Im Bann Der Herzen
umherirrt.«
»Prudence, dafür bin ich zu alt«, erklärte Gideon.
»Nein, das bist du nicht«, bestritt sie. »Wir nehmen Vater und die Tanten aus, und natürlich die Contessa und Laura, alle anderen spielen mit.« Sie nahm einen Bogen Papier und zerriss ihn in Streifen. »Auf eines der Stücke male ich ein Kreuz, und wer es zieht, ist ES. Sarah, reich mir die Kristallschüssel vom Sideboard.«
Sarah tänzelte durch den Raum, um das Verlangte zu holen, und brachte es ihrer Stiefmutter. Prudence warf die zusammengefalteten Papierstücke in die Schüssel und mischte sie mit den Fingern. »So, Sarah, du machst mit der Schüssel die Runde.«
»Wir sollten die Grundregeln festlegen«, sagte Constance. »Welche Bereiche im Hauses bleiben ausgespart?«
»Die Räume des Personals natürlich und die Schlafräume derjenigen, die nicht mitspielen«, schlug Chastity vor. »Und die Keller und Dachböden.«
»Bleibt immer noch Raum genug zum Spielen«, bemerkte Max und nahm ein Stück Papier aus der Schüssel, die Sarah ihm präsentierte.
»Das ist ja der Punkt«, wurde er von seiner Frau belehrt. »Wir alle brauchen Bewegung und verschaffen sie uns, indem wir fast durchs gesamte Haus laufen.«
Douglas nahm ein Stück Papier und beobachtete, wie Chastity sich eines nahm. Der rasche Blick, den sie darauf warf, verriet, dass sie nicht das markierte Stück gezogen hatte. Nun entfaltete er sein Los und zerdrückte es fest in der Handfläche. »Sieht aus, als hätte es mich getroffen.« Er stellte sein Portglas ab. »Wie viel Zeit wird mir eingeräumt?«
»Zehn Minuten«, sagte Chastity. »Sie dürfen kein zu beengtes Versteck wählen, da wir uns ja alle hineinpferchen müssen.«
»Ich verstecke mich, wo ich will, Miss Duncan«, verkündete er. Er beugte sich über sie, offenbar, um das Papier in den Papierkorb neben ihrem Sessel zu werfen. Dabei raunte er ihr zu: »In dem Wäscheschrank in deinem Badezimmer, wenn es dir beliebt.« Er richtete sich auf, ohne auf ihren angehaltenen Atem zu achten, winkte den Anwesenden zu und eilte davon.
In der höhlenartigen Halle hielt er inne und lauschte den Klängen der Lieder und dem ungehemmten Gelächter; Geräusche, die aus dem Personaltrakt hinter der mit grünem Filz bespannten Tür im Hintergrund drangen. Er lief, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf und direkt in das Badezimmer, das Chastity ihm am Abend zuvor gezeigt hatte.
Darin befand sich tatsächlich ein Einbauschrank für Wäsche, ein sehr geräumiger, mit breiten Borden, auf denen sich Laken und Handtücher stapelten und die genügend Platz boten, dass sich jemand, selbst ein Mann seiner Größe, mit ausgestreckten Beinen auf den Boden setzen konnte. Er zog die Tür zu, schloss sie aber nicht, lehnte den Kopf an die Wand und wartete.
Es dauerte nicht lange, und er hörte Getöse, Stimmen, Laufschritte. Schließlich wurde die Tür zum Badezimmer mit leisem Quietschen geöffnet. Er schob die Schranktür ein wenig auf, damit er durch den Spalt spähen konnte. Sein Lächeln war etwas boshaft, als er hinausgriff und Chastitys Hand packte.
»Ach«, stieß sie hervor, als er sie in den Schrank zog. »Ich kann es nicht fassen, dass du dein Versteck verraten hast. Ausgerechnet du. Es ist so unsportlich.« Sie plumpste abrupt auf seinen Schoß.
»Unsinn«, widersprach er und strich ihr über den Rücken. »Wenn wir uns schon auf dieses lächerliche Spiel einlassen, ist es nur recht und billig, dass wir uns dabei auch amüsieren.« Er küsste ihren Nacken und ließ sie wohlig erschauern. Er ließ seine Hand nach vorne gleiten und umfasste ihre Brüste, massierte die Spitzen, bis sie sich hart gegen die Seide ihres Kleides drängten.
Er knabberte an ihrem Nacken und sog den Duft ihrer erwärmten Haut ein, dann machte er sich daran, ihr Kleid und ihren Unterrock langsam über die bestrumpften Beine hochzuschieben. Chastity verharrte in Reglosigkeit. In dem beengten Raum konnte sie sich weder umdrehen noch ihre Hände benutzen, um die Liebkosungen zu erwidern, die über ihre Schenkel und dazwischen glitten und den feinen Stoff ihrer Hose in die nunmehr feuchtheiße Spalte ihres Geschlechts drückten.
»Hebe dich hoch«, murmelte er und nahm seine Hand fort, um das Taillenband ihrer Hose zu lösen. Sie kam der Aufforderung nach und half ihm, das Wäschestück hinunterzuschieben, so dass sie nun den rauen Tweed seiner Hose an Schenkeln und Kehrseite spürte. Als er seine Hand unter ihr Gesäß schob, biss sie sich
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