Im Bann Der Herzen
für die Dienstboten sowie die Geschenke.«
»Vater, wir haben Weihnachten seit Mutters Tod nach alter Sitte gefeiert, und in diesem Jahr verfügen wir sogar über mehr Mittel als im letzten«, sagte Prudence geduldig. »Du brauchst dich nur um den Weinkeller zu kümmern. Besprich mit Jenkins, was noch eingelagert ist und serviert werden kann. Unser Konto bei Harpers steht dir für alles Nötige offen.«
Seine Lordschaft reagierte mit einem Knurren, das Zustimmung bedeuten konnte, und wechselte das Thema. »Aber erst seid ihr Mädchen doch auf der Lucan-Hochzeit?«
»Ja, wir werden anschließend den Zug nehmen. Jenkins und Mrs. Hudson fahren am Tag zuvor voraus«, berichtete Chastity.
»Dann werde ich mit ihnen fahren und mich überzeugen, ob es mit den Vorbereitungen klappt.«
»Eine sehr gute Idee«, lobte Chastity rasch, nur allzu froh, ihrem Vater das Gefühl zu geben, er sei bei der Planung der Hausparty nicht überflüssig. »Was meinst du, welches Zimmer man der Contessa geben sollte?«
»Ach, das grüne Zimmer ... ja genau«, sagte er. »Es ist das geräumigste Gästezimmer mit schöner Aussicht auf den Park. Sicher weiß es die Contessa zu schätzen.«
»Na, zumindest haben wir ein Körnchen ausgesät«, freute sich Constance nach dem Dinner, als sich ihr Vater mit seinem Port in die Bibliothek zurückgezogen hatte und die Schwestern in ihrem Salon im oberen Stock saßen.
»Ja, und wir gaben ihm zu verstehen, dass wir keine Einwände gegen eine neue Ehe seinerseits hätten«, sagte Chastity aus den Tiefen des Sofas. »Zumindest glaube ich, dass wir es taten ... Ich versuchte e s wenigstens.«
»Du hast das gut gemacht« fand. Prudence. » Aber wir wollen nichts überstürzen. Ihr wisst ja, wie eigensinnig er ist.«
»Ich wünschte nur, er würde nicht unter dieser Z wangsvorstellung wegen des Geld es oder der Geldknappheit leiden«, sagte Chastity seufzend.
»Ja, du bist damit ständig konfrontiert.« Prudence schenkte ihr ein mitfühlendes Lächeln. »Wir können abends wenigstens nach Hause gehen.«
»Ach, so schlimm ist es nicht«, wehrte Chastity ab.
Constance runzelte die Stirn und wechselte das Thema.
»Wenn also die Contessa das grüne Zimmer bekommt, wo bringen wir die anderen unter? Was ist mit dem guten Doktor, Chas? Hast du Ideen?«
»Sollen wir ihm das Zimmer neben jenem Lauras geben?«, fragte Chastity. »Oder wäre das zu auffallend?«
»Ich wüsste nicht, warum«, sagte Prudence. »Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass sie von Bett zu Bett hüpft.«
Alle belachten diese Vorstellung, die ihnen absurd erschien. Laura della Luca war für diskrete nächtliche Ausflüge viel zu spröde und gehemmt.
»Aber wenn sie nebeneinander wohnen, werden sie ohnehin ständig zusammenstoßen«, meinte Constance. »Wenn sie hinein-und herausgehen, die Treppe hinauf und hinunter, und so fort.«
»Dann bekommt der Doktor das Chinesische Zimmer und seine künftige Braut das rosa Zimmer daneben«, beschloss Chastity und setzte hinzu: »Ich nehme sowieso an, dass ihr das Rosa behagen wird. Es ist zwar nicht ganz italienisch, aber wunderhübsch, und die Einrichtung ist in Weiß und Gold gehalten. Sie wird sich fast wie zu Hause fühlen.«
»Werden sie Zofen mitbringen?«, fragte Constance und griff nach Notizbuch und Schreibfeder. »Wir müssen uns alles notieren.« ·
»Ja, sicher bringen sie ihre eigene Bedienung mit«, sagte Chastity. »Mrs. Hudson wird wissen, wo man sie unterbringt.«
»Und der Doktor?«
»Ich bezweifle, ob er sich einen Diener leisten kann«, erwiderte Chastity. »Es sei denn, er möchte Eindruck schinden.«
»Wer in der Wimpole Street wohnt, pflegt einen Kammerdiener zu haben«, meinte Prudence nachdenklich.
»Ich weiß, dass er eine Haushälterin hat, die zugleich kocht«, überlegte Chastity laut. »Er hat sie praktisch mit der Wohnung gemietet. Bezüglich des Dieners bin ich nicht sicher.«
»Wir werden ihn fragen müssen«, sagte Constance. »Nächstes Mal, wenn du ihn triffst.«
»Und wann wird das sein?« Chastity runzelte die Stirn. »Da ich seine Adresse nicht kenne, kann ich mit ihm nicht in Verbindung treten. Und über Mrs. Beedle können wir ihn nicht erreichen, weil das die Adresse ist, die die Kontaktperson benutzt.«
»Aber er weiß, wie er mit dir in Verbindung treten kann«, schloss Constance messerscharf und erhob sich gähnend. »Und er wird sich vor Weihnachten melden müssen. Um die Reisemodalitäten und dergleichen zu erörtern.«
»Ich
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