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Im Bann der Engel

Im Bann der Engel

Titel: Im Bann der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gref
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wiederum auf den seinen. Als sich der Finger seines Nachbarn um den Abzug krümmte, tat David es ihm nach. Nun galt sein Augenmerk einzig seinem Ziel. Er korrigierte den Lauf etwas nach rechts und schoss.
    Es gab kaum eine Verzögerung und wie es aussah, hatten alle getroffen. Dennoch konnten sie einen Alarmruf nicht verhindern.
    David überwand den etwa brusthohen Zaun ohne Schwierigkeiten und rannte den anderen Männern hinterher. Die Wachleute im Inneren der Halle waren zu langsam. Das schwere Metalltor stand noch einen Spalt offen, als die Verschwörer wie eine Welle gegen den Widerstand prallten und mit dem Tor auch die Wachen in die Halle schoben. Es entbrannte ein heftiges Gefecht. David musste nur allzu schnell sein Messer ziehen. Ein Mann mit der Statur eines Bullen hieb ihm auf den Arm. Der Schmerz raubte David beinahe das Bewusstsein. Lahm hing sein Arm herab und nur ein beherzter Messerstich rettete ihn. Es war mehr Glück als Verstand gewesen, dass die Klinge den Hals des bulligen Kerls durchstieß.
    »Hierher«, schrie Steven vom Ende der Halle aus.
    David beeilte sich, denn nur die anderen Mitverschwörer boten genügend Schutz.
    »Es können immer nur drei Leute runterfahren. Wer macht die letzte Schicht?«
    Es meldeten sich drei Freiwillige, die von den anderen mit Munition versorgt wurden.
    Die erste Dreiergruppe, zu der auch David zählte, bestieg den Fahrtstuhl.
    »Bleib du mal hinter uns«, sagte einer der beiden Mitfahrer zu David. »Die erwarten uns sicherlich.«
    Kaum, dass die Kabine mit einem Ruck zum Stehen kam und die Tür einen Spalt offen stand, richteten die Männer ihre Revolver auf die Lücke und schossen wild hinaus. Schmerzensschreie erklangen und noch mehr Schüsse lösten sich. David bekam Platzangst und fürchtete, gleich wild um sich zu schlagen, wenn die beiden vor ihm nicht endlich aus der Kabine traten. David duckte sich und machte sich bereit zu schießen.
    Der Gang war schon bald voller Qualm und der Geruch nach Schießpulver hing in der Luft. Auf dem Boden lag ein Engel, den ein Schuss direkt im Gesicht erwischt hatte. Er sah grotesk aus und David machte einen großen Schritt über den Metallflügel, der das rötliche Deckenlicht gespenstisch reflektierte. Der Fahrstuhl ratterte und spuckte drei weitere Kameraden aus. Sie warteten auf die nächste Fuhre und stürmten den Gang. Steven legte zahlreiche Dynamitstangen in den einzelnen Räumen aus. Am Ende des Gangs lag rechter Hand ein großes Büro. Dort hatten sich zwei Frauen verschanzt, die sofort die Hände hoben, als die Verschwörer in den Raum platzten.
    »Nicht schießen, bitte«, flehte die jüngere. »Wir sind unbewaffnet.«
    Steven sah David an und sagte: »Nimm sie mit, vielleicht haben sie nützliche Informationen für uns. Den Rest hier unten erledigen wir.«
    David nickte, dankbar, der beklemmenden Atmosphäre zu entkommen. Er dirigierte die beiden Damen zum Fahrstuhl und bestieg die Kabine. Von oben erklangen vereinzelte Schüsse. David schlang seinen unverletzten Arm um den Hals der jüngeren Frau und stellte sich hinter sie.
    Als die Kabine oben ankam und die Tür aufging, schrie sie, weil ein Schuss am Metallrahmen der Tür abprallte. David stieg aus und hielt die Frau wie ein Schutzschild vor sich. Die andere wurde von der letzten Schicht in Empfang genommen.
    »Ihr braucht nicht mehr runter. Steven hat’s im Griff«, gab David kund.
    »Sie können mich loslassen«, röchelte die Frau. »Es sind keine Wachen mehr in der Halle. Nur Ihre Leute.«
    David entließ die Frau aus seinem Griff. »Entschuldigen Sie, ich wollte nicht grob sein.«
    Wider Erwarten schien sie nicht böse zu sein, rieb sich lediglich den Hals und sah David neugierig an. »Wie heißen Sie«, wollte sie wissen.
    »David«, sagte dieser verblüfft. »Haben Sie überhaupt keine Angst?«
    »Dies ist schon der zweite Angriff und irgendwann verliert man das Interesse«, gab sie flapsig zurück.
    David stellte fest, dass sie bezaubernde Grübchen bekam, wenn sie lächelte. Er spürte, wie die Anspannung von ihm abfiel.
    »Wie lautet Ihr Name?«
    Sie deutete auf ein Namensschild an ihrem Revers.
    David beugte sich näher, um das Schild im flackernden Licht entziffern zu können. »Liz«.
    Nach und nach kehrten die Verschwörer aus dem Keller zurück. Als die letzten die Halle erreichten, scheuchte Steven sie auf. »Wir müssen sofort raus. Das Dynamit kann jeden Moment hoch gehen.«
    Sie rannten zum Hallentor, zogen es mit vereinten Kräften

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