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Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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auf. »Es geht ja darum, dass man sich irgendwo zusammenpfercht.«
    Max sprang von seinem Hochsitz und drückte die Hände ins Kreuz. »Haben Sie in Ihrer medizinischen Trickkiste etwas gegen Rückenschmerzen, Farrell?«
    »Ich würde einen Whiskey verschreiben«, riet Douglas. Er hatte Hemmungen, Chastity in Anwesenheit aller von sich herunterzuschieben, da er nur eine nebelhafte Vorstellung davon hatte, wie weit sie beide zugeknöpft waren.
    » Hilf mir, Max.« Constance streckte ihrem Mann die Hände entgegen, und er hob sie halb vom Brett herunter. Dann griff er nach Sarah und half ihr herunterzuspringen.
    »Kommt ihr zwei selbstständig da raus?«, fragte Prudence vom Rand der Badewanne aus, auf der sie saß.
    »Ich habe es hier sehr bequem«, sagte Chastity. »Sie nicht, Douglas?«
    »Aber ja doch«, log er zähneknirschend. »Völlig bequem.«
    Max spähte zu ihnen herein und räusperte sich. »Na, dann lassen wir euch in Ruhe.« Er richtete sich auf und wies mit ausholender Geste zur Tür. »Kommt, Leute, wir gehen und denken uns das nächste teuflische Spiel aus.«
    »Meinst du, dass sie es ahnten?«, fragte Chastity, als sich die Tür hinter der Gruppe geschlossen hatte.
    »Ich nehme an, es handelt sich um eine rhetorische Frage«, erwiderte Douglas und schob sie von sich. »Lass mich um Himmels willen aufstehen, bevor meine Beine völlig gefühllos werden.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass es deine Beine sind, die dir Sorgen bereiten«, kicherte Chastity und kroch aus dem Schrank. Sie richtete sich auf, hob Rock und Unterrock bis zur Mitte an, damit sie ihre Hose festbinden und ihre Strumpfbänder kontrollieren konnte.
    Douglas drehte dem verlockenden Anblick stöhnend den Rücken, um seine eigene Kleidung in Ordnung zu bringen. »Fertig?«
    »Fertig.« Chastity prüfte ihre Erscheinung im Spiegel und benetzte eine Fingerspitze, um ihre Augenbrauen zu glätten. »Jede Wette, dass es Gezwinker und anzügliche Bemerkungen gibt, wenn wir erscheinen.«
    »Tja, die Schuld liegt allein bei uns«, gab er vergnügt zu.
    »Entschuldigung, Dr. Farrell, Sie haben die alleinige Schuld«, berichtigte sie. »Sie haben angefangen.«
    »Ja, das habe ich.« Er lächelte friedlich. »Aber sag bloß nicht, du hättest es nicht genossen.«
    »Das hätte ich nie gesagt«, gluckste sie und ging zur Tür.
    Douglas folgte ihr nicht unmittelbar. Nachdenklich wandte er sich dem Spiegel über dem Waschbecken zu und prüfte sein Spiegelbild. Er sah aus wie immer, doch war er nicht derselbe. Wenn er daran dachte, wie er sich in den letzten vierundzwanzig Stunden benommen hatte, erkannte er sich kaum wieder. Er war nicht der Mann, der lustvolle Spielchen in einem Wäscheschrank trieb. Er war viel zu ernsthaft, um sich überhaupt auf Spiele einzulassen ... viel zu sehr auf seine Arbeit fixiert. Sein Leben war wohl geordnet und verlief in Bahnen, die er selbst schon Vorjahren für sich festgelegt hatte. Er gab leidenschaftlichen Impulsen niemals nach, und sein Selbsterhaltungsinstinkt war ausreichend geschärft, um ihn davor zu bewahren, sich mit völlig unpassenden Frauen einzulassen. Und Chastity Duncan - keck, kampflustig, spielerisch und viel zu klug - war für einen Mann mit seinen Bedürfnissen denkbar ungeeignet. Er konnte es sich nicht leisten, sich von Leidenschaft ablenken zu lassen, nicht in der realen Welt der zielbewussten Hingabe an seine Arbeit. Er wusste ohne den Schatten eines Zweifels, dass er Chastity keine Minute vergessen würde, wenn er sich darauf einließe. Sie würde in seinem Bewusstsein und seiner Phantasie so lebendig und anspruchsvoll sein wie in Wirklichkeit.
    Das alles war ihm klar, doch schien es keine Wirkung oder Bedeutung zu haben. Er entschied, dass sie im Moment ein anderes Universum bewohnten, in dem die üblichen Regeln keine Geltung hatten. Allein der Gedanke an sie zauberte ein Lächeln auf seine Lippen und erfüllte ihn mit tiefer und befriedigender Freude. Während der Gedanke an Laura della Luca nur Gereiztheit und vages Unbehagen verursachte. Nicht dass er die Signorina noch als mögliche Braut betrachtete, andernfalls er nicht mit Chastity im Bett gelandet wäre. Er hatte es sich nicht eingestanden, doch stimmte es.
    Also, was nun? Er schüttelte den Kopf. Er wusste keine Antwort und klammerte sich an den tröstlichen Gedanken, dass derzeit keine Antwort nötig war. In den nächsten Tagen würde er nirgends hingehen, so dass er ebenso gut diese neue und erstaunliche Seite seines Charakters

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