timothy las das daneben stehende Schild: »Der neue Transella 300, ergonomisch und formschön mit Gobbel- oder Glunzhaar-Bezug. Ab vierzehn Lex zu zwei Ringen pro Mond. Jetzt bei Luis & Luis Stuhlmanufaktur kreditieren.«
    Gewisse Dinge scheinen überall gleich zu sein , dachte er und musste schmunzeln.
    »Hauptstation!«, kündigte der Valide schon wieder die neu einfahrenden Sessel an und riss Timothy aus seinen Gedanken.
    Loo zupfte ungeduldig an seinem Ärmel. »Komm, steig aus! Wir müssen die Buchten frei machen«, schrie er bei dem Versuch, den Validen zu übertönen.
    Timothy ließ sich widerwillig aus dem Sessel ziehen.
    Zwei winzige Wesen hüpften hinter ihm her, die fluchend ihrem Ärger Luft machten. »Na endlich, ich dachte schon, Ihr wollt ewig sitzen bleiben«, quiekte der eine mit hoher Stimme.
    »Der Sessel war verdammt staubig. Könntet ihn mal wieder ausklopfen – schmuddeliger Freigeist!«, raunzte der andere.
    Die zwei Winzlinge tippelten kopfschüttelnd an dem Jungen vorbei, der ihnen fassungslos nachsah.
    »Kostenlos mitfahren und sich dann beschweren!«, rief Loo ihnen erbost hinterher.
    »Das waren sie! Loo!« Timothy hielt seinen Freund am Kragen fest und deutete auf die beiden winzigen, behaarten Gestalten, die nörgelnd von dannen zogen. »Die beiden haben mich gestern Nacht vermessen. Ganz sicher! Der eine saß auf meinem Bett und hat mich andauernd angestarrt, und der andere … ich weiß nicht genau, es waren doch recht viele.«
    »Mopsmännchen!«, schnaubte Loo. »Aber ich glaube nicht, dass es genau diese waren, Timothy. Es gibt wirklich verdammt viele von ihnen. Sie sind wie eine Plage.« Sein Freund verzog die Mundwinkel. »Sie fahren ständig in irgendeiner Sesselfalte mit. Weil sie so klein sind, glauben sie, sie dürften sich alles erlauben. Könnten jedenfalls Danke sagen.«
    Loo winkte einen stark gebauten Validen zu sich heran, der Timothys Sessel mühelos aus der Schiene hob.
    »Möchtet Ihr Träger, oder sollen wir den Sessel für Euch verwahren?«, fragte er gewandt.
    »Verwahren, keine Träger«, antwortete Loo kurz.
    »Stand Nummer siebenundzwanzig, mein Herr!«, teilte der Hüne mit einer leichten Verbeugung mit und drückte Loo einen Schlüssel in die Hand.
    »Es ist einfach viel zu mühsam, seinen Sessel immer mit sich herumzuschleppen«, erklärte Loo ungefragt. »Deshalb lassen wir sie in der Verwahrung. Es sei denn, du hast genug Eiche, dann kannste dir Träger leisten. Die bringen dich dann samt Stuhl, wohin du willst. Reine Verschwendung, wenn du mich fragst. Der Klappstuhl hier ist von Portas. Die verleihn dir alles vom Hocker bis zum Doppelbett. Die Preise sind zwar unverschämt hoch, aber immer noch besser, als nen neuen zu kaufen. Wir müssen ihn noch zurückbringen, dann gehen wir zu mir. Komm!«
    Timothy folgte Loo zu Porters, wo sein Freund den Klappstuhl vor den Tresen stellte und zähneknirschend zwei

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