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Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Marianne hatte er keine Fehler gesehen, bis sie ihm diese überraschend offenbarte. Seine Blindheit hatten ihn Schock und Desillusionierung umso stärker empfinden lassen. Dass Chastity ihm unangenehme Überraschungen bereiten würde, war für ihn unvorstellbar.
    Als sich bei ihm Hunger regte, machte er sich auf den Rückweg. Inzwischen würden das Haus und auch Chastity auf den Beinen sein. Die Erinnerung an ihren warmen Körper erregte ihn von neuem. Er ging nun schneller, seine Schritte knirschten im Schnee der Auffahrt. Es war ein gutes Gefühl, dieses Verlangen, jemanden zu sehen, das Bedürfnis, mit jemandem zusammen zu sein. Im Moment begnügte er sich damit, dieses Gefühl auszukosten und für die Gegenwart zu leben. Bald würde er Entscheidungen treffen müssen, momentan aber noch nicht.
    Als er die verlassene Halle betrat und den Schnee von den Füßen stampfte, kam Chastity eben die Treppe herunter. »Guten Morgen«, sagte er, und sein Lächeln ließ Fältchen um seine Augen erscheinen. »Gut geschlafen?«
    »Als ob du das nicht wüsstest«, sagte sie am Fuß der Treppe angekommen, um einen leichten Ton bemüht. »Schon gefrühstückt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Ich war spazieren und bin jetzt hungrig wie ein Jäger.«
    »Lass dir nur nicht einfallen, die Jagd zu erwähnen.« Sie drehte sich zur Tür des Frühstückszimmers um. »Vater würde sofort mit seinem Gejammer anfangen. Gestern schien er sich damit abgefunden zu haben, doch wird das sonnige Wetter sicher begehrliche Gedanken in ihm wachrufen.«
    »Na, wenigstens kannst du deine Pläne als Ehestifterin weiterverfolgen«, bemerkte er mit eindringlichem Blick. »Ermutige ihn, den Morgen mit der Contessa zu verbringen.«
    Chastity fühlte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg, doch versuchte sie seine Bemerkung lachend abzutun. »Ach, viel Ermutigung ist da nicht nötig. Gehen wir frühstücken.«
    Douglas war ihr Erröten nicht entgangen, und er spürte eine Spannung in ihr, die er zuvor nicht bemerkt hatte. Ihr Lachen war etwas zu spröde, und die Freundlichkeit, mit der sie die um den Frühstückstisch versammelte Gesellschaft begrüßte, erschien ihm gezwungen. Er bediente sich reichlich mit Nieren, Speck und Pilzen und setzte sich an den Tisch.
    Mit dem Fortschreiten des Tages wurde ihm mit einer Mischung aus Faszination und ein wenig schockierter Belustigung klar, dass die Duncan-Schwestern, was immer sie mit ihrem Vater und der Contessa planten, auch Pläne mit Laura hatten. Mit wechselnder Raffinesse schafften sie es, den ganzen Tag über George Berenger im Haus zu halten und dafür zu sorgen, dass er und Laura bei Tisch nebeneinander saßen, dass sie Partner beim Bridge waren und zusammen italienische Duette sangen. Ihm fiel auch auf, dass Lord Duncan bei der Contessa von sich aus die Initiative ergriff und keinerlei Ermutigung bedurfte, um sie zu begleiten oder ihr am Kamin Gesellschaft zu leisten, Kavaliersdienste, die die Da m e mit sichtlicher Befriedigung in Anspruch nahm.
    Douglas musste zugeben, dass ihm die heimlichen Aktivitäten völlig entgangen wären, wenn man ihn nicht darauf gestoßen hätte. Eine beunruhigende Erkenntnis. Er konnte sehr gut verstehen, warum sie Lauras knospende Romanze mit George Berenger förderten. Heiratete ihr Vater tatsächlich die Contessa, würden sie mehr bekommen als nur eine Stiefmutter, wenn es ihnen nicht glückte, Laura zuvor unter die Haube zu bringen. Und sie alle hatten aus ihrer Meinung von der Signorina kein Hehl gemacht. Vielleicht, dachte er, war es nur dieser Aspekt ihres Planes, den Chastity gestern für sich behalten hatte, und nicht mehr. Dennoch wurde er das Gefühl nicht los, dass da etwas nicht stimmte. Sie wirkte zerstreut, und ein-oder zweimal ertappte er sie dabei, wie sie ihn verstohlen musterte. Wenn er dann versuchte, ihren Blick festzuhalten, schaute sie weg oder beschäftigte sich mit etwas anderem..
    Nach Tisch schlenderte er in die Bibliothek, wo er Gideon und Max in einer Wolke von Zigarrenrauch gehüllt mit ihren jeweiligen Brandygläsern antraf. »Kommen Sie, und leisten Sie uns Gesellschaft, Farrell«, forderte Max ihn auf und deutete auf die Karaffen. »Wir versuchen, einem Spiel namens >Mord im Dunkel< zu entgehen.«
    »Zigarre?« Gideon bot ihm den Humidor an.
    Douglas schüttelte den Kopf. »Danke nein. Ich rauche nicht, aber ich trinke gern ein Glas mit Ihnen.« Er bediente sich und ließ sich in einen tiefen Ledersessel sinken. »Um was geht es bei

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