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Im Bann der Dunkelheit

Im Bann der Dunkelheit

Titel: Im Bann der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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voller Zuneigung und Gelächter sind. Schließlich hatte ich eingesehen, um meiner selbst als auch um Lilly willen, daß wir unseren Traum eines gemeinsamen Lebens aufgeben mußten - weil wir sonst riskierten, daß wir zusahen, wie der Traum sich in einen Alptraum verwandelte.
    Als ich Lilly nun in den Armen hielt, wurde mir klar, daß sie glaubte, die volle Verantwortung für den Zusammenbruch unserer Beziehung zu tragen, weil sie ihre Zweifel damals als erste ausgedrückt hatte. Nachdem wir unsere Liebesbeziehung aufgegeben und uns damit zufriedengegeben hatten, nur noch Freunde zu sein, mußte meine fortgesetzte Sehnsucht nach ihr und meine Melancholie über das Ende unseres Traums kläglich offensichtlich gewesen sein, denn ich war weder so liebenswürdig noch Manns genug gewesen, ihr das zu ersparen. Ohne es zu wissen, hatte ich den Dorn der Schuld in ihrer Brust gespitzt, und acht Jahre zu spät mußte ich jetzt die Verletzung heilen, die ich verursacht hatte.
    Als ich anfing, ihr das alles zu erklären, wollte Lilly zuerst protestieren. Aus reiner Gewohnheit gab sie sich selbst die Schuld, und im Lauf der Jahre hatte sie offenbar gelernt, einen masochistischen Trost in ihrer eingebildeten Verantwortung für das Ende unserer Beziehung zu finden, den sie nun nur widerwillig aufgeben wollte. Zuvor hatte ich fälschlicherweise angenommen, sie könnte mir nicht in die Augen sehen, weil ich Jimmy nicht gefunden hatte; genau wie sie war ich nur allzuschnell bereit gewesen, mich mit Vorwürfen zu quälen. Ob wir es nun einsehen oder nicht, diesseits von Eden nehmen wir wahr, daß unsere Seele befleckt ist, und bei jeder Gelegenheit versuchen wir, die Flecken mit Stahlwollenschuld wegzureiben. Ich hielt diese mir liebe Frau fest, überredete sie, die Absolution zu akzeptieren, versuchte sie dazu zu bringen, in mir den selbstsüchtigen Narren zu sehen, der ich bin, beharrte darauf, ihr begreiflich zu machen, daß es mir fast gelungen wäre, sie vor acht Jahren dazu zu bringen, ihre Zukunft für mich aufzugeben. Gründlich zerstörte ich das leuchtende Bild, daß sie sich von mir  gemacht hatte. So schwer war mir nur selten zuvor etwas gefallen... denn während ich sie hielt und ihren Tränenfluß zu stillen versuchte, wurde mir klar, wie sehr ich sie noch mochte, schätzte, und wie verzweifelt ich mir wünschte, daß sie nur gut von mir dachte, obwohl wir nie wieder ein Paar sein würden.
    »Wir haben das Richtige getan. Wir beide. Hätten wir vor acht Jahren nicht diese Entscheidung getroffen«, sagte ich, »hättest du Ben nicht gefunden, und ich hätte Sasha nie gefunden. Das sind kostbare Augenblicke in unserem Leben daß du Ben kennengelernt hast, daß ich Sasha kennengelernt habe. Heilige Augenblicke.«
    »Ich liebe dich, Chris.«
    »Ich liebe dich auch.«
    »Nicht so, wie ich dich einmal geliebt habe.«
    »Ich weiß.«
    »Besser als damals.«
    »Ich weiß«, sagte ich.
    »Reiner als damals.«
    »Du brauchst mir das nicht zu sagen.«
    »Nicht, weil ich mich rebellisch und edel fühle, wenn ich dich mit all deinen Problemen liebe. Nicht, weil du anders bist. Ich liebe dich, weil du bist, wer du bist.«
    »Dachs?« sagte ich.
    »Was ist?«
      Ich lächelte. »Halt die Klappe.«
     Sie gab ein Geräusch von sich, das eher ein Lachen als ein Schluchzen war, obwohl es irgendwie aus beidem bestand. Sie küßte mich auf die Wange und setzte sich dann wieder auf den Stuhl, wie geschwächt vor Erleichterung, aber ganz sicher auch vor Furcht um ihren vermißten Sohn. Sasha brachte eine frische Tasse Tee zum Tisch, und Lilly nahm ihre Hand und umklammerte sie fest.
     »Kennst du Der Wind in den Weiden?«
    »Erst, seit ich Chris kenne«, sagte Sasha, und selbst im schwachen und flackernden Kerzenlicht sah ich die Tränenspuren auf ihrem Gesicht.
    »Er hat mich Dachs genannt, weil ich für ihn eingetreten bin, wie das der Dachs aus dem Buch für die anderen Tiere tut. Aber jetzt ist er mein Dachs und dein Dachs. Und du bist seiner, oder?«
    »Sie kann ganz schön auf die Barrikaden gehen«, sagte ich.
    »Wir werden Jimmy finden«, sagte Sasha und nahm mir damit die Last, dieses unmögliche Versprechen wiederholen zu müssen, »und wir werden ihn zu dir nach Hause bringen.«
    »Was ist mit der Krähe?« sagte Lilly zu Sasha.
    Sasha holte ein Blatt Papier aus der Tasche hervor und faltete es auseinander. »Nachdem die Cops weg waren, habe ich Jimmys Zimmer durchsucht. Sie sind wirklich nicht gründlich vorgegangen. Hab mir

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