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Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Kleiderschrank, um ihre Bestände zu sichten. Sie besaß tatsächlich kein einziges Kleidungsstück, das nicht attraktiv gewesen wäre. Geld für Sachen auszugeben, die einem nicht standen, war wenig verlockend. Sie wollte Laura zwar nicht ausstechen, doch war dies fast unvermeidbar, da Laura eine Vorliebe für sehr zurückhaltende Schnitte und gedeckte Farben hatte, während Chastitys Garderobe durchwegs farbig und lebhaft war wie ihr Haar.
    Mit einem Achselzucken wählte sie ein Abendkleid aus schmiegsamem, schokoladenbraunem Samt. Niemand kann Braun als lebhaft bezeichnen, dachte sie, wenn auch nicht ganz überzeugt. Der Samt besaß einen herrlichen Glanz, und in seinen reichen Falten leuchteten noch sattere Töne. Als sie sich im Spiegel betrachtete, ehe sie hinunterging, sah sie eine elegante Frau in einem schimmernden, ihren Körper an den richtigen Stellen betonenden Kleid. Der volle Farbton und das glänzende Material verliehen ihrer Haut Blütenfrische und ihren braunen Augen eine Leuchtkraft, die auch strengste Selbstkritik nicht leugnen konnte.
    Sie versuchte, ihr Haar zu einem strengen Nackenknoten zusammenzufassen, in der Hoffnung, dies würde die Wirkung des Kleides ein wenig neutralisieren. Aber wie üblich ließen sich ihre widerspenstigen roten Locken nicht zähmen, entwischten den Haarnadeln immer wieder und umgaben ihr Gesicht als zauberhafte und ungebärdige Wolke. Sogar die Sommersprossen auf ihrer Nase schienen völlig verschwunden zu sein. Einerseits machte es sie rasend, dass sie trotz aller gegenteiligen Bemühungen fabelhaft aussah, andererseits schmeichelte es unverschämt ihrer Eitelkeit.
    Ach was, dachte sie, Eitelkeit ist menschlich. Sie würde sich auf den Schutzwall verlassen müssen, den ihre Schwestern um sie bildeten.
    Die Gesellschaft hatte sich bereits in der großen Halle zusammengefunden, als sie die Treppe hinunterschritt. Ihr Interesse wurde sofort unbewusst von Douglas angezogen, der dastand und mit Max und Gideon plauderte, die offenbar gerade erst eingetroffen waren. Als spüre Douglas ihren Blick, drehte er sich zur Treppe um, und ein langsam erwachendes, anerkennendes Lächeln legte sich um seinen Mund. Als es aussah, als wolle er auf die Treppe zugehen, bemühte Constance sich sofort um seine Aufmerksamkeit. »Douglas, Ihnen steht am zweiten Feiertag ein genussreicher Ritt mit Laura durch unser schönes Hampshire bevor.« Sie lächelte ihm über ihr Sherryglas hinweg zu.
    »Ja«, gab er sich vage einverstanden, während er über ihre Schulter beobachtete, dass das Objekt seiner Bewunderung, dem das Samtkleid besondere Ausstrahlungskraft verlieh, am Fuß der Treppe in der Umarmung zweier älterer Damen verschwand. »Hm, ja«, sagte er. »Sicher wird es wunderschön.«
    »Ich glaube, Laura ist eine hervorragende Reiterin«, ließ Constance nicht locker. »Ich kann nur hoffen, dass sich in unseren Stallungen ein Pferd findet, das ihren Ansprüchen genügt.« Sie drehte sich um und bezog Laura della Luca in das Gespräch mit ein. »Laura, mir war so, als ob Sie erzählten, dass Sie eine Araberstute besitzen.«
    »Ja, allerdings. Ich reite sehr gern. Natürlich ist die italienische Landschaft, zumal in der Toskana, einzigartig. Überall diese malerischen Bergdörfer, auf die man stößt, und natürlich die Weinberge von Chianti. Einfach unübertrefflich.«
    »Natürlich«, sagte Constance. »Aber ich glaube doch, dass New Forest ebenfalls seinen Reiz hat.« Sie drehte sich um und sah Douglas abschätzend an. »Eines der Jagdpferde meines Vaters wird Ihrem Gewicht sicher gewachsen sein, Douglas.«
    »Ach, ein gemeinsamer Ausritt wäre herrlich«, trillerte Laura mit anmutigem Lächeln, das Douglas galt. »Ich freue mich schon, Dottore. Wir können uns dann über die Renovierung unterhalten. Ich bin entschlossen, mich ebenso Ihrer Wohnung in der Wimpole Street anzunehmen. Sicher wird sie dadurch eine herrliche weibliche Note erhalten.«
    Douglas richtete den Blick jäh auf sein Gegenüber und musterte Laura mit verwirrtem Blinzeln. Das ging entschieden zu weit. »Ach, mir genügt die Wohnung so, wie sie ist«, äußerte er.
    »Ja, aber nur, weil Sie sie nicht mit weiblichen Augen sehen, Dottore «, säuselte Laura unverdrossen und tätschelte seinen Arm, während sie ihn mit ihrem hellen Blick fixierte. »Wenn Sie erst sehen, was ich aus Ihrer Praxis mache, wissen Sie genau, was ich meine.«
    Douglas blickte Hilfe suchend und ziemlich verzweifelt um sich. Chastity konnte sie

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