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Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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zukam. »Und Dr. Farrell hat ebenfalls eine.« Sie deutete auf die zwei Gepäckstücke, die Douglas aus dem Abteil gehievt hatte.
    »Wir werden mindestens zwei Wagen brauchen, Edward«, warnte Constance. »Und noch einen zusätzlichen für Contessa della Lucas Gepäck«, ergänzte sie mit respektvollem Blick für den Berg von Taschen und Koffern auf dem Schubkarren. »Vielleicht sollten Sie noch einmal extra fahren.«
    »Nein, Mr. Jenkins sagte, wir sollten zusätzlich den Farm-Karren nehmen«, sagte er gut gelaunt. »Joe fährt ihn, und unser Fred lenkt das Gig, deshalb werden alle Platz haben. Bring die Sachen nach vorne, Sam«, sagte er zu dem schwer atmenden Träger, verließ den Bahnsteig und ging zur Vorderseite des Bahnhofs voraus, wo ein Bauernwagen sowie ein geräumiger Landauer und ein kleineres Gig warteten.
    »Douglas, warum fahren Sie nicht mit Laura und der Contessa in der .Kutsche?«, schlug Chastity rasch vor. »Wir drei zwängen uns ins Gig.«
    Für einen Mann, der um Laura della Luca werben wollte, war es gewiss die passendste und nützlichste Anordnung, doch hörte Douglas sich sagen: »Im Gig ist doch nur Platz für zweieinhalb Leute, und ich nehme Platz für eineinhalb ein, wenn ich daher im Landauer sitze, bietet er nur Platz für drei. Warum begleiten Ihre Schwestern nicht Laura und ihre Mutter, während Sie und ich im Gig fahren? Das wäre viel bequemer, meinen Sie nicht auch?« Und ehe jemand Einwände erheben konnte, hatte er die della Lucas energisch in die große Kutsche gehoben und streckte Constance höflich seine Hand entgegen.
    Sie sah über die Schulter hinweg Chastity an, ehe sie sich mit einem unmerklichen Schulterzucken in den Wagen helfen ließ. Prudence sah keine Möglichkeit, die Anordnung zu ändern, ohne dass es aussah, als hätte sie keine Lust, mit ihren Gästen zu fahren, deshalb gab auch sie ohne Kommentar nach.
    »Wie ich sehe, sind Decken vorhanden«, bemerkte Douglas. »Ich würde sie benutzen, der Abend ist kalt.«
    »Wir hatten die feste Absicht«, sagte Constance und runzelte leicht die Stirn. Dieser Herr war allzu bereit, das Kommando zu übernehmen, aber warum stieß er Arrangements um, die seine Gastgeberinnen zu seinem Vorteil sorgsam ausgeklügelt hatten?
    »Gut«, sagte er aufgeräumt, als sei ihm ihr spitzer Ton entgangen. »Sie werden sich das Fest doch nicht durch eine Erkältung verderben wollen.«
    Er wandte dem Landauer den Rücken und ging zurück zum Gig, in dem Chastity bereits Platz genommen hatte und sich fragte, wie Douglas es geschafft hatte, so rasch die Initiative zu ergreifen. Und nicht nur wie, sondern auch warum. Man hatte ihm die ideale Gelegenheit geboten, seine Werbung um Laura zu verfolgen. Es sei denn, es war das eingetreten, was sie befürchtet hatte, und seine Aufmerksamkeit galt einer anderen.
    Lieber Gott, wie kompliziert alles wurde. Sie wünschte sich nichts mehr, als an einem frostigen Abend diesen engen Raum mit ihm zu teilen. Und nichts war dem Erfolg der Strategie ihrer Vermittlertätigkeit weniger förderlich. Mit einer fast abwehrenden Bewegung nahm sie die Wagendecke vom Sitz und wickelte sie eng um ihre Beine, als wäre sie eine Isolation gegen seine physische Nähe.
    Douglas setzte sich neben sie. »Könnten wir uns die Decke teilen?«
    Sie war tatsächlich so groß, dass man sie sich teilen konnte. Chastity ließ den inneren Rand los, er griff mit einem gemurmelten Dank danach und zog die Decke über seinen Schoß. Jetzt berührten sich ihre Knie, und als sein Bein leicht ihres streifte, durchzuckte Chastity erneut jähes Verlangen. Steil richtete sie sich auf der schmalen Bank auf.
    »Wie weit ist es bis zum Haus?«, erkundigte sich Douglas, der ihre plötzliche Starre nicht zu bemerken schien. Nur er hatte sie bemerkt und kannte den Grund. Die Spannung zwischen ihnen war fast greifbar, eine Strömung, gegen die man nicht ankämpfen konnte. Man konnte nur mit ihr schwimmen. Was dies für seine Pläne bedeutete, wusste er nicht. Im Moment war es ihm gleichgültig.
    »Etwa eine Meile«, erwiderte sie geistesabwesend.
    »Ein schöner Abend«, sagte er und legte den Kopf zurück, um zum klaren, mit Sternen übersäten Himmel hinaufzublicken. Die Luft war nadelscharf und so trocken, dass sie fast knisterte. »Sehen Sie dort drüben Orion und Cassiopeia.«
    Ein harmloses Thema. Chastity folgte seinem Blick. »Wo ist sein Gürtel? Den kann ich nie finden.«
    »Dann will ich es Ihnen zeigen.« Er legte den Arm um ihre Schultern

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