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Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Ohr. »Aber das Schlimmste kommt noch - ich habe es richtig genossen und möchte es wieder tun.«
    »Ach, Chas«, sagte Constance und setzte sich aufs Bett. »Ich dachte, du könntest ihn nicht leiden.«
    »Das stimmt«, sagte Chastity hilflos. »Na ja, nicht ganz. Manchmal mag ich ihn, bis er etwas sagt oder tut, das mich aufbringt - wenn er mich einen Bantam nennt beispielsweise«, setzte sie mit einem Nachhall von Verärgerung hinzu. »Aber ...«, sie biss sich auf die Unterlippe, »... ich begehre ihn. So einfach ist das ... und so kompliziert.«
    »Eine schöne Patsche«, bemerkte Prudence und nahm ihre Brille ab.
    »Ja, genau«, sagte Chastity mit einem Anflug von Verzweiflung. »Das alles ist so unaufrichtig. Wenn er von der Vermittlerin wüsste ... dass ich die Person war, mit der er sich in der National Gallery traf. Könnt ihr euch vorstellen, wie er sich vorkommen würde? Und abgesehen davon, dürfen wir nicht zulassen, dass er von seiner Werbung um Laura abgelenkt wird.«
    »Aber vielleicht ist er an Laura gar nicht wirklich interessiert«, sagte Prudence nachdenklich und polierte die Brille an ihrem Rock. »Wenn er zu der Einsicht gelangte, dass sie ihm nicht entspricht - und bislang gab es weder Versprechungen oder auch nur vage Andeutungen auf beiden Seiten -, hält er es vermutlich für völlig vernünftig, seine Aufmerksamkeit einer anderen zuzuwenden. Und die bist du.« Sie deutete mit offener Hand auf ihre kleine Schwester.
    »Ja, aber das geht nicht«, wandte Chastity ein. »Ganz abgesehen vom Schwindel mit der Vermittlerin. Er muss doch unbedingt reich heiraten, damit er seine menschenfreundlichen Ziele finanzieren kann. Ich kann unmöglich seine Chancen ruinieren, nur weil ich Lust auf eine kleine Liebelei habe.«
    Prudence setzte ihre Brille wieder auf. Sie hätte zu gern gewusst, ob ihre kleine Schwester wirklich eine Liebelei meinte oder etwas Ernsthafteres im Sinn hatte. Es war aber keine Frage, von der sie glaubte, sie stellen zu können, da Chastity möglicherweise selbst keine Antwort darauf wusste. »Also, was das Geld betrifft, können wir ihm sofort die Augen öffnen«, sagte sie. »Ich könnte ihm beiläufig zu verstehen geben, dass du arm bist wie eine Kirchenmaus, und wenn das nicht hilft, dann werden Con und ich dich vor ihm schützen müssen.«
    »Eher vor der Versuchung«, sagte Con. »Verzeih, Chas, ich will mich darüber nicht lustig machen, aber es hat eindeutig eine ironische Seite.«
    »Ich weiß«, sagte Chastity und ließ einen schweren Seufzer folgen. »Da versuche ich ihn mit einer passenden Braut zu verkuppeln, mit einer, die genau seinen Anforderungen entspricht, und er sucht sein Vergnügen anderweitig. Es wäre schön, wenn er eine andere als Laura fände, die passend für ihn ist, aber von mir dürfte er sich nicht ablenken lassen.«
    »Also ... Prue und ich werden die Armuts-Masche stricken und uns zugleich zwischen dich und ihn drängen«, erklärte Constance. »Wir werden wie die Kletten an ihm kleben und ihm keine Chance geben, mit dir allein zu sein. Wie wär's damit?«
    Chastity schüttelte den Kopf. »Es wird ihm sehr sonderbar erscheinen.«
    »Was er davon hält, spielt keine Rolle«, stellte Prudence fest. »Über die Feiertage wird eine von uns immer bei ihm sein, jede wache Sekunde.« Sie stand vom breiten Fenstersitz auf. »Wir müssen uns beeilen und uns für den Abend umkleiden. Die Sänger aus dem Dorf werden bald eintreffen. Was ziehen wir an?«
    »Chas muss etwas ganz Altmodisches und Reizloses finden«, schlug Constance kichernd vor.
    »So etwas besitze ich nicht«, antwortete Chastity. »Falls Prue nicht noch das schreckliche Kleid hat, das sie anzog, als sie das erste Mal Gideon gegenübertrat. Ihr wisst schon, das Mausgraue, in dem sie wie eine prüde, vertrocknete altjüngferliche Lehrerin aussah.«
    »Es roch noch Mottenkugeln«, schwelgte Prudence in Erinnerungen. »Armer Gideon, er wusste absolut nicht, was er von meinem Aufzug halten sollte.«
    »Hast du es mitgebracht?«
    Prudence schüttelte den Kopf. »Selbst wenn es so wäre, könnte Chas es nicht anziehen. Gideon würde sofort wissen, dass wir etwas im Schilde führen, und sicher eine Bemerkung machen, die alles ruiniert.«
    »Du magst Recht haben«, stimmte Chastity mit einem Kopfnicken zu. »Ich muss mit dem agieren, was ich habe.«
    »Dann treffen wir uns unten.« Constance ging an die Tür. »Kommst du, Prue?«
    Die zwei Schwestern gingen hinaus, und Chastity öffnete den

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