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Im Bann der Dunkelheit

Im Bann der Dunkelheit

Titel: Im Bann der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Wasser, das von Blut gerötet war.
    Die Taschenlampen waren praktisch unbrauchbar geworden. Das Licht, das sie erzeugten, schien hinter den Linsen gefangen zu sein, sich dort anzusammeln und zunehmend heller zu werden, aber es konnte nicht mehr durch das Glas dringen und in die rote Luft gelangen. Hinter den Säulenreihen traten hier und dort wabernde dunkle Umrisse ins Dasein, wo zuvor nur nackter Boden gewesen war. Irgendwelche Maschinen. Sie wirkten wirklich und gleichzeitig unwirklich, wie Objekte in einem Spiegel. Im Moment noch Phantommaschinen... die aber allmählich wirklich wurden.
    Die Vibrationen wurden lauter und veränderten den Klang, sie wurden tiefer und bedrohlicher. Ein Grollen.
    Am Westende der Halle, wo die unheimliche Finsternis gewesen war, befand sich nun ein Kran auf den Führungsschienen, und vom Ausleger hing ein schweres... Etwas. Vielleicht eine Maschine.
    Obwohl ich im gespenstischen roten Licht den Umriß des Krans erkennen konnte, genauso wie den des Gegenstands, der angehoben wurde, konnte ich gleichzeitig durch sie hindurchsehen, als bestünden sie aus Glas.
    In dem tiefen Grollen, das aus dem schwachen, hellen Klingeln im Stahl entstanden war, erkannte ich das Geräusch von Eisenbahnrädern, sich drehenden Stahlrädern, die sich knirschend über stählerne Gleise schoben.
    Der Kran mußte Stahlräder besitzen. Führungsräder auf den Schienen und darunter, um ihm einen sicheren Stand zu verschaffen.
    »... aus dem Weg!« rief Bobby, und als ich ihn ansah, bewegte er sich wie in Zeitlupe, rutschte mit dem Rücken um einen Stützpfeiler herum und verließ die Stelle unter den Schienen.
    Roosevelt, dessen Augen genauso weit aufgerissen waren wie die der Katze, hatte sich ebenfalls in Bewegung gesetzt.
    Der Kran war jetzt solider und nicht mehr so transparent wie noch vor wenigen Augenblicken. Die große Maschine oder was immer es auch war, was der Kran transportierte hing unter den Führungsschienen am Ende des langen Auslegers. Die Ladung hatte die Ausmaße eines Kleinwagens, und sie würde, wenn der Kran an uns vorbeirollte, genau die Stelle passieren, an der wir uns gerade aufhielten.
    Und da war er auch schon. Er bewegte sich schneller, als für ein solch schweres Gerät unter normalen Umständen möglich war, weil es sich nämlich gar nicht im üblichen Sinne bewegte.
    Ich hatte vielleicht den Eindruck, daß die Zeit rückwärts lief, bis sie den Moment erreichte, in dem wir und diese Maschine uns zum gleichen Zeitpunkt an derselben Stelle befanden.
    Verdammt, es war völlig gleichgültig, ob sich der Kran oder die Zeit bewegte, denn es hätte in jedem Fall den gleichen Effekt: Zwei Körper können sich einfach nicht zur selben Zeit an derselben Stelle aufhalten. Wenn sie es trotzdem versuchen, würde es entweder zur heftigen Freisetzung nuklearer Energie kommen, die mindestens bis Cleveland zu hören wäre, oder einer der konkurrierenden Körper - ich oder das autogroße Objekt, das am Kran hing - würde zu existieren aufhören.
    Obwohl ich mich sofort in Bewegung setzte und nach Sasha griff, um sie mitzuzerren, wußte ich, daß wir keine Chance hatten, dem Unheil rechtzeitig zu entkommen.
    Zur rechten Zeit am falschen Ort oder umgekehrt?
    Während wir auf einen Zeitpunkt in der Vergangenheit zustürzten, an dem der Hangar noch mit funktionierenden Maschinen gefüllt war, gerade als der sich nähernde Kran in die totale Wirklichkeit einzurasten schien... fiel plötzlich die Temperatur. Das trübe rote Licht verblaßte. Das Rumoren großer Stahlräder wurde zu einem helleren Klirren.
    Ich erwartete, daß der Kran sich jetzt zurückzog, daß er zum linken Ende der Halle rollte, während er wieder weniger stofflich wurde. Als ich aufblickte, schob er sich jedoch auf den Schienen an uns vorbei wie die flimmernde Fata Morgana eines Krans, und die Last, die er trug, die nun wieder fast so durchsichtig wie Glas war, traf zuerst Sasha und dann mich.
    Treffen ist nicht ganz das richtige Wort. Ich weiß wirklich nicht genau, was mit mir geschah. Der Geisterkran rollte oben vorbei, und die Phantomladung umhüllte mich, ging durch mich hindurch und verschwand dann auf der anderen Seite.
    Ein kalter Wind schüttelte mich kurz. Aber selbst meine Haare blieben dabei völlig ruhig. Es war eine rein innerliche Angelegenheit, ein Eiseshauch, der zwischen meinen Körperzellen hindurchpfiff und auf meinen Knochen spielte, als wären sie Flöten. Einen Moment lang glaubte ich, dieser Wind würde die

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