Im Bann der Engel
Geliebter. Als hätte er ihre Gedanken erraten, drehte er sie um und besorgte es ihr von hinten. Sophia war eine Zeitlang nicht mehr in der Lage klar zu denken.
»Hol uns was zu trinken«, befahl sie nach dem Akt.
Pflichtschuldig wandte sich Amenatos zur Tür und verließ das Zimmer. Sophia kostete ihren neuen Besitz ganz aus. Ihr kam zupass, dass Madame Hazard derweil zu beschäftigt war, ihr Imperium zu retten, als dass sie sich Gedanken um Tischdekorationen oder die Sorte des Frühstückstees gemacht hätte. Nach und nach übernahm Sophia die Befehlsgewalt im Haus. Anfänglichen Widerstand seitens der Angestellten hatte sie schnell überwunden, ihre Herrin hielt sich fast ununterbrochen bei den Kesseln auf. Albert ebenso. Es gab viel zu tun. Es interessierte Sophia nicht sehr, sie legte viel mehr Wert auf die gemütliche Häuslichkeit. Manchmal dachte sie an ihr ehemaliges Zuhause zurück. Wie hatte sie das ausgehalten? Ein schäbiges Zimmer, in dem gekocht, geschlafen und gelebt wurde? Ein Ofen, der nie anständig zog und zu essen gab es – wenn überhaupt – nur kalten Brei. Dankbar nahm sie Amenatos das Glas mit dem Kirschlikör ab und nippte mit geschlossenen Augen. Dieses Leben würde sie verteidigen. Eine Rückkehr in das Armutsviertel kam keinesfalls mehr infrage.
»Erzähl mir etwas. Mir ist langweilig«, forderte sie. Amenatos sah sie aus leeren Augen an. »Ich kann dich anderweitig beschäftigen«, gab er nach einer Weile zurück.
»Dann tu’s einfach«, sagte Sophia gereizt.
Er begann an ihren nackten Zehen zu saugen. Seine Zunge wanderte die Ferse empor, verharrte eine Weile in der Kniekehle und ließ auch die weichen Innenseiten der Oberschenkel nicht aus. Sophia stellte das Glas beiseite und zog an den Schultern des Engels. Ihre Lippen fanden sich zu einem langen Kuss.
»Ich will, dass du es mir hiermit machst.«
Sophia holte die Nachbildung eines Gliedes unter dem Bett hervor. Mit dem Unterschied, dass dieses hölzerne Spielzeug um einiges dicker und mit Noppen versehen war. Madame Hazard hatte es ihr geschenkt und sie bei der Gelegenheit in die Geheimnisse des Holzliebhabers eingeweiht. Sophia war gespannt, ob Amenatos das Gerät ebenso virtuos beherrschte wie ihre Herrin.
»Was ist das?«, fragte der Engel dümmlich und besah sich das Imitat ratlos von allen Seiten.
»Du Idiot. Sieh her.« Sophia spreizte die Beine, strich zuerst mit dem herrlich geschliffenen Holz über die Innenseiten ihrer Schenkel, dann beförderte sie mit einem Stoß den imposanten Holzschwanz in die Öffnung.
»Jetzt du«, keuchte sie und bewegte das Becken, um all die wunderbaren Noppen des Spielzeugs richtig auszukosten.
Der Engel schien das Prinzip verstanden zu haben. Zögerlich zuerst, dann schneller ahmte er die Stöße eines Mannes nach. Kurz bevor sie kam, verringerte er das Tempo. Sophia bebte vor Lust, sie ging auf alle Viere. Dieses Mal verstand Amenatos auf Anhieb. Während er ihr das hölzerne Gemächt wieder einführte, besuchte er mit seinem Glied den anderen Eingang. Sophia glaubte im Rausch zu vergehen. Es war unglaublich, zwei in sich zu spüren. Einer härter und prachtvoller als der andere. Am liebsten hätte sie noch einen dritten gehabt. Sie wollte saugen und die Hitze eines Mannes in ihrem Gesicht spüren. Auch das würde sie bekommen. Wenn sich die Lage in Cravesbury beruhigt haben würde, wäre es Zeit für ein Fest. Ihr schwebte eine Veranstaltung vor, wie Madame Hazard sie vor gar nicht allzu langer Zeit gegeben hatte.
Amenatos fühlte sich wie ein Gefangener. Gewiss, er hatte alles, was er brauchte. Eine wunderbare Geliebte, die gar nicht genug von ihm bekommen konnte. Etwas herrisch war sie zuweilen, dafür aber wunderbar weich und voller aufregender Geheimnisse im Bett. Trotzdem konnte er sich des Gedankens nicht erwehren, etwas Essentielles verloren zu haben. Wie war er beispielsweise in dieses Haus gekommen? Was hatte er vorher für ein Leben geführt? Sophia hatte erzählt, er sei Arzt gewesen und sie habe ihn in seiner Praxis hemmungslos verführt, woraufhin er seine Koffer gepackt und mit ihr gekommen sei. Auf die Frage, in welcher Stadt seine Praxis lag, hatte Sophia jedoch ausweichend geantwortet. Dass er Arzt war, wollte er nicht in Abrede stellen, oft tauchten medizinische Fachbegriffe wie aus dem Nichts auf. Aber gerade, weil er Arzt war, interessierte ihn sein Gedächtnisverlust. Leider war er wohl der einzige. Im Haus zeigten sich die Bewohner seltsam gleichgültig,
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