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Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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bekommen konnte, jeden Zoll seines Körpers liebkosend und auskostend. Wie benommen von der Liebe, gestattete sie sich keinen Gedanken daran, dass nach dieser Nacht alles vorbei sein würde.
    Sie setzte sich rittlings auf ihn, strich mit den Händen über seinen Torso, spielte mit den Fingerspitzen auf seinen Rippen. Sie senkte ihren Mund auf seinen, drängte ihre Zunge tief zwischen seine Lippen. Er schob seine Hand unter ihren Bauch und hob ihre Hüften, damit er höher rücken und in sie eindringen konnte.
    Chastity hielt den Atem an, als sie ihn in sich fühlte, im Moment noch reglos, nur als Vorhandensein, das sie allmäh-lieh ausfüllte. Langsam atmete sie aus und lehnte sich zurück, stützte die Hände auf seine Schenkel und benutzte nur ihren Körper, um sie beide in der Schwebe vor dem Höhepunkt zu halten. Ihre Hüften fest umfassend, überließ er sich ganz ihrer Initiative. Sie saß aufrecht da, die Hände an der Taille, und ließ sich auf ihn sinken. Das Gefühl steigerte sich, breitete sich aus. Sie spannte die Schenkel an. Seine Finger gruben sich in ihre Hüften, er schloss die Augen, während er nach oben stieß, verloren in ihrem Körper, und sie hielt ihn in ihrem Inneren fest, das Gefühl des Besitzes auskostend.
    Als es vorüber war, sank sie zusammen, den Mund in der Wölbung seiner Schulter, das Haar als rote Wolke über seiner Brust gebreitet, die feuchte Haut an seine geschmiegt. »Wie konnte das möglich sein?«, murmelte sie matt.
    Er ließ sich mit der Antwort Zeit. »Ich weiß es nicht«, sagte er nach einer Weile, und in dieser simplen Feststellung schwang eine sonderbare Mischung aus Wut und Kummer und Verwirrung mit, die Chastity deutlich heraushörte. Sie vernahm sie als Echo ihrer eigenen Verlustgefühle und der Enttäuschung, weil sie ihn aufgeben musste. Ihre Mitte umfassend, rollte er sich mit ihr seitlich ab. Ganz langsam trennte er sich von ihr - und dennoch fühlte sie sich beraubt und drängte sich eng an ihn, ihre Rundungen in seine Höhlungen.
    Schweigend lagen sie da. Douglas lauschte ihren Atemzügen und hörte, wie diese tiefer wurden. Sobald ihr Atem verriet, dass sie eingeschlafen war, schlüpfte er aus dem Bett und zog die dicke Steppdecke über sie. Dann stand er da und blickte im schwachen Schein des Feuers auf sie hinunter. Er hatte die Absicht gehabt, kein Wort darüber zu verlieren. Dieser Liebesakt würde ihr letzter sein, ein bittersüßer Abschied. Dann würde er schweigend gehen. Nun aber war ihm klar, dass er es nicht konnte. Er wollte, dass sie den scharfen Stich seines Schmerzes und seiner Wut und Verzweiflung spürte. Unter Mariannes Zurückweisung hatte er stumm gelitten, als hätte er sie verdient, und jetzt hatte er das Gefühl, er müsse jenen vergangenen Schmerz mit dieser Frau, die ihn so hintergangen hatte, austreiben.
    Eine halbe Stunde später erwachte Chastity. Der Raum war still, nur das leise Knistern des Feuers war zu hören. Neben ihr herrschte Leere im Bett. Sie kämpfte sich auf einen Ellbogen hoch. Douglas saß in seinem Morgenmantel in einem Armsessel am Feuer und beobachtete sie. Sie empfand einen angstvollen Stich, als seine dunklen Augen gleichmütig auf ihr ruhten.
    »Du warst es«, sagte er. »Die Vermittlerin ... in der National Gallery. Du warst es.«
    »Ja«, sagte sie, von dumpfer Resignation erfasst. Jetzt konnte sie nichts mehr tun, alles war verloren. »Ich war es.«
    Er sagte nichts und fixierte sie nur. Seine Wut war fast greifbar, und sie fragte sich, ob sie von ihr geweckt worden war. Doch lag mehr als nur Wut in seinen Augen, nämlich Kummer und, schlimmer noch, Enttäuschung. Sie fühlte sich runzlig und ausgetrocknet wie ein verdorrtes Blatt.
    »Woher weißt du es?«, fragte sie, obwohl es keine Rolle spielte.
    Er stieß ein kurzes Lachen aus. »Dieser absurde Akzent. Deine Schwester benutzte ihn ... zum Scherz, nehme ich an.«
    »Ist mir nicht aufgefallen«, murmelte Chastity in demselben dumpfen Ton. »Eine wirksame Methode, die Stimme unkenntlich zu machen. Es kommt gar nicht darauf an, dass es echt klingt.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass man in eurem Geschäft einen ganzen Sack solcher Täuschungen und Tricks braucht«, sagte er verächtlich und stand auf. »Wie sonst könntet ihr eure Klienten - falls ihr sie so nennt - bewegen, sich so vollständig preiszugeben? Menschen, mit denen ihr täglich zu tun habt ... Bekannte ... Leute, die euch für etwas halten, das ihr nicht seid, Freunde, die euch vertrauen.« Er

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