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Im Bann der Dunkelheit

Im Bann der Dunkelheit

Titel: Im Bann der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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ins Verderben gestürzt, und sie weiß es. Sie weiß, was ich... was ich ihnen angetan habe... und was ich jetzt tun muß... also sagt sie: .Ich liebe dich.. Damit erteilt sie mir die Erlaubnis, und ich sage ihr, daß auch ich sie liebe, über alles, daß ich sie über alles liebe... und daß es mir leid tut. Sie weint, und dann schieße ich auf sie... einmal, ganz schnell, meine liebe Maureen, damit sie nicht leidet. Dann... ja, dann gehe ich... gehe ich hinaus... und gehe zu Freddies Zimmer. Er liegt auf dem Rücken in seinem Bett, er schwitzt, das Haar ist schweißgetränkt, und hält sich mit beiden Händen den Bauch. Ich weiß, daß er das Flattern spürt... wie es in seinem Bauch flattert... weil auch ich es jetzt in der Brust und meinem linken Bizeps spüre, wie in einer Ader, und dann auch ausgerechnet in den Hoden, und dann wieder entlang der Wirbelsäule. Ich sage, daß ich ihn liebe und daß er die Augen schließen soll...er soll... die Augen schließen... damit ich machen kann, daß es ihm wieder besser geht... und dann denke ich, daß ich es nicht tun kann, aber dann tue ich es. Mein Sohn. Mein Junge. Tapferer Junge. Ich mache, daß es ihm besser geht, und als ich den ersten Schuß abgebe, hört alles Flattern in mir auf, hört einfach mit einem Schlag auf. Aber ich weiß, daß es nicht vorbei ist. Ich bin nicht allein... nicht allein in meinem Körper. Ich spüre...
    Insassen... etwas... eine Schwere in mir... eine Anwesenheit.
    Ruhe. Es herrscht Ruhe, aber nicht lange. Nicht mehr lange. Ich habe den Revolver neu geladen.«
    Delacroix schaltete den Recorder ab, wahrscheinlich um seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Mit der Fernbedienung stoppte ich die Kassette. Leland Delacroix war nicht der einzige, der sich um Fassung bemühen mußte.
    Ohne Kommentar stand Bobby auf und ging in die Küche.
    Nach einer Weile folgte ich ihm.
    Er schüttete das restliche Red Bull in den Ausguß und spülte mit kaltem Wasser nach.
    »Laß es an«, sagte ich.
    Während Bobby die leere Dose in den Abfalleimer warf und den Kühlschrank öffnete, trat ich an die Spüle. Ich hielt die Hände unter den Hahn und spritzte mir mindestens eine Minute lang kaltes Wasser ins Gesicht.
    Nachdem ich mir mit Küchenpapier das Gesicht getrocknet hatte, reichte Bobby mir eine Flasche Bier. Er hatte sich auch eine genommen.
    Ich wollte einen klaren Kopf haben, wenn wir nach Wyvern zurückkehrten. Aber nach allem, was ich auf der Kassette gehört hatte, und wenn ich bedachte, was darauf noch zu hören sein würde, hätte ich wahrscheinlich ein ganzes Sixpack ohne beeinträchtigende Wirkung leeren können.
    ».Dieser verdammte Ort, die andere Seite.«, sagte Bobby und zitierte damit Leland Delacroix. Worte.
    »Das muß dort sein, wohin Hodgson in seinem Raumanzug verschwunden ist.«
    »Und von wo er zurückgekehrt ist, als wir grad da waren.«
    »Hat Delacroix einfach nur den Verstand verloren, hat er alles halluziniert und seine Familie ohne Grund getötet?«
    »Nein.«
    »Meinst du, daß das, was er in der Kehle seiner Tochter und ihrem Auge gesehen hat... daß es real war?«
    »Absolut.«
    »Ich auch. Das, was wir in Hodgsons Anzug gesehen haben... könnte das mit dem Flattern zu tun haben?« »Vielleicht. Vielleicht war es aber auch etwas viel Schlimmeres.«
    »Etwas Schlimmeres«, sagte ich und konnte mir das nicht recht vorstellen.
    »Ich habe das Gefühl... wo immer diese andere Seite auch sein mag, dort muß sich ein regelrechter Zoo befinden.«
    Wir kehrten ins Musikzimmer zurück. Bobby setzte sich auf den Hocker, ich auf den Tisch neben dem Tisch. Nach einem Augenblick des Zögerns schaltete ich das Kassettendeck wieder ein.
    Als die Aufzeichnung weiterging, hatte sich Delacroix. Haltung verändert. Er war nicht mehr so aufgewühlt wie zuvor.
    Seine Stimme versagte von Zeit zu Zeit, und er mußte immer wieder pausieren, um sich zu sammeln, aber die meiste Zeit über bemühte er sich tapfer, das zu sagen, was gesagt werden mußte.
    »In der Garage bewahre ich Gartengeräte auf, darunter auch einen Kanister mit Spectrazid. Ein Insektenvernichtungsmittel. Ich holte den Kanister und leerte ihn über den drei Leichen. Ich weiß nicht, ob das sinnvoll war. Nichts hat... sich in ihnen bewegt. In den Leichen, meine ich. Außerdem sind es keine Insekten. Nicht das, was wir unter Insekten verstehen. Wir wissen überhaupt nicht, was sie eigentlich sind. Niemand weiß es. Es gibt jede Menge Hypothesen. Vielleicht sind sie

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