Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
Vom Netzwerk:
wenn sie ankommen.«
    »In allen Kaminen brennt ein Feuer«, sagte Jenkins.
    »Mein liebes Kind, du kannst mir getrost zutrauen, dass ich hier alles zufrieden stellend arrangiert habe«, verkündete Lord Duncan leicht gekränkt. »Ich weiß, wie man es Gästen gemütlich macht.«
    »Natürlich, Vater«, gab Constance mit neckendem Lächeln zurück. »Du weißt aber, wie bestimmend und energisch Chas ist.«
    Chastity, unendlich erleichtert, in Gesellschaft und nicht mehr allein mit Douglas zu sein, protestierte lachend. Von den drei Schwestern war sie die am wenigsten Bestimmende und Energische. Douglas stand nur ein wenig außerhalb des Halbkreises vor dem Feuer, und ein verstohlener Blick vermittelte ihr den Eindruck, dass er sie alle auf fast professionelle Weise beobachtete und einschätzte. Sie fragte sich, ob er, selbst einer großen Familie entstammend, die Duncans en famille mit den Farrells verglich.
    »Was für eine schöne Halle, Lord Duncan«, sagte Laura und rückte näher an ihren Gastgeber heran. »So bezaubernd altväterlich mit den vielen ausgestopften Trophäen.« Sie schauderte. »Die Glasaugen sind richtig gruselig.« Es erklang eine jener unangenehmen Lachsalven, die ihren verblümt kritischen Bemerkungen unweigerlich folgten. »Unsere Altvorderen müssen noch recht raue Sitten gepflegt haben, meinen Sie nicht?«
    »Wüsste nicht, was an der Jagd falsch sein soll«, sagte Lord Duncan. »Wunderbarer Sport. Und der Hirsch ist ein edles Wild. Meiner Meinung nach eine Zierde für jede Halle.«
    »Ach.« Wieder ein geziertes Auflachen. »Natürlich, die Engländer sind ja leidenschaftliche Anhänger blutiger Sportarten.« Wieder schauderte es sie.
    »Sie werden also an der Weihnachtsjagd nicht teilnehmen, Laura?«, fragte Prudence, die ihre Brille kurz abnahm, um ihr Gegenüber mit kurzsichtigen Augen anzupeilen.
    Laura schüttelte sichtlich angewidert den Kopf. »O Gott, nein. Niemals könnte ich mich an einem so unzivilisierten Brauch beteiligen.«
    »Ich dachte immer, Italiener und Franzosen seien ebenso eifrige Waidmänner wie die Engländer«, warf Chastity ein, der auffiel, dass Laura nur ein einziges Wort in ihrem kritischen Vokabular zu haben schien. Die ständige Wiederholung von unzivilisiert wirkte eintönig. »Denken Sie an die Jagdszenen, die auf den zahllosen Tapisserien aus dem Mittelalter und späteren Jahrhunderten dargestellt werden. Man kann diese Epochen wohl kaum unzivilisiert nennen.«
    Nun war Laura zur Abwechslung aus der Fassung gebracht. »Die Franzosen«, sagte sie mit einer vage wegwerfenden Handbewegung. »Und la chasse, natürlich.« Sie erweckte den Eindruck, als hätte sie Chastitys Standpunkt widerlegt, indem sie ihr beipflichtete.
    »Natürlich«, murmelte Chastity. »La chasse.« Sie wandte sich an Douglas. »Sicher jagen Sie auch, Douglas.«
    Er schüttelte den Kopf. »Leider nein. Ich konnte nie einen Sinn darin entdecken.«
    »Ach«, sagte Chastity mit strahlendem Lächeln. »In diesem Fall könnten Sie und Laura am zweiten Feiertag zusammen ausreiten. Es gibt hier schöne Strecken durch New Forest und über die Heide. Sicher wird Ihnen die Gegend gefallen.«
    Ehe Douglas oder Laura antworten konnte, brummte Lord Duncan: »Menschenskind ... nie Sinn in der Jagd erkannt. Und Sie wollen Schotte sein? Die besten Moorhühner der Welt gibt es in Schottland. Nicht zu reden von Lachsflüssen und Forellenbächen.«
    »Ich möchte nicht streiten, Sir. Und Angeln zähle ich nicht zur Jagd«, antwortete Douglas lächelnd. »Fliegenfischen ist echter Sport. Aber Vögel vom Himmel zu schießen ...«Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
    »Nun, wenn Sie Angler sind, dann ist es immerhin besser als nichts«, bekundete Seine Lordschaft, beäugte seinen Gast aber mit einem gewissen Zweifel, als sei er nicht sicher, ob er einen Ketzer unter seinem Dach beherbergen könne.
    Chastity stellte ihren Becher ab und sagte diplomatisch: »Ich schlage vor, dass ich jetzt allen ihre Zimmer zeige. Contessa, Laura, Douglas. Sicher möchten Sie es sich ein wenig gemütlich machen.« Mit einem einladenden Lächeln ging sie ihren Gästen zur Treppe voraus.

Hewlett-Packard
    12
    »Contessa, dies ist das Zimmer, das mein Vater Ihnen zudachte«, sagte Chastity mit herzlichem Lächeln. »Ich nehme an, Ihre Zofe erwartet Sie bereits.« Sie öffnete die Tür zu einem geräumigen, vorwiegend in Grün eingerichteten, anheimelnden Gästezimmer, in dem die Zofe der Contessa schon eifrig beim

Weitere Kostenlose Bücher